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Strom und Gas aktuell

Sichere Versorgung mit Gas im Winter

Die Gasversorgung der österreichischen Kunden ist gesichert. Die Einspeicherperiode verlief zufriedenstellend, der maximale Speicherstand belief sich am 13.10.2025 auf 86,21 TWh bzw. 85,53 %. Der aktuelle Speicherstand der österr. Gasspeicher beläuft sich per 9.12.2025 auf 74,12 TWh bzw. 73,54 % und liegt somit weiterhin auf einem guten Niveau.

Die Importsituation an den Grenzen Österreichs ist ebenso stabil. Auch wenn Österreich seit Ende 2024 kein russisches Gas mehr über die Slowakei bekommt, so werden die erforderlichen Gasmengen nun hauptsächlich aus Deutschland, aber auch aus Italien, importiert. In ganz Europa spielt das sogenannte LNG („liquified natural gas“) eine immer größere Rolle, daher ist auch bei LNG auf eine Diversifizierung der Anbieter zu achten, um nicht eine Abhängigkeit gegen eine andere einzutauschen.

Wie berechnen zur Einschätzung der Gasversorgungssituation außerdem regelmäßig Szenarien für die kommenden beiden Jahre. Je nach Szenario werden dabei unterschiedliche Inputannahmen (z.B. zu Verbrauch, Speicher, Transit und Eigenproduktion) getroffen und mithilfe der historischen Daten die Ergebnisse für die Zukunft errechnet. Die Gasversorgung für die kommenden zwei Jahre ist in allen Szenarien gesichert. In keinem berechneten Szenario muss die strategische Gasreserve in Anspruch genommen werden, wobei die Auslastung der Import- und Exportkapazitäten eine große Rolle spielt.

Der diesjährige österreichische Gasverbrauch wird voraussichtlich höher ausfallen als in den letzten beiden Jahren, da er Anfang September 2025 bereits bei über 50 TWh lag. Eine Prognose auf Basis von Mittelwerten der letzten sechs Jahre sagt für das gesamte Jahr 2025 etwa 80 TWh voraus.

Strom und Gaskennzeichnungsbericht 2025

Die jährliche Überprüfung der Strom- und Gaskennzeichnung hat für die Kennzeichnungsperiode 2024 wie auch in den Vorjahren einen hohen Anteil von erneuerbaren Energieträgern in der Stromkennzeichnung gebracht. Der Wert stieg im Vergleich zum Vorjahr von 84,72 % auf 86,52 %. Der Anteil der fossilen Energieträger liegt bei 13,42 % und die sonstigen Primärenergieträger (diese werden ebenfalls zu den Fossilen gezählt) bei 0,06 %. Die erneuerbaren Energieträger teilen sich auf in 61,98 % Wasserkraft und 12,86 % Windenergie. Sonnenenergie liegt vor Biogas und Biomasse auf Platz 3 mit 7,52 %. In der aktuellen Periode wurden keine Herkunftsnachweise aus Nuklearenergie eingesetzt.

Der Großteil der eingesetzten Herkunftsnachweise (HKN) (71,35 %) stammt aus Österreich. Hier kam es zu einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (68 %). Bei den Importen liegt wie in der Vergangenheit Norwegen mit einem Anteil von knapp 9,9 % an der Spitze. Gleichzeitig wurden rund 22 TWh an HKN aus dem österreichischen System exportiert (Vorjahr 20 TWh). 43% der Exporte ging nach Deutschland.

Bereits zum zweiten Mal musste der Anteil der gemeinsam mit dem Strom beschafften HKN ausgewiesen werden. In Summe wurde in der Kennzeichnungsperiode 2024 rund 49,45 % der HKN gemeinsam mit dem Strom beschafft.

Im Bereich der Gaskennzeichnung zeigen sich ähnliche Werte wie in den Vorjahren. Rund 0,15 % der gelieferten Mengen wurden mit HKN aus Biomethan gekennzeichnet, beim Rest handelt es sich um sogenanntes Erdgas unbekannter Herkunft. Diese Kategorie wird verwendet, wenn keine HKN eingesetzt werden, um den Ursprung zu belegen.

Zum ersten Mal wurden 2024 auch importierte Gas-HKN und Herkunftsnachweise für Wasserstoff zur Gaskennzeichnung eingesetzt. Die Wasserstoff-HKN stammen aus österreichischer Produktion. Die importierten Gas-HKN stammen aus Tschechien und Spanien, wobei nur solche aus Spanien für die Kennzeichnung verwendet wurden. Für die Zukunft ist mit einem Anstieg der Handelstätigkeit zu rechnen. Außerdem haben bereits weitere Länder ihr Interesse bekundet, Teil des internationalen Handels zu werden.

Konsultation Sonstige Marktregeln (SoMa) Strom Datenaustausch Netzbetrieb Version 1.0

Der Konsultationsentwurf des neuen Kapitels der Sonstigen Marktregeln (SoMa) Strom „Datenaustausch Netzbetrieb“ betrifft die gemäß § 9 und § 11 Abs. 6 SOGL Datenaustausch-V 2024 zur Echtzeitdatenübermittlung verpflichteten signifikanten Netznutzer (SNN) sowie Stromerzeugungsanlagen und Energiespeicheranlagen des Typs B, C und D und Verbrauchsanlagen gemäß Abschnitt 5.6 TOR Verteilernetzanschluss und TOR Netze und Lasten mit ÜN-Anschluss.

Gemäß dem Konsultationsentwurf des neuen Kapitels der SoMa Strom Datenaustausch Netzbetrieb werden die Rahmenbedingungen für die Übermittlung von Echtzeitdaten der SNN gemäß SOGL Datenaustausch-V 2024, der Sollwertvorgaben von Wirk- und Blindleistung durch den Anschlussnetzbetreiber gemäß den TOR und weiteren Daten für netzbetriebliche Prozesse festgelegt.

Der Konsultationsentwurf SoMa Strom Datenaustausch Netzbetrieb Version 1.0 enthält Vorgaben und nähere Angaben für den digitalen, vollautomatisierten Austausch von für den Netzbetrieb erforderlichen Daten. Dazu zählen Spezifikationen sowohl für die technische Anbindung des verpflichteten Netzbenutzers an das Fernwirknetz des Anschlussnetzbetreibers als auch für den damit verbundenen Austausch von Prozessdaten, zulässige Übertragungsprotokolle und Ausfallszeiten der Kommunikationssysteme. Schematische Beispiele für die Messwerterfassung finden sich ebenfalls in diesem SoMa-Kapitel.

Die Version 1.0 wurde unter folgendem Link zur Konsultation veröffentlicht: https://www.e-control.at/recht/aktuelle-begutachtungsentwuerfe. Stellungnahmen zum Konsultationsentwurf konnten bis 5.12.2025 eingebracht werden.