Strom- und Gasstatistik: April 2021

Strom: Verbrauchszuwachs im April 2021 +15,2%, Windkraftwerke deutlich mehr im Einsatz (+81,6%)
Gas: Verbrauchssteigerung im April 2021 +43,5%, Gasspeicher nur noch zu 21,6% gefüllt


Strom:
Der Inlandsstromverbrauch im Bereich der Gesamten Elektrizitätsversorgung Österreichs stieg im April 2021 um 0,8 TWh bzw. 15,2% im Vergleich zum Vorjahr auf 5,7 TWh. Diese Steigerung ist größtenteils durch den im vergangenen Jahr verhältnismäßig warmen April und den Verbrauchsrückgang aufgrund der Corona-Pandemie zu erklären, von dem besonders die Industrie betroffen war. Im Vergleich mit dem Inlandsstromverbrauch im April 2019 lag der Verbrauch im April 2021 nur noch um 0,02 TWh bzw. 0,3% höher.

Erzeugungsseitig kamen die Laufkraftwerke im April dieses Jahres um 0,2 TWh oder 8,4% weniger zum Einsatz. Die Speicherkraftwerke kamen mit 0,7 TWh um 0,3 TWh bzw. 28,8% weniger zum Einsatz. Insgesamt sank die Stromerzeugung aus Wasserkraft im April aufgrund der schlechten Wasserführung um 0,5 TWh bzw. 15,4%. Die Windkraftwerke legten nach einem Rückgang im Februar und März hingegen deutlich zu (+0,3 TWh bzw. -+81,6%).

Der Einsatz der Wärmekraftwerke (im Wesentlichen Gaskraftwerke) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 TWh oder 46,9%. Auch dies ist durch milde Temperaturen und den geringen Verbrauch im Vorjahr zu erklären. Verglichen mit dem April 2019 stieg der Einsatz im April diesen Jahres um 0,2 TWh bzw. 11,1%.
 
Insgesamt stieg die Erzeugung im April im Vorjahresvergleich um 0,3 TWh oder 5,6% auf 5,3 TWh, verglichen mit April 2019 sank sie um 1,2 TWh bzw. 18%. Der Rückgang im Zweijahresvergleich lässt sich auch durch den Rückgang beim Einsatz von Steinkohle in der Stromerzeugung erklären.
 
Die Importe stiegen auch im April (+0,5 TWh bzw. +26,4%) auf insgesamt 2,3 TWh, die Exporte legten zum ersten Mal in diesem Jahr zu (+0,08 TWh bzw. +5,5%). Die Nettoimporte lagen bei 0,8 TWh.
 
Leistungsmäßig ergab sich am 3. Mittwoch im März für die Gesamte Elektrizitätsversorgung eine Spitzenlast von 9 GW. Alleine im Öffentlichen Netz lag der Spitzenverbrauch auf Stundenbasis bei 8,2 GW (Endverbrauch plus Netzverluste aber ohne Pumpspeicherung). Endverbraucher fragten am 13.4. um 11.30-11.45 Uhr (also auf 15-min Basis) eine maximale Abgabe von 9,4 GW nach, das sind 287 MW mehr als der Maximalwert am dritten Mittwoch.
 
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Gas:
Die Abgabe an Endkunden stieg im April 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 TWh oder 43,5% auf 8,5 TWh. Diese Steigerung ist ähnlich wie im Strombereich durch den vergleichsweise milden Frühling 2020 und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erklären, was zu einem geringen Verbrauch im Vorjahr führte. Im Zweijahresvergleich zeigt sich eine Steigerung um 1,9 TWh bzw. 30%.

Die inländische Produktion sank im April um 0,2 TWh bzw. 33% und setzte den Abwärtstrend der vergangenen Monate fort. Die Speicherentnahme stieg im April um 3,4 TWh bzw. 132,3%, die Einspeicherung sank um 2,5 TWh oder 44,8%. Die Importe waren bereits den dritten Monat in Folge rückläufig (-7,2 TWh bzw. -15,7%), die Exporte sanken ebenfalls (-4,1 TWh bzw. -11%).
 
Der Speicherinhalt sank erneut sehr stark im Vergleich zum Vormonat und wies einen Füllungsgrad von 21,6% auf (-2,9% im Vergleich zum Vormonat, aber 54,7%-Punkte weniger als im Vorjahr), was einem Speicherinhalt von 20,7 TWh entspricht.
 
Gesunkene Einspeicherungen und höhere Speicherentnahmen haben zu insgesamt 5,8 TWh mehr verfügbarem Gas geführt, die vor allem durch geringere Nettoimporte (-3,1 TWh) kompensiert wurden.
 
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