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E-Mobilität: Was ist eigentlich die EVSE-ID?

Damit bei Ladestellen die Zahlung möglichst einfach und kundenfreundlich abgewickelt werden kann, ist die eindeutige Identifikation jedes Ladepunktes besonders wichtig – denn am Prozess des Ladens sind verschiedene Systeme beteiligt und alle müssen genau wissen, um welchen Ladepunkt – also welche Ladesteckdose – es sich gerade handelt. Dazu dient die sogenannte Electric Vehicle Supply Equipment Identifikationsnummer, kurz EVSE-ID. Die EVSE-ID ist nach einem bestimmten Muster aufgebaut:

Länderkürzel: Jede EVSE-ID beginnt mit zwei Buchstaben, die anzeigen, in welchem Land sich der betreffende Ladepunkt befindet. „AT“ steht dabei für Österreich. Diese Information kann auch für Verbraucherinnen und Verbraucher hilfreich sein, denn oft stehen auf den monatlichen Ladekarten-Abrechnungen zu jedem Ladevorgang nur diese EVSE-IDs. Mit dem Länderkürzel erkennt man dann zum Beispiel einen Ladevorgang, den man im Urlaub getätigt hat.

EVSE-Operator-ID: Die Betreiber-ID hat immer drei Zeichen und zeigt an, wer der Betreiber des jeweiligen Ladepunktes ist. Dabei ist jeder Betreiber in Österreich verpflichtet, eine solche eindeutige Betreiber-ID registrieren zu lassen. Die E-Control ist Vergabestelle für diese IDs, die auf https://admin.ladestellen.at/ online direkt und kostenlos beantragen können. Beispiele sind z.B. „VIE“ für Wien Energie oder „SMA“ für Smatrics. Diese Information kann für E-Autofahrerinnen und - Autofahrer nützlich sein, beispielsweise, wenn eine Ladestelle defekt ist oder es bei der Abrechnung ein Problem gab. Nicht an jeder Ladestelle steht ja ein großes Schild mit dem Namen des Betreibers darauf. Anhand der EVSE-Operator-ID lässt sich dieser aber immer herausfinden, indem man im öffentlichen Verzeichnis der E-Control ganz einfach nach diesen drei Zeichen sucht: https://admin.ladestellen.at/#/registrierte-ids

Station-ID: Ab der sechsten Stelle der EVSE-ID werden die alphanumerischen Zeichenfolgen selbstständig von den Betreibern vergeben. Sie muss lediglich mit einem „E“ beginnen. Empfohlen wird, einen Teil der noch möglichen 30 Zeichen für die Identifizierung des Standorts zu nutzen. Ein Betreiber kann hier also beispielsweise „ESCHILLER“ für eine Ladestation in der Schillerstraße festlegen.

Ladepunkt-ID: da jeder Betreiber letztlich eine bestimmte Zeichenfolge für jeden Ladepunkt festlegen muss, nutzen viele Betreiber einen Teil der frei vergebbaren 30 Seiten für nochmal eine Ladepunkt-ID Oft wird hier einfach durchnummeriert. Die erste Steckdose an einem bestimmten Standort bekommt die Nummer „001“, die zweite „002“ usw.

Aus diesen vier Bestandteilen setzt sich die gesamte EVSE-ID für jeden einzelnen Ladepunkt zusammen. Dabei werden in der schriftlichen Darstellung die einzelnen Segmente häufig durch * optisch getrennt.

So könnte eine EVSE-ID beispielsweise aussehen:

AT*ECA*RUDOLF13A*001

AT: der Ladepunkt ist in Österreich

ECA: Betreiber des Ladepunktes ist die E-Control

RUDOLF13A: Der Ladepunkt befindet sich an einer Ladestation am Standort Rudolfsplatz 13A

001: Es handelt sich um die erste Steckdose an diesem Standort

Die EVSE-ID zu jedem Ladepunkt findet auch im Ladestellenverzeichnis unter www.ladestellen.at, in das verpflichtend alle Betreiber von öffentlich zugänglichen Ladepunkten diese selbstständig einmelden müssen. Und die EVSE-ID muss auch für jeden Ladepunkt an der entsprechenden Ladestelle sichtbar angebracht sein. Meist findet man die EVSE-ID auf einer kleinen Plakette oder einem Sticker an der Ladestation. Die beschriebene Systematik für die EVSE-ID gilt in der ganzen EU und wird absehbar wohl auch weltweit zum Standard werden.

Betreiber von Ladestellen, die Fragen dazu oder zu anderen Themen rund um den Betrieb und die Meldung von öffentlich zugänglichen Ladestellen haben, können sich gerne jederzeit per E-Mail an support@ladestellen.at wenden.