Mehr Transparenz bei der Stromerzeugung

Veröffentlichung von Informationen zur Stromerzeugung sehr erfreulich – Deutsche Nachbarn veröffentlichen Daten seit mehreren Jahren, Österreich zieht endlich nach

Die Veröffentlichung von Daten über geplante und tatsächliche Stromerzeugung ist für das Funktionieren integrierter Strommärkte von großer Bedeutung. Die heute gestartete Veröffentlichung von österreichischen Erzeugungsinformationen auf der Homepage der Strombörse EEX wird von der Regulierungsbehörde E-Control deshalb begrüßt. Das Projekt von Austrian Power Grid AG (APG) und EEX ermöglicht unter Einbeziehung der relevanten österreichischen Erzeugungsunternehmen, dass künftig umfassende Informationen über geplante und tatsächliche Stromerzeugung einfach und diskriminierungsfrei öffentlich zugänglich gemacht werden. DI Walter Boltz, Vorstand der Regulierungsbehörde Energie Control Austria sieht darin einen wichtigen Schritt: „Mit der Umsetzung der Initiative wird einer langjährigen Forderung der Regulierungsbehörde und der Marktteilnehmer Rechnung getragen. Die gemeinsame und einheitliche Veröffentlichung mit deutschen Erzeugungsdaten unterstreicht auch die Integration des Großhandelsmarktes der beiden Länder.“

Umfassende Sammlung von Erzeugungsdaten


Die künftig verfügbaren Daten erlauben einen systematischen Überblick über den existierenden Kraftwerkspark in Österreich, eine kurzfristige Vorschau auf die geplante Erzeugungsleistung für den Folgetag, nachträgliche Daten über die tatsächliche Erzeugung des vorangegangenen Tages sowie Informationen über geplante bzw. ungeplante Nichtverfügbarkeiten von Kraftwerken. Die Regulierungsbehörde hat auch die Möglichkeit, die Korrektheit der gemeldeten Informationen zu überprüfen.

Österreich zieht endlich nach

Nachdem für die deutschen Regelzonen bereits seit Frühjahr 2006 erste Schritte zur Veröffentlichung von Erzeugungsinformationen auf freiwilliger Basis gesetzt wurden, waren die österreichischen Daten bislang nicht in ähnlicher Qualität öffentlich zugänglich. Vielmehr haben erst neue gesetzliche Vorgaben dazu beigetragen, um dies für Österreich zu erreichen.

Der Umsetzungsschritt von APG und EEX soll insgesamt zur Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer führen. „Es ist erfreulich, dass die österreichischen Unternehmen einem europäischen Trend gefolgt sind. Die Informationen sind für eine effiziente Preisbildung im Großhandelsmarkt erforderlich. Nicht öffentliche Erzeugungs-informationen bergen ein wesentliches Potenzial für Marktmissbrauch. Gemeinsam mit der kürzlich vereinbarten EU-weiten Marktaufsichtsregelung REMIT werden Lücken für potenziellen Marktmissbrauch geschlossen. Diese Verordnung für Energiemarktintegrität und –transparenz sieht nämlich erstmals ein einheitliches europäisches Marktmissbrauchsregime für den Energiegroßhandel vor.“, so Walter Boltz abschließend.