Strom- und Gasstatistik: Juli 2022

Strom- und Gasverbrauch im Juli gesunken

Strom: Verbrauchsrückgang im Juli 2022 um rund 5%, Wasserkrafterzeugung enorm gesunken

Gas: Verbrauchsrückgang im Juli 2022 um ca. 11%, Speicherinhalt deutlich höher

 

Stromverbrauch rückläufig

Beim Inlandsstromverbrauch (ohne Verbrauch für Pumpspeicherung) im Bereich der Gesamten Elektrizitätsversorgung Österreichs war im Juli 2022 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres ein Rückgang um 4,9% zu verzeichnen. Leistungsmäßig war dabei eine Spitzenlast am 3. Mittwoch auf Stundenbasis von 8,9 GW festzustellen.

Im Bereich der Öffentlichen Versorgung, in der viertelstündliche Leistungswerte zur Verfügung stehen, trat eine maximale Leistung von rund 8,5 GW am 7. Juli 2022 um 11:45h auf.


Wasserkrafterzeugung annähernd so gering wie zuletzt 2003
Im Juli 2022 wurde insgesamt mit 5,2 TWh um rund 1 TWh bzw. 17,2% weniger Strom in Österreich produziert als im selben Monat des Jahres 2021.

Rund 60% der gesamten Stromproduktion stammten dabei aus den österreichischen Wasserkraftwerken, im Juli 2021 lag der Anteil noch bei ca. 70%.

Die hydraulischen Stromerzeugungsanlagen erzeugten mit rund 3,1 TWh um 1,2 TWh bzw. 28,5% weniger Strom als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Zurückzuführen ist dies einerseits auf die sehr niedrige Wasserführung der österreichischen Flüsse im Juli 2022, andererseits waren im selben Monat des Vorjahres merklich bessere Verhältnisse festzustellen. Der Erzeugungskoeffizient näherte sich mit 0,72 dem langjährigen Tiefstwert aus dem Jahr 2003 (0,68) und lag damit auch deutlich unter dem Vorjahreswert (1,01).

Die Laufkraftwerke konnten mit rund 2 TWh um 0,83 TWh oder rund 30% weniger Strom erzeugen als im Juli des Jahres 2021. Auch die Stromproduktion der Speicherkraftwerke lag mit 1,1 TWh um 0,4 TWh bzw. 26,2% deutlich unter dem Vorjahreswert. Die verminderte Stromproduktion aus Wasserkraftanlagen wurde teilweise durch eine höhere Erzeugung aus kalorischen Kraftwerken (+12%) bzw. Windkraftanlagen (+6%) kompensiert.

 

Importe stark gestiegen

Im Juli 2022 wurde mit rund 2,36 TWh um rund 35% mehr elektrische Energie aus dem benachbarten Ausland importiert als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die physikalischen Stromexporte sanken im selben Zeitraum um rund 19% auf rund

1,5 TWh. Die Nettoimporte lagen im Juli 2022 mit 0,83 TWh somit deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres (0,13 TWh).

 

Gasverbrauch weiter rückläufig

Insgesamt wurde mit 3,53 TWh im Juli 2022 um rund 0,44 TWh oder 11,1% weniger Gas an die österreichischen Endkunden abgegeben als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Monatshöchstlast trat dabei mit rund 7 GW am 26. Juli 2022 um 12:00 Uhr auf.

Die inländische Produktion (inkl. Einspeisung biogener Gase) lag im Juli 2021 mit 0,58 TWh um 6,4% unter dem Vorjahresergebnis.

 

Deutlich mehr Einspeicherung als im Juli des Vorjahres

Aus den Speichern wurde im Juli mit 1,8 TWh um 0,65 TWh bzw. 26,4% weniger Gas entnommen als im Vorjahr. Demgegenüber konnte im selben Zeitraum rund 9,5 TWh oder 27% mehr Gas eingelagert werden als im Juli des Jahres 2021.

 

Importe und Exporte gesunken

Die physikalischen Importe aus dem benachbarten Ausland lagen im Berichtsmonat um rund 29% unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Gleichzeitig sanken auch die physikalischen Exporte um rund 45%, wodurch sich für Juli 2022 ein deutlich höherer Importsaldo von 10,9 TWh gegenüber dem Juli 2021 ergibt.

 

 

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