Für österreichische Haushalte und Betriebe wurden 2015 zu rund 87 Prozent Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energie beschafft. Das besagt unser neuer Stromkennzeichnungsbericht. Der Anteil ging im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 von 89,1 Prozent auf 86,7 Prozent allerdings leicht zurück. Der Anteil von Nachweisen aus fossiler Energie (Erdgas, Erdöl, Kohle) stieg von 10,4 Prozent auf 12,9 Prozent, jener sonstiger Energieträger (vorwiegend Bioabfälle und Klärschlamm) betrug 0,4 Prozent.
Für jede Kilowattstunde Strom Nachweis vorhanden
Österreichische Stromkunden erhielten 2015 keinerlei Graustrom, sogenannten „Strom unbekannter Herkunft“, also ohne Beschaffung von Herkunftsnachweisen. Es wurden keine Nachweise für Kernkraft eingesetzt. Die Stromlieferanten haben die vom Nationalrat beschlossene vollständige Stromkennzeichnungspflicht zur Gänze eingehalten, für jede Kilowattstunde ist ein entsprechender Nachweis vorhanden. Für Konsumenten muss der jeweilige Strommix auf ihrer Stromrechnung ersichtlich sein.
Nachweise zu 65 Prozent aus Österreich
Der Großteil der 2015 für die Stromkennzeichnung eingesetzten Herkunftsnachweise stammte aus Österreich, nämlich 65,24 Prozent. 2014 waren es 69 Prozent. Knapp ein Viertel der Nachweise kam aus Norwegen (24 Prozent). Kleinere Mengen an Zertifikaten stammten aus Frankreich (3,12 Prozent), Schweden (2,57 Prozent), Finnland (2,26 Prozent), Niederlande (1,05 Prozent), Slowenien (0,66 Prozent), Dänemark (0,44 Prozent), Schweiz (0,34 Prozent), Deutschland (0,21 Prozent) und Italien (0,12 Prozent). Alle eingesetzten Nachweise wurden korrekt ausgestellt und eingesetzt. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass der Strommix laut der Stromkennzeichnung von der tatsächlichen Erzeugungsstruktur zu unterscheiden ist.