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Smart Meter: Erfolgreicher Abschluss des Roll-Outs
Aus unserem aktuell veröffentlichten Smart Meter-Monitoringbericht geht hervor, dass Ende 2024 von den insgesamt rund 6,74 Millionen betroffenen Zählpunkten 6,53 Millionen mit einem intelligenten Messgerät ausgestattet sind. Das entspricht einem Ausrollungsgrad von 96,9% Smart Meter gesamt. Damit wurde das Ziel einer Ausrollungsrate von 95% wurde nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen! Von insgesamt 117 Verteilernetzbetreibern haben 90 das Ausrollungsziel erreicht.
Die 27 verbleibenden Netzbetreiber planten diese Schwelle erst im laufenden Jahr bzw. 2026 zu erreichen. Acht Netzbetreiber haben auch Ende 2024 das 2022 vorgegebene Ziel von 40% noch nicht erreicht.
Von den bereits installierten Smart Metern waren 6,06 Millionen Geräte auch kommunikativ, was einem Ausrollungsgrad von rund 94% entspricht. Kommunikativ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Datenübertragung bzw. die Kommunikation zum zentralen System des jeweiligen Netzbetreibers auch tatsächlich hergestellt und die gemessenen Werte sicher übermittelt werden.1
Zuverlässige Datenverfügbarkeit ist die Basis
Dass die Ausrollung der Smart Meter sich dem Ende nähert, ist sehr erfreulich. Doch damit gibt es für die Netzbetreiber eine noch viel größere Herausforderung, nämlich eine zuverlässige Datenverfügbarkeit zu gewährleisten. Die mittels Smart Meter erhaltenen Daten müssen den Marktteilnehmern fristgerecht übermittelt werden. Und sie müssen vor allem bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, damit diese auch zweckmäßig verwendet werden können. Zu diesen Kriterien zählen zum Beispiel Vollständigkeit und Korrektheit der Daten. Das klingt erst einmal nicht so schwierig, bietet in der Praxis aber häufig ein anderes Bild.
Die hier genutzte Power Line Carrier (PLC) Kommunikations-Technologie stellt dabei durch ihre Störungsanfälligkeit eine Herausforderung dar. Momentan prüfen Netzbetreiber den Einsatz von neueren PLC-Technologien um die Zuverlässigkeit der Datenübertragung zu verbessern.
Damit rücken das Datenmanagement und die Marktkommunikation in den Mittelpunkt und stellen die Verteilernetzbetreiber vor große Herausforderungen. Im Zuge der Erhebungen für den aktuell vorliegenden Smart Meter-Monitoringbericht hat sich beispielsweise gezeigt, dass lediglich vier von den 13 größten Verteilernetzbetreibern eine tägliche Datenverfügbarkeit von 99% erreicht haben. Dabei wurde erhoben, wann die gemessenen Energiewerte nach dem Zeitpunkt der Smart Meter-Messung im zentralen System des Netzbetreibers verfügbar sind. Anzugeben waren dabei die Prozentzahlen der Zeitfenster – von innerhalb der ersten 12 Stunden bis nach 45 Tagen –, die das Verhältnis zur Anzahl der insgesamt installierten Smart Meter abbilden. Dabei hat sich auch gezeigt, dass im Durchschnitt bei den Netzbetreibern die Datenverfügbarkeit innerhalb der ersten 12 Stunden bei 87% liegt. Bei einigen Netzbetreibern sind Daten erst nach 15 oder noch mehr Tagen im System aufrufbar. Hier muss dringend daran gearbeitet werden, dies zu verbessern.
Noch mehr Nutzen möglich
Die große Mehrheit der Kund:innen belässt das intelligente Messgerät in der Standardkonfiguration. Das heißt, 5,17 Millionen Netzbenutzer:innen haben einen Smart Meter, der einmal täglich den Tagesverbrauch des Vortages an den Verteilernetzbetreiber übermittelt. Dieser Wert wird in weiterer Folge im Smart Meter-Kundenwebportal des Verteilernetzbetreibers, spätestens am Folgetag der Messung, angezeigt. Das wiederum bedeutet, dass diese Kund:innen nicht die volle Funktionalität der Smart Meter und somit die gemessen Daten auf 1/4h-Basis für sich zu nutzen. Dafür wäre ein sogenanntes Opt-In notwendig, für das sich die Netzbenutzer:innen aktiv entscheiden müssen. Im Vergleich zum Vorjahr haben diese aktiven Nutzer:innen aber immerhin um 160.000 zugenommen. Bei etwa 760.000 installierten Smart Metern, das sind 12,6%, haben sich die Kund:innen für eine Auslesung und Übertragung von Viertelstundenwerten an den Verteilernetzbetreiber entschieden.
