Die endgültigen Stromnetztarife für das kommende Jahr stehen nun fest: Mit 1. Jänner 2014 sinken die Stromnetztarife für Haushalte österreichweit im Schnitt um 2,5 Prozent. Das hat die Regulierungskommission der E-Control gestern Donnerstag, 19. Dezember, beschlossen. Grund dafür ist, dass zahlreiche Netzbetreiber ihre Effizienz deutlich steigern konnten. „Diese Kostenvorteile werden nun an die Kunden weitergegeben“, betont E-Control-Vorstand Martin Graf. „Die Haushalte sparen sich damit 22,8 Millionen Euro an jährlichen Netzentgelten im Vergleich zum Vorjahr.“ Die Netztarife werden jährlich vom Strom- und Gasregulator festgelegt. Rund 30 Prozent der Stromrechnung entfallen auf die Stromnetzgebühren, den Rest machen Energiepreis sowie Steuern und Abgaben aus.
Größte Senkung in Niederösterreich, Steigerung in Wien
Ein Großteil der Stromnetztarifsenkung für Haushalte entfällt auf den Netzbereich Niederösterreich mit 12,4 Millionen Euro (minus 9,3 Prozent), gefolgt von Tirol mit 5,3 Millionen (minus 6,3 Prozent), Oberösterreich mit sechs Millionen (minus 4,9 Prozent) und Linz mit 3,2 Millionen (minus neun Prozent). „Jeder niederösterreichische Haushalt spart sich durch die Tarifsenkung 20 Euro pro Jahr,“ nennt Martin Graf ein Beispiel für die konkrete Auswirkung. Im Netzbereich Wien dagegen werden die Stromnetztarife für Haushalte um 4,4 Prozent steigen, das entspricht einer Mehrbelastung von rund 7,3 Millionen Euro. Die Erhöhung in Wien ist in erster Linie durch die Kosten im Zusammenhang mit Pensionslasten begründet.
37,4 Millionen Euro Ersparnis für alle Stromkunden
Für sämtliche Stromkunden (Haushalte, Industrie und Gewerbe) sinken über alle Netzebenen die Stromnetztarife im Österreich-Schnitt um 2,3 Prozent. Die gesamte Einsparung für sämtliche Stromkunden beträgt rund 37,4 Millionen Euro pro Jahr. Seit der Liberalisierung des Strommarktes und der damit einhergehenden Regulierung der Stromnetze zahlen alle Stromkunden mittlerweile jährlich rund 640 Millionen Euro weniger an Netzgebühren.
Immer mehr wechseln Anbieter
Wie viel ein Konsument bei seiner Stromrechnung für Netze sowie Steuern und Abgaben bezahlt, kann er nicht direkt beeinflussen. Wie viel er für den Strom selbst (den Energiepreis) zahlt, aber sehr wohl. Denn seinen Stromlieferanten kann jeder Kunde selbst wählen und zu einem billigeren wechseln. „Immer mehr Menschen tun das auch und wechseln ihren Anbieter“, betont Vorstand Graf mit Blick auf die gestiegenen Wechselzahlen heuer. Der Wechsel des Stromanbieters spart einem Durchschnittshaushalt aktuell bis zu 170 Euro jährlich. Der Wechsel des Gaslieferanten bis zu 260 Euro. Mit dem Tarifkalkulator der E-Control (www.e-control.at/tarifkalkulator) kann innerhalb weniger Minuten der günstigste Strom- und Gaslieferant gefunden werden. Danach einfach den neuen Lieferanten auswählen, Formular ausfüllen und absenden – den Rest erledigt der neue Anbieter.
Grafik: Änderung der Stromnetztarife mit 1.1.2014 im Vergleich zum Vorjahr für Haushalte (Netzebene 7 nicht gemessen). Berechnet für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden.