E-Control beschließt erleichterten Marktzugang für neue Gaslieferanten

Günstigere Gaspreise erwartet – Konsumenten profitieren von niedrigeren Kosten für Ausgleichsenergie

Mit einer Novelle des seit Anfang des Jahres umgesetzten neuen Gasmarktmodells wird der Markteintritt für neue Gaslieferanten erleichtert. „Wir wollen damit neue Gasanbieter auf den heimischen Markt locken“, sagt Walter Boltz, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control. Die Novelle wurde heute, Donnerstag, von der E-Control beschlossen. Der heimische Gasmarkt wird durch eine Ausweitung der Tageseinspeisung attraktiver. Seit 1. Jänner müssen Gaslieferanten das von ihren Kunden verbrauchte Gas über den Tag bilanzieren und nicht mehr stundengenau in das Netz einliefern. „Die Kundengruppe, für die eine solche Tageseinspeisung vorgesehen ist, wird nunmehr deutlich erweitert – wodurch der heimische Gasmarkt für diese attraktiver wird“, sagt Boltz. Die E-Control erwartet den Eintritt neuer günstigerer Gaslieferanten und dadurch sinkende Gaspreise für Haushalte. Damit die Marktteilnehmer, die neue Regelung in ihren Systemen implementieren können, wird die Ausweitung der Tageseinspeisung rechtzeitig für die nächste Heizperiode mit 1. Oktober 2013 in Kraft treten.

Kosten für Ausgleichsenergie werden gesenkt

Neben dieser Verbesserung werden auch die Kosten für Ausgleichsenergie, die für die Stabilität des Netzes erforderlich ist, gesenkt. „Wir haben gesehen, dass auch mit reduzierten Aufschlägen für Ausgleichsenergie die Stabilität des Netzes gewährleistet ist. Daher werden die Kosten für Ausgleichsenergie ab sofort drastisch reduziert – was jedem einzelnen Gaskonsumenten zu Gute kommen wird“, erläutert Boltz. Seit Jänner tragen die Lieferanten die Kosten für die Einspeisung des Gases in das Leitungssystem, die davor in den Netzkosten der Endverbraucher enthalten waren. „Es ist erfreulich, dass die Versorger diese für sie zusätzlichen Kosten nicht an die Haushaltskunden weitergeben. Offensichtlich ist der Wettbewerbsdruck mittlerweile im Endkundenmarkt angekommen“, zeigt sich Boltz zufrieden. Um allfälliges weiteres Verbesserungspotential in Zukunft zu heben, wird die Evaluierung des neuen Gasmarktmodells in den nächsten Monaten konsequent weitergeführt.