E-Control: Netzausbau sorgt für höhere Versorgungssicherheit

Energieregulierungsbehörde genehmigte Netzentwicklungspläne der heimischen Übertragungsnetzbetreiber – Anzahl der Stromhandelsgeschäfte vervielfacht – Mehr als 2,5 Milliarden Euro Investitionen bis 2022

Der Ausbau der erneuerbaren Energie stellt völlig neue Anforderungen an den Stromtransport. Als Konsequenz ist ein Ausbau der heimischen Stromnetze erforderlich. Welche Übertragungsnetze in den nächsten Jahren neu errichtet oder ausgebaut werden sollen, werden in den Netzentwicklungsplänen der beiden heimischen Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid AG (APG) und Vorarlberger Übertragungsnetz GmbH (VÜN) dargestellt. Die Netzentwicklungspläne wurden gestern, Donnerstag, vom Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control genehmigt. „Der Ausbau der stark schwankenden Stromerzeugung aus Sonne und Wind erfordert leistungsstarke Stromnetze“, betonen Walter Boltz und Martin Graf, die Vorstände der E-Control, die gleichzeitig die konstruktive Zusammenarbeit mit den beteiligten Übertragungsnetzbetreibern unterstreichen. Wer mehr Grünstrom wolle, brauche auch die dazu erforderlichen Hochspannungsnetze. Auch die Zahl der Stromhandelsgeschäfte sei zuletzt stark gestiegen.

2,5 Milliarden Euro für Hochspannungsnetz bis 2022

In den kommenden zehn Jahren sind neue Leitungsprojekte im Ausmaß von rund 220 Kilometern vorgesehen – wodurch auch nicht mehr ausreichend leistungsfähige Netze rückgebaut werden können. Neben dem Bau neuer Netze wurde im Netzentwicklungsplan ein Fokus auf die Optimierung bestehender Übertragungsnetze gelegt. So werden 390 Kilometer bestehende Leitungen weiter verbessert. Bis 2022 sollen insgesamt mehr als 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Hochspannungsnetzes investiert werden. „Nur durch leistungsfähige Netze können die Klimaschutzziele auf nationaler und internationaler Ebene erreicht werden und der Ökostrom auch zu den Kunden fließen“, betont Vorstand Graf.

Netzentwicklungsplan jährlich zu erstellen

Die österreichischen Übertragungsnetzbetreiber müssen jedes Jahr der Regulierungsbehörde einen zehnjährigen Netzentwicklungsplan zur Genehmigung vorlegen. Darin muss dargestellt werden, welche wichtigen Übertragungsinfrastrukturen in den nächsten zehn Jahren errichtet oder ausgebaut werden müssen. Außerdem sind alle bereits beschlossenen Investitionen sowie neue Investitionen, die in den nächsten drei Jahren durchgeführt werden müssen, anzuführen. Für die gesamten Investitionsprojekte muss zudem ein Zeitplan dargestellt werden.

E-Control unterstützt Investitionen

In den vergangenen Jahren wurden durch die E-Control die Rahmenbedingungen und Anreize für die Durchführung der größten Investitionen in das Übertragungsnetz laufend verbessert. Die Planungssicherheit wurde durch den Horizont von zehn Jahren bei den Netzentwicklungsplänen weiter erhöht. „Die Planung der Projekte ist aber nur der erste Schritt. Schlussendlich geht es darum, die Projekte auch umzusetzen“, sagt Vorstand Boltz. Dazu seien schnellere Genehmigungsverfahren erforderlich. Gleichzeitig müsse aber auf eine entsprechende Einbindung der Bürger geachtet werden. Auf EU-Ebene stattfindende Bemühungen für eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren wichtiger Energieinfrastrukturprojekte werden von der E-Control unterstützt.