E-Control: Klimaschutz erfordert große Anstrengungen

Globaler Kampf gegen Klimawandel in erster Runde gescheitert – In Österreich Handlungsbedarf in Industrie und Verkehr – Energiewende in Deutschland ein extrem herausforderndes Projekt
Seit 1990 sind die weltweiten CO2-Emissionen um die Hälfte gestiegen. „Der globale Kampf gegen den Klimawandel ist im ersten Durchgang gescheitert“, sagte daher Walter Boltz, Vorstand der Energie-Control Austria, gestern, Donnerstag, 6. September, auf einer Veranstaltung der E-Control.

 

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Weltweit gibt es das Ziel, die CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Die bisherige Entwicklung gibt allerdings wenig Anlass zur Hoffnung, diese Ziele zu erreichen. Der Realität müsse deshalb ins Auge gesehen werden. „Wir müssen uns für den Fall vorbereiten, dass die Klimaziele nicht erreicht werden.“ Die daraus entstehenden Konsequenzen müssten schonungslos analysiert werden. „Wir brauchen einen Plan B“, forderte Boltz. Viele Länder hätten nur wenig Bereitschaft etwas für den Klimaschutz zu tun. Der Beitrag Europas sei global gesehen bescheiden. „So sehr sich Europa auch bemüht, für das Weltklima sind andere Länder viel wichtiger.“ Ohne die Boomstaaten China und Indien sowie den Nahen Osten sei ein Erfolg nicht möglich.

Handlungsbedarf in Industrie und Verkehr


In Österreich sei die größte Herausforderung, das Wirtschaftswachstum vom Verbrauchswachstum zu entkoppeln, betonte E-Control Vorstand Martin Graf. Handlungsbedarf ortet Graf in den Bereichen Industrie und produzierendes Gewerbe sowie dem Verkehr. „Der Verkehr ist der Bereich mit den größten Verbrauchssteigerungen“, sagt Graf. Das heimische Ziel, bis 2020 den Anteil der erneuerbaren Energie auf 34 Prozent zu erhöhen, wird wohl erreicht werden. Für den Ausbau der erneuerbaren Quellen brauche es aber entsprechende Netze. „Die größte Herausforderung wird zukünftig sein, an windigen Tagen die produzierte Strommenge über das Übertragungs- und Verteilnetz zu den Verbrauchern in anderen Gebieten zu transportieren“, betonte Martin Graf angesichts der vielen geplanten Windkraftanlagen in Niederösterreich und dem Burgenland. Auch müsse bei den erneuerbaren Energien das Fördersystem weiterentwickelt werden. „Es ist essenziell, dass die erneuerbaren Energieträger einerseits in den Markt integriert werden und andererseits wirtschaftliche Rahmenbedingungen für einen positiven Betrieb haben.“

Deutsche Energiewende ein extrem herausforderndes Projekt

Als Vorreiter in Sachen Klimaschutz wird häufig Deutschland genannt. Von der Politik gebe es eine große Unterstützung für die Energiewende, betonte Energieexperte Hardo Bruhns von der Universität Heidelberg. Für das Gelingen dieses Projekts brauche es aber eine gesamteuropäisch koordinierte Politik. „Ohne europäische Zusammenarbeit kann die deutsche Energiewende keinen Erfolg haben“, hielt Bruhns fest. Christof Timpe vom deutschen Öko-Institut sieht die Energiewende als „ein technisch, ökonomisch und politisch extrem herausforderndes Projekt“. Die Energiewende verursache einen sehr hohen Investitionsbedarf, „viele der Investitionen wären aber auch ohne Energiewende notwendig gewesen“, betonte der Energie- und Klimaschutzexperte. Tatsache sei, dass die Energiewende kurzfristig eine geringere Versorgungssicherheit bedeute. „Langfristig überwiegen aber die Chancen“, so Timpe, der überzeugt ist, dass die ehrgeizigen deutschen Ziele zur Energiewende erreicht werden, „wenn vielleicht auch mit etwas Verspätung“.

Netze bestimmen Tempo der Energiewende

Auf die derzeitigen Herausforderungen für die Versorgungssicherheit ging Martin Fuchs, Geschäftsführer des Netzbetreibers TenneT, ein. Die größten Probleme bereiten den Netzen die schwankende Energieerzeugung durch Windkraft, Sonnenenergie & Co. Diese liefern manchmal viel zu viel und manchmal viel zu wenig Strom. „Diese Schwankungen werden weiter stark zunehmen“, betont Fuchs. Die Netze würden eine entscheidende Rolle für das Gelingen der deutschen Energiewende spielen. „Der Netzausbau bestimmt das Tempo der Energiewende – und nicht umgekehrt“, unterstreicht Fuchs. Derzeit hinke der Netzausbau dem Ausbau der erneuerbaren Energie hinterher.

 

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