E-Control unterstützte Georgien im Energiebereich EU-fit zu werden

Zweijähriges Twinningprojekt der E-Control mit georgischem Energieregulator erfolgreich abgeschlossen

Am Freitag soll am Rande des EU-Gipfels das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und Georgien unterzeichnet werden. Im Energiebereich sei die südkaukasische Republik auf einem guten Weg, berichtet Martin Graf, Vorstand der heimischen Regulierungsbehörde E-Control, die den georgischen Energieregulator in einem von der EU finanzierten Twinningprojekt unterstützte. „Georgien arbeitet intensiv daran, im Energiebereich EU-fit zu werden“, betont Graf. „Es ist noch viel Arbeit notwendig, um die geplanten Maßnahmen umsetzen zu können“, unterstreicht Graf, „Georgien ist aber sehr bemüht“. Es gäbe in Georgien Verständnis dafür, dass stabile regulatorische Rahmenbedingungen notwendig seien, um das Land für Investoren interessant zu machen. Gerade in die Stromnetze müsse noch viel investiert werden.

Georgien tritt der Energiegemeinschaft bei

Georgien hat vor einigen Jahren einen Beobachterstatus in der Energiegemeinschaft mit der EU eingenommen. Nun ist geplant, dass Georgien noch heuer vollwertiger Vertragspartner in der Energiegemeinschaft wird. Mit der Aufnahme in die Energiegemeinschaft verpflichtet sich Georgien, den gemeinsamen Besitzstand der EU im Energiebereich umzusetzen.

Zweijähriges Twinningprojekt erfolgreich beendet

Die E-Control hat den georgischen Energieregulator in einem fast zweijährigen EU-Twinningprojekt dabei unterstützt, den Anforderungen der EU im Energiebereich zu entsprechen. Diese Woche wurde das Projekt beendet. Weitere Projektpartner waren die Regulatoren aus Deutschland und Lettland (Bundesnetzagentur bzw. PUC) sowie die Energiebörse EXAA. Ein Schwerpunkt des Projekts war es, den georgischen Regulator mit bestimmten regulatorischen Methoden vertraut zu machen. „Ein Regulator muss unparteiisch und völlig unabhängig von den regulierten Unternehmen sein und anerkannte regulatorischen Methoden in seiner Regulierungstätigkeit verwenden. Nur so kann er die richtigen Anreize für neue Investitionen schaffen und die Versorgungsqualität erhöhen“, sagt Graf. Dies komme sowohl den Endkunden als auch potenziellen Investoren zu Gute.

Neues Regulierungsmodell für georgische Stromnetzbetreiber

Für die georgischen Stromnetzbetreiber wurde im Rahmen des Twinningprojekts eine spezielle Regulierungsmethode ausgearbeitet. „Wir haben eine neue, den georgischen Gegebenheiten entsprechende Methode für die Einführung der Anreizregulierung entworfen“, erläutert Graf. Dabei galt es zu beachten, dass in das georgische Stromnetz noch viel investiert werden muss und dass wenige Daten für die Ausgestaltung der neuen Methode zur Verfügung standen. „Schließlich haben wir einen Ansatz gewählt, welcher allen Anforderungen entspricht und welcher unmittelbar umsetzbar ist“, erklärt Graf. Die neue Regulierungsmethode wird ab Herbst angewandt.

Nachhaltige Partnerschaften etabliert

Durch das Twinningprojekt wurden langfristige Partnerschaften und Kooperationsmechanismen aufgebaut. „Mit dem Beitritt Georgiens zur Energiegemeinschaft wird das noch weiter verstärkt“, betont E-Control-Vorstand Walter Boltz. „Georgien rückt dadurch mit den anderen Ländern im Energiebereich näher zusammen und kann sich mit diesen intensiver austauschen.“