Zurück Für den Ernstfall vorbereitet: Krisenübung für Strom
Beteiligt an der Übung unter der Federführung des Übertragungsnetzbetreibers Austrian Power Grid AG (APG), des Verteilernetzbetreibers Energienetze Steiermark und uns, waren Vertreter:innen des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus, der Energie Steiermark, das Land Steiermark, der Verbund sowie Vertreter der steirischen Industrie, nämlich der Voestalpine Stahl Donawitz GmbH und der Sappi Austria Produktions-GmbH & Co KG.
Als Szenario für die Übung wurde ein extrem heißer Sommer angenommen mit niedriger Wasserführung in den Flüssen und einer andauernden Windstille. Dadurch ist es neben den Einschränkungen bei der Wasserkraft und dem weitgehenden Ausfall der Windkraft auch europaweit zu Problemen bei den thermischen Kraftwerken aufgrund Kühlwassermangels sowie Problemen mit Brennstoffnachschub gekommen. Weiters wurde ein leicht erhöhter Strombedarf aufgrund zahlreicher aktivierter Klimageräte angenommen. In den benachbarten Ländern zeichnete sich eine vergleichbare Lage hinsichtlich des Erneuerbaren Dargebots und des Stromverbrauchs ab. Dadurch und aufgrund des akuten Ausfalls eines großen Speicherkraftwerks in Österreich wurde simuliert, dass die vollständige Versorgung mit elektrischer Energie nicht in allen Stunden gewährleistet war. Die Versorgungslage hat sich im Laufe der Übung verschlechtert. Eine wesentliche Aufgabe der Übung bestand darin, durchzuspielen, wie die Stromversorgung durch gezielte Maßnahmen trotz massiver Einschränkungen sichergestellt werden kann. Einer der Schwerpunkte lag auf der Kommunikation der beteiligten Behörden und sonstiger Stakeholder untereinander sowie der Beteiligung der Industrie als Großverbraucher an Verbrauchsreduktionsmaßnahmen.
Ziel derartiger Übungen ist immer, für einen möglichen Ernstfall gut vorbereitet zu sein und zeitgerecht notwendige Verbesserungen umsetzen zu können. Das Ergebnis solcher Energielenkungsübungen steht und fällt mit dem Engagement der Spielteilnehmer:innen, und das war an den beiden Tagen in Graz sehr groß.
In den kommenden Wochen werden die Ergebnisse der Übung einer detaillierten Analyse unterzogen, um daraus weitere Verbesserungen für den Energielenkungsfall abzuleiten. Im Energielenkungsgesetz ist verankert, derartige Übungen in regelmäßigen Abständen durchzuführen.
Abb. 1: MMag. Werner Ressi, Vorstand Energie Steiermark, UnivProf. DI Dr. Alfons Haber, MBA, Vorstand E-Control und DI (FH) Mag (FH) Martin Graf, MBA, Vorstand Energie Steiermark (v.l.) bei der Eröffnung der Energielenkungsübung in Graz; Fotocredit: Energie Steiermark/ Symbol vergrößern
Abb. 2: Die Teilnehmer:innen der Energielenkungsübung in Graz; Foto: E-Control: teilnehmer-foto-eca-sne.jpg vergrößern