Das Wissen über den eigenen Stromverbrauch in kleineren Zeitfenstern ist Voraussetzung dafür, um das eigene Verbrauchsverhalten zu kontrollieren, regelmäßig zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zu setzen, um Veränderungen herbeizuführen. Durch die zeitnahen Verbrauchsinformationen können so Maßnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs gesetzt und Kosten minimiert werden. Aber nicht nur das: es ist auch eine Voraussetzung dafür, um von dem neuen Reduzierten Sommer-Arbeitspreis (RSAP) zu profitieren und die Netzkosten zu senken. Außerdem ist es nötig, um an einer Energiegemeinschaft teilzunehmen und um den Eigenverbrauch aus einer Photovoltaik Anlage zu optimieren.
Nach Netzgebieten betrachtet gibt es hier große Unterschiede. Die meisten Opt-In-Kund:innen gibt es im Netz Niederösterreich mit 172.000 Zählern und im Netz Oberösterreich mit 150.000 Zählern. Das sind jeweils über 20% aller Smart Meter in diesen Netzgebieten. Am unteren Ende ist die Steiermark mit lediglich 4% aller Smart Meter mit Opt-In.
Aufholbedarf bei der Information
Dass es nicht noch mehr Kund:innen gibt, die sich aktiv für eine Opt-In Variante beim intelligenten Messgerät entscheiden, könnte auch daran liegen, dass vielen gar nicht bewusst ist, dass sie über einen Smart Meter verfügen und diese Option besitzen. Bei einer von uns im Oktober durchgeführten repräsentativen Befragung gaben nur 38% an, über einen Smart Meter zu verfügen. Dies ist zwar ein merkbarer Anstieg zu den 31% des letzten Jahres, trotzdem immer noch weit entfernt von der Realität. Hier könnten die Netzbetreiber mit ihren Kund:innen durchaus noch intensiver kommunizieren.2
Energiegemeinschaften immer beliebter
Eine Teilnahme an einer Energiegemeinschaft ist ohne einen Smart Meter nicht möglich. Mit Ende 2024 waren etwa 119.000 Smart Meter in einer Energiegemeinschaft registriert. Wie bereits im Vorjahr hat sich dieser Wert ein weiteres Mal vervierfacht. Die meisten Mitglieder sind dabei in Oberösterreich zu finden (35.803), gefolgt von Niederösterreich (28.224) und der Steiermark (13.119).
Für die Mitglieder von Energiegemeinschaften ist es enorm wichtig, auf zuverlässige und rasch verfügbare Daten zugreifen zu können. Die Betreiber:innen von Energiegemeinschaften haben schließlich zivilrechtliche Verpflichtungen gegenüber den Teilnehmern der Energiegemeinschaften die Abrechnungen betreffend. Wenn nur für einen einzigen Teilnehmer einer Energiegemeinschaft die Werte nicht verfügbar oder lückenhaft sind, kann die Abrechnung für alle anderen Teilnehmer nicht durchgeführt werden. Dadurch wird das Problem vervielfältigt, und dieses gilt es zu lösen.
Der neue Smart Meter-Monitoringbericht ist auf unserer Website unter folgendem Link abrufbar: https://www.e-control.at/publikationen/publikationen-strom/berichte
1 Im Gegensatz zu kommunikativen Smart Metern sind nicht-kommunikative jene Geräte, bei denen nach der Erstinstallation die Kommunikation noch nicht stabil ist oder jene, die noch nicht an das zentrale System des Netzbetreibers angeschlossen sind.
2 Repräsentative Befragung der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren, n= 1.000, Hybrid-Befragung, Market Marktforschungsinstitut

