E-Control: Gasversorger in Österreich auch für extrem kalten Winter gerüstet
Überprüfung der E-Control hat gezeigt: alle in Österreich tätigen Gasversorger erfüllen Vorgaben der EU-Versorgungssicherheits-Verordnung- Presseaussendung, am 3.11.2013
E-Control: Gasversorger in Österreich auch für extrem kalten Winter gerüstet
Überprüfung der E-Control hat gezeigt: alle in Österreich tätigen Gasversorger erfüllen Vorgaben der EU-Versorgungssicherheits-Verordnung
Haushaltskunden sind geschützt
Die Verordnung der EU zum Versorgungsstandard Gas definiert Extremszenarien, für die die Versorger entsprechend gewappnet sein müssen. Demnach muss etwa die Versorgung auch dann gewährleistet sein, wenn extreme Temperaturen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen zusammen mit einem Spitzenverbrauch auftreten oder wenn ein außergewöhnlich hoher Gasverbrauch über einen Zeitraum von mindestens 30 Tagen verzeichnet wird. „Beide Verbrauchsszenarien sind Extremfälle, mit deren Eintritt auf Basis von statistischen Wahrscheinlichkeiten nur einmal in 20 Jahren gerechnet werden muss.“, erläutert Walter Boltz. Als dritte Anforderung besagt die Verordnung der EU zudem, dass die Versorgung der Haushaltskunden für mindestens 30 Tage gewährleistet sein muss, auch wenn es zu einem Ausfall der größten einzelnen Gasinfrastruktur unter durchschnittlichen Winterbedingungen kommt. “Dieses Szenario ist in der Vergangenheit noch nie eingetreten. Trotz der geringen Eintrittswahrscheinlichkeit konnte in der Untersuchung nachgewiesen werden, dass die Versorgung auch in diesen Ausnahmefällen gewährleistet werden kann.“, betont Walter Boltz.Gasversorger kommen Monitoringpflicht nach
Für das Monitoring der Einhaltung des Versorgungsstandards befragte die E-Control alle Versorger von Haushaltskunden. Diese lieferten Daten zu ihrem Beschaffungsportfolio inklusive der Speicher- (und Transport-)verträge für die Heizperiode von 1.10.2013 bis 1.4.2014. „Das sind wichtige Informationen für die Beurteilung des Versorgungsstandards. Denn der Versorgungsstandard ist nur dann gewährleistet, wenn die Beschaffungsmengen inklusive der Speicherkapazität höher sind als die zur Abdeckung der Extremszenarien erforderlichen Verbrauchsmengen.“, so Walter Boltz.„Bei der Erstellung des Erhebungsformulars und der Auswertung der Daten haben wir auch die Ergebnisse der vorangegangenen Diskussionen mit der Branchenvertretung Fachverband Gas Wärme berücksichtigt.“, erläutert Walter Boltz die Vorgehensweise der E-Control. So wurden beispielsweise die Beschaffung von Spotprodukten und der Zugang zum Ausgleichsenergiemarkt nicht als Beschaffungsoption akzeptiert, um den Versorgungsstandard zu erfüllen.
Speicher sind wichtiges Instrument für die Versorgungssicherheit
Der Zugang zu Speichern spielt bei der Sicherung der Versorgung für die Versorger nach wie vor eine große Rolle. Darüber hinaus ist auch die Leitungsinfrastruktur in einem Ausmaß verfügbar, die keinen Versorgungsengpass erwarten lässt. Dies zeigt auch der von AGGM in der aktuellen langfristigen Planung festgestellte Wert des Infrastrukturstandards in der Höhe von 233 Prozent. Das bedeutet, dass selbst bei einem Ausfall der größten Gasinfrastruktur der Markt ausreichend mit Gas versorgt werden kann.Mittlerweile hat der Befüllungsstand der Speicher in Österreich mit rund
67.804 Gigawattstunden wieder ein komfortables Niveau erreicht. In Österreich können ca. 90 Prozent des österreichischen Jahresverbrauchs eingespeichert werden – ein Wert, der in Europa nur von Lettland übertroffen wird. „Angesichts eines Gesamtjahresverbrauchs in Österreich von zuletzt 91.206 Gigawattstunden kann man davon ausgehen, dass auch im Fall von extremen Ereignissen dem Markt ausreichend Gas zur Verfügung steht.“, ist Walter Boltz überzeugt. Und abschließend: „Auch in den an Österreich angrenzenden Ländern wie Deutschland und Italien haben die Speicherstände das Vorjahresniveau bereits fast wieder erreicht. Zudem ist die Einspeichersaison noch nicht zu Ende.“