Stromverbrauch steigt durch verstärkten Einsatz von Klimaanlagen – zuverlässige Stromversorgung sichergestellt
In diesen Tagen steuert Österreich auf einen neuen Hitzerekord zu. Der Juli war laut der Meteorologieanstalt ZAMG der bisher zweitwärmste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen und um 2,2 Grad wärmer als der Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Aufgrund der Hitze werden verstärkt Klimaanlagen und Kühlgeräte eingesetzt – dadurch steigt der Stromverbrauch.
Als Faustregel gilt, dass ein Temperaturanstieg von einem Grad auch etwa eine Gigawattstunde mehr Stromverbrauch bedeutet – was bei einem Tagesverbrauch von etwa 170 Gigawattstunden im Hochsommer immerhin mehr als 0,5 Prozent der nachgefragten Energie entspricht. Trotz des hohen Stromverbrauchs sei aber die Versorgungssicherheit gewährleistet, beruhigt Walter Boltz, Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control. „Zwar können einzelne Stromausfälle nicht ausgeschlossen werden, aber generell ist auch während eines heißen Sommers eine zuverlässige Versorgung mit Strom sichergestellt.“ Im vergangenen Jahr lag die heimische Verfügbarkeit von Strom bei 99,99 Prozent. „Das ist ein absoluter Spitzenwert im europäischen Vergleich“, betont Boltz.
Am meisten Stromverbrauch im Winter, nicht im Sommer
Und selbst wenn im Sommer die stromfressenden Klimaanlagen auf Hochtouren rennen – am meisten Strom wird immer noch an kalten Wintertagen verbraucht. Im sehr kalten Februar 2012 waren es österreichweit bis zu 210 Gigawattstunden am Tag. Im Juli des heurigen Jahres waren es bis zu 180 Gigawattstunden täglich. „Es ist also weniger der hohe Stromverbrauch, der Probleme bereitet, sondern andere durch die Hitze verursachte Faktoren“, erläutert Vorstand Martin Graf. So sind etwa in Städten Umspannwerke meist in Gebäuden untergebracht, dadurch kann es zu Problemen mit der Kühlung und in der Folge zu Stromausfällen kommen. Auch ist in einer Hitzeperiode meist mit wenig Regen zu rechnen.
Das bedeutet, dass Laufwasserkraftwerke weniger Strom erzeugen können. Zudem beeinflusst die Hitze auch den Betrieb von Wärmekraftwerken.
Investitionen in Netze für Versorgungssicherheit nötig
Um eine hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind leistungsfähige Stromnetze nötig. Seit der Liberalisierung des Strommarktes 2001 sind die Investitionen in die heimischen Stromnetze deutlich gestiegen. „Aber auch in Zukunft sind weitere Investitionen nötig“, betont Vorstand Graf. Die Investitionen sind zu einem bedeutenden Teil aufgrund des Ausbaus der erneuerbaren Energie – etwa der Windkraft in Niederösterreich – nötig.