Höchste Wechselzahlen seit der Liberalisierung

Im ersten Quartal des heurigen Jahres haben so viele Kunden wie noch nie ihren Strom- und Gaslieferanten gewechselt

Die Wechselzahlen erreichten im ersten Quartal des heurigen Jahres einen neuen Rekord: Rund 46.600 Haushalte und Unternehmen haben ihren Strom- bzw. Gasanbieter gewechselt – so viele wie noch nie zuvor in einem Quartal. „In den heimischen Energiemarkt kommt langsam Schwung“, sagt Martin Graf, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control. Bei Strom wurden mit rund 35.000 Wechslern (davon 18.200 Haushaltskunden) die bisher zweithöchsten Wechselraten pro Quartal registriert. Ihren Gaslieferanten wechselten innerhalb von drei Monaten rund 11.500 Kunden (darunter 10.000 Haushaltskunden). „Das sind die höchsten Wechselzahlen seit Öffnung des Gasmarktes“, betont Vorstand Walter Boltz. Einen Grund für diese Entwicklung sieht er in den hohen Ersparnissen: Bis zu 400 Euro kann sich ein durchschnittlicher Haushalt pro Jahr mit dem Wechsel des Strom- und Gaslieferanten aktuell sparen. „Das sind die höchsten Einsparungen seit vier Jahren“, betont Boltz. Ein weiterer Grund sei, dass gerade zu Beginn des Jahres das Thema Anbieterwechsel durch die Hofer-Grünstromaktion öffentlich stark präsent war.

Regulator hofft auf weiter steigende Wechselzahlen

Die E-Control hofft, dass sich dieser positive Trend das restliche Jahr fortsetzen wird. In Österreich wechselten im vergangenen Jahr gerade einmal 1,1 Prozent aller Endkunden den Stromanbieter und 1,7 Prozent ihren Gaslieferanten. „Im europäischen Vergleich sind das beschämend niedrige Werte“, sagt Vorstand Graf. „Es besteht noch viel Luft nach oben.“ Seit über einem Jahrzehnt können die heimischen Konsumenten ihren Strom- und Gaslieferanten frei wählen.