Regulierungsbehörde teilt Forderungen der Arbeiterkammer – Österreich sollte nachhaltige und marktnahe Lösungen entwickeln
Die von der Arbeiterkammer heute geäußerte Forderung nach einer Reform der Ökostromförderung wird von der Regulierungsbehörde E-Control geteilt. „Das Ökostromfördersystem muss effizienter und marktorientierter werden“, weist Vorstand Martin Graf einmal mehr auf nötige Anpassungen hin. „Mit dem Fördersystem wurde der Ausbau des Ökostroms erfolgreich vorangetrieben – jetzt ist aber an der Zeit, das System nachhaltig weiterzuentwickeln“, betont Graf. Die derzeitigen Fördermittel könnten zukünftig noch effizienter eingesetzt werden, um die Erneuerbaren-Ziele zu erreichen.
Einspeisetarife schaffen marktfernes System
Durch die gesetzlich garantierten Einspeisetarife wurde ein marktfernes System geschaffen, das auch der Forderung der EU-Kommission nach einem marktorientierten Fördersystem widerspricht. „Diese Probleme wurden in den vergangenen Jahren immer deutlicher sichtbar“, erläutert Graf. Durch Einspeisetarife erhält der Anlagenbetreiber unabhängig vom Marktpreis und den damit verbundenen Marktsignalen während eines garantierten Zeitraums für jede eingespeiste Kilowattstunde einen gewissen Betrag. Das Ziel der Anlagenbetreiber muss also sein, möglichst viel Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen – unabhängig von der Nachfrage. „Die Regeln des Marktes werden außer Kraft gesetzt“, sagt Graf.
Nachhaltige und marktnahe Lösungen entwickeln
„Dauerhaft erneuerbare Energien durch Einspeisetarife zu fördern, führt zu volkswirtschaftlichen Nachteilen, da auf die Spezifika der Technologieentwicklung, die Anteile der Erneuerbaren bei der Gesamtenergieaufbringung sowie die Marktreife nicht hinreichend eingegangen wird“, erläutert Martin Graf und fordert eine sachliche Diskussion über die Weiterentwicklung von Unterstützungsmechanismen für Kleinwasser-, Sonnen- und Windkraftanlagen. In Europa wird umfassend über die Weiterentwicklung der Förderungen für erneuerbare Energien diskutiert; Österreich könnte hier nachhaltige und marktnahe Lösungen entwickeln. Investitionsförderungen, aber auch Ausschreibemodelle oder steuerliche Anreize könnten den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien marktnah einen neuen Impuls geben. „Es geht um die Weiterentwicklung des Ökostroms in Österreich, hier ist das beste und kosteneffizienteste Modell zu entwickeln und umzusetzen“, so Graf. Bei Photovoltaik sind vor allem jene Anlagen zu fördern, mit denen beispielsweise der Hausbesitzer Sonnenstrom für den Eigenverbrauch erzeugt.