E-Control: Europäische Energieregulatoren gewinnen Award für ihr Transparenzprojekt im Energiegroßhandel

Gewinn des Preises bestätigt Umsetzbarkeit eines Marktüberwachungs-systems für den Energiegroßhandel in Europa – E-Control federführend im Projekt tätig

Die Vereinigung der europäischen Regulatoren, CEER, hat einen Award für ihr Pilotprojekt, das für mehr Transparenz im Energiegroßhandel sorgen soll, gewonnen. Das Projekt zur länderübergreifenden Energiehandelsüberwachung wurde unter der Federführung der Energie-Control Austria durchgeführt und am 10. November mit dem European Energy Transparency Award 2011 der Florence School of Regulation ausgezeichnet worden. Der Transparency Award wird jährlich für Firmen oder Institutionen vergeben, die einen besonderen Beitrag zur Transparenz der Energiemärkte in Europa leisten.

Walter Boltz, Vorstand der Energie-Control Austria, Vizepräsident CEER und Leiter des Pilot-Projekts für die Europäischen Energieregulatoren sagte anlässlich der Verleihung des Awards: „Das Pilot-Projekt bestätigt eindeutig die rasche Umsetzbarkeit einer zentralen Datenerfassung auf EU-Ebene für eine effiziente Überwachung des europäischen Energiegroßhandels. Es zeigt zudem Wege für eine zügige Umsetzbarkeit eines Marktüberwachungssystems auf europäischer Ebene auf. Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir uns bei dem Award gegen 13 Konkurrenten durchsetzen konnten und nach Nordpool, die letztes Jahr gewonnen hat, die erste „Regulierungsorganistion“, die diesen Preis errungen hat.“

Das Pilot-Projekt gilt als Prototyp für die Umsetzung der künftigen EU-Verordnung für Integrität und Transparenz im Energiegroßhandelsmarkt (REMIT – Regulation on Wholesale Energy Market Integrity and Transparency), die voraussichtlich im Dezember 2011 in Kraft treten wird. Die Verordnung definiert Marktmissbrauchsregeln für den Energiegroßhandel und sieht ein Monitoring durch die Europäischen Energieregulatoren vor.
„Ziel dieses Projekts war es, zu zeigen, wie eine effektive automatische Übermittlung, Speicherung und Auswertung von Energiehandelsdaten über Grenzen hinweg in der Praxis funktionieren könnte und auch Erfahrungen für ein zukünftiges europäisches Energiehandelsüberwachungssystem zu sammeln.“, erläutert Walter Boltz. Es umfasste neben der elektronischen Übermittlung standardisierter Energiehandelsgeschäfte über Börsen und Handelssysteme auch die Erfassung von Fundamentaldaten (Erzeugung, Netzinformation und Verbrauch) und die Durchführung von exemplarischen Analysen und Statistiken zur Marktüberwachung.

Durch Einbeziehung relevanter Marktteilnehmer wie Händlern, Brokern und Börsen in das Pilotprojekt konnten neben Börsehandelsdaten auch außerbörsliche Energiehandelsgeschäfte (OTC) erfasst und ausgewertet werden. Im Zuge des Projektes wurden mehr als etwa 500.000 Transaktionsdaten problemlos erfasst. Die Umsetzung nahm sechs Monate in Anspruch. Der Endbericht wurde im Mai 2011 veröffentlicht.

Das Pilot-Projekt wurde in Kooperation mit EFET (European Federation of Energy Traders) und FORMAET (Foundation for Research on Market Design and Energy Trading) durchgeführt. Für die Auswertung der Daten, die Analysen und Statistiken kam die Handelsüberwachungssoftware Scila Surveillance des schwedischen Softwareunternehmens Scila AB erfolgreich zum Einsatz, die von Cinnober Financial Technology AB vertrieben wird.