Nach einer kurzen Preisrallye im Oktober kam es im börslichen Spothandel für Gas (Day-Ahead) zu einem äußerst robusten Preisabschwung – selbst in Zeiten von Kälteeinbrüchen waren kaum preissteigernde Tendenzen erkennbar. Dieses Marktergebnis ist vor allem auf die weiterhin gute Verfügbarkeit von Gas zurückzuführen. Aktuell wird im Spothandel des österreichischen Gashubs CEGH Gas bei etwa 27 EUR/MWh gehandelt. Ein derartiges Preisniveau wurde zuletzt im Juni 2021 erreicht.
Im Vergleich zum Gashandel wies der kurzfristige Strommarkt (Day-Ahead) aufgrund der Volatilität der Erzeugung aus erneuerbaren Quellen stärkere Schwankungen auf. Aber auch hier kam es im Durchschnitt zu stetigen Preisreduktionen. Nach den relativ hohen Day-Ahead-Preisen im Rahmen der Marktkopplungsauktion von durchschnittlich 101 EUR/MWh im September 2023, fielen die Monatspreise kontinuierlich und erreichten im Februar 2024 ein Niveau von nur noch 66 EUR/MWh.
Möglich wurde diese Entwicklung einerseits durch die rückläufigen Gaspreise, aber andererseits auch durch das besonders hohe Angebot erneuerbarer Erzeugung im Winter 2023/24. Das deutlich überdurchschnittliche Dargebot der österreichischen Wasserkraft ist hierbei hervorzuheben. Durch die gute Erzeugungslage aus erneuerbarer Erzeugung wurden im diesjährigen Winter auch Exportpotenziale ausgeschöpft.
Vergleicht man den kurzfristigen Spothandel mit dem langfristigen Terminhandel, so zeigen sich in den letzten Monaten deutliche Annäherungstendenzen. In der aktuellen Marktlage liegen Day-Ahead- und Year-Ahead-Preise recht nahe aneinander. Bei den Abschlüssen von kurzfristigeren Terminmarktprodukten wird von weiteren Preisreduktionen für Strom ausgegangen. Die Kontrakte der börslichen Strom-Futures für das zweite Quartal 2024 liegen bei 60 EUR/MWh (Base). Bei den Gas-Futures wird im gleichen Zeitraum eine Seitwärtsbewegung erwartet.
