Smart Meter Ausrollung kommt langsam in Schwung
Smart Meter Ausrollung kommt langsam in Schwung
Bis Ende 2021 wurden etwas mehr als 47% aller Zählpunkte mit Smart Metern ausgestattet. Das ursprünglich in der Intelligenten Messgeräte-Einführungsverordnung (IME-VO) festgelegte Ziel eines Ausrollungsgrades von 95% bis Ende 2022 wurde mit der Novelle 2022 auf Ende 2024 verschoben. Als Zwischenziel wurde dabei für Ende 2022 ein Ausrollungsgrad von 40% festgelegt.
Mit Ende 2021 wurden von den insgesamt rund 6,4 Millionen betroffenen Zählpunkten genau 3,03 Millionen mit einem intelligenten Messgerät ausgestattet. Davon waren 2,4 Millionen auch kommunikativ, das bedeutet, dass sie mit den zentralen Systemen der Netzbetreiber kommunizieren und die gemessenen Werte auch übermitteln. Damit sind sie zum Nutzen der Netzkunden verwendbar.
Das entspricht der oben erwähnten Ausrollungsrate von 47,3% Smart Meter gesamt bzw. 37,9% Smart Meter kommunikativ. Wir gehen davon aus, dass wir mittlerweile die 50%-Marke klar überschritten haben.
Abb. 1: Übersicht der Zählpunkte mit installierten Smart Metern und geplant nach Roll-Out-Plänen der gemeldeten Projekte in Österreich, Stand Ende 2021
Vergleicht man die jeweiligen Pläne der Netzbetreiber pro Jahr, so ist festzustellen, dass die Ausrollungsgrade einerseits in darauffolgende Jahre verschoben und andererseits auch in ihrer Höhe angepasst wurden. Für Gesamtösterreich ergibt sich aus den vorliegenden Plänen ein Zielerreichungsgrad von 64,5% für Ende 2022, von 81,9% für Ende 2023 und die 95% für Ende 2024.
Einführung auf Kundenwunsch schneller
Mit der Novelle der IME-VO wurde auch neu eingeführt, dass Kundinnen und Kunden auf Wunsch ihren Smart Meter rascher eingebaut bekommen, als dies vom Netzbetreiber vorgesehen wäre. Eine Installation auf Kundenwunsch muss demnach innerhalb von zwei Monaten erfolgen. Die Anzahl der Ersuchen auf Installation eines Smart Meters hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, genauso wie die tatsächliche Installation von Smart Metern nach Kundenwunsch.
Abb. 2: Anzahl der Ersuchen und Installationen von Smart Metern nach Kundenwunsch
Verbessert hat sich im Vergleich zu den Vorjahren auch die Installationsdauer. Kundinnen und Kunden in Wien müssen im Durchschnitt noch 74 Tage auf einen Smart Meter-Einbau warten (160 Tage waren dies noch im Jahr davor), 97 Tage bei der Energienetze Steiermark (zuvor 140 Tage) und beispielsweise bei der KNG-Kärnten Netz GmbH 58 Tage (zuvor 130 Tage). Im Vergleich dazu wird bei der Vorarlberger Energienetz GmbH im Durchschnitt dem Kundenwunsch bereits nach zehn Tagen und bei der Linz Netz GmbH nach 40 Tagen entsprochen.
Es geht voran
Mit Ende 2021 haben 18 Netzbetreiber das Ziel von 95% Ausrollung bereits erreicht. Bei zehn Netzbetreibern sind die Ausschreibungen abgeschlossen und weitere zehn Netzbetreiber befanden sich zum Jahresende 2021 noch immer in der Planungs- und Pilotphase. Unter den größten Netzbetreibern haben die höchsten Roll-Out-Quoten in ihren Netzgebieten die Netz Burgenland GmbH mit 99,5% und die Netz Oberösterreich GmbH mit 99,2%. Ebenfalls weit fortgeschritten sind Projekte bei kleineren und mittleren Netzbetreibern in der Steiermark, Vorarlberg, Tirol und Niederösterreich.
Smart Meter gewinnen noch weiter an Bedeutung
Die aktuelle Energiekrise und notwendige Systemänderungen infolge der Energiewende machen den Einsatz von Smart Meter noch wichtiger. Die Anwendungsoptionen und das Innovationspotenzial in Bezug auf Energieeinsparungen und Effizienzsteigerung sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Wir haben zum Thema der Weiterentwicklung des Zählersystems in Österreichs eine eigene Studie in Auftrag gegeben, die auf unserer Homepage abrufbar ist: https://www.e-control.at/publikationen/publikationen-strom/studien
Der neue Smart Meter-Monitoringbericht ist auf unserer Homepage zu finden:
https://www.e-control.at/publikationen/publikationen-strom/berichte