Österreich beim Ausbau der erneuerbaren Energie auf einem guten Weg
Die EU-Kommission hat heute ihr Klima- und Energiepaket vorgestellt. „Bei vielen europäischen Ländern hat der Ausbau von Erneuerbaren und der Klimaschutz wenig bis gar keine Priorität“, erklärt Walter Boltz, Vorstand der heimischen Strom- und Gasregulierungsbehörde E-Control und Vizepräsident der europäischen Energieregulatoren CEER. „Viele Länder haben derzeit ganz andere Probleme. Die Budgetlöcher lassen zum Teil wenig Spielraum zu und oft sind die Förderprogramme für erneuerbare Energien derart ausgeufert, dass man in einigen Ländern die Reißlinie zieht und das Ganze etwas gemächlicher angeht“, meint Boltz. Auch bei der Energieeffizienz gehe die EU-Kommission davon aus, dass die „low-hanging fruits“, die am einfachsten erreichbaren Maßnahmen, bereits abgeerntet sind. Die Klima- und Energieziele bis 2020 werde die EU wohl erreichen, sagt Boltz, „allerdings haben dabei der niedrigere Energieverbrauch durch die Wirtschaftskrise und das Abwandern energieintensiver Industriebetriebe sehr geholfen.“
Stärkerer Fokus auf Verkehr und Wärme
Generell müsse der Fokus bei der europäischen Klima- und Energiepolitik zukünftig stärker auf den Bereichen Verkehr und Wärme liegen. „Hier liegt noch enormes Potenzial brach“, sagt Vorstand Martin Graf. Beim Ausbau der Erneuerbaren komme Österreich gut voran. Österreich wird das aktuelle Ziel eines Anteils von 34 Prozent erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch bis 2020, wie es die Erneuerbaren-Richtlinie der EU vorschreibt, erreichen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind auf einem guten Weg“, sagt Graf. Das derzeitige Ökostromfördersystem müsse mittelfristig aber effizienter und marktorientierter werden. „Es stellt sich die Frage, ob wirklich jede Ökostromtechnologie zu den jetzigen Fördersummen gefördert werden soll.“