Häufigere Informationen zum Strom- und Gasverbrauch als Schlüssel zu mehr Energieeffizienz

E-Control begrüßt Forderungen von Energiekommissar Oettinger für Einführung intelligenter Netze und Zähler – Smart Meter bringen Vorteile für die Konsumenten – Umfrage der E-Control bestätigt Wunsch der Konsumenten nach zeitnaher Information

EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat gestern wie angekündigt einen Aktionsplan für mehr Energieeffizienz vorgestellt, der konkrete Maßnahmen für größere Energieeinsparungen enthält. Neben Bestimmungen zu Gebäudesanierungen legt Oettinger dabei unter anderem einen Schwerpunkt auf die Einführung intelligenter Netze und Zähler, die – so Oettinger – den Verbrauchern die zur Optimierung ihres Energieverbrauchs und zur Berechnung ihrer Energieeinsparungen notwendigen Informationen und Dienste liefern.

Die E-Control begrüßt diese Forderung zur Einführung von Smart Metern, mit denen zeitnahe Informationen für den Strom- und Gasverbrauch jedes Kunden möglich werden. „Die E-Control fordert ja bereits seit Längerem, dass zeitnahe Energieverbrauchsmessungen in Form von Smart Meter, wie in der EU-Richtlinie vorgesehen, rasch in Österreich eingesetzt werden. Dabei ist von Beginn an auf eine wirtschaftliche Implementierung mit klaren technischen Standards zu achten.“, so die beiden designierten Vorstände der Energie-Control Austria, DI Walter Boltz und Mag. (FH) Martin Graf.

Zeitnahe Information kann noch viel mehr

Durch die Einführung von Smart Meter ist der Konsument imstande, seinen Energieverbrauch regelmäßig zu kontrollieren, zu steuern und somit sein Verbrauchsverhalten entsprechend anzupassen. „Das hat nicht zuletzt auch enorme wirtschaftliche Auswirkungen, schließlich macht die Energie einen wichtigen Teil des Haushaltsbudgets aus. Ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt gibt im Jahr rund 4.000 Euro für Energie aus. Und durch einfache Verbrauchsänderungen können relativ einfach nicht unerhebliche Beträge eingespart werden.“, erläutert Martin Graf nur einen der Vorteile von Smart Metering.

Auch viele Unklarheiten bei den Energieabrechnungen könnten so bald der Vergangenheit angehören. Bisher wurde von etlichen Energieunternehmen der Strom- bzw. Gasverbrauch nicht einmal jedes Jahr erfasst, sondern nur geschätzt. Häufig kommt es dadurch zu hohen Nachzahlungen bei den Endkunden, was bei korrekter zeitnaher Verbrauchserfassung auszuschließen ist. Auch bei einem Lieferantenwechsel würde die genaue Kenntnis des Energieverbrauchs Vorteile bringen: Der Netzbetreiber und der neue Energielieferant wissen genau über die Verbrauchsmengen Bescheid.

Smart Meter könnten aber auch gute Grundlagen für fundierte Energieberatungen bieten. So könnten Schwachstellen der Verbrauchsstruktur wie zum Beispiel ein standby-Verbrauch durch die Verbrauchssteuerung einfach erkannt werden.

Konsumenten wünschen sich mehr Informationen

Dass die Konsumenten auch Interesse daran haben, mehr Informationen über ihren Strom- bzw. Gasverbrauch zu erhalten, bestätigt eine online-Umfrage unter 1.000 österreichischen Internetnutzern über 18 Jahre, die integral im Auftrag der E-Control durchgeführt hat. Daraus geht hervor, dass drei Viertel der Befragten (73%) Interesse an mehr Information zu ihrem Strom- bzw. Gasverbrauch haben. Noch mehr, nämlich 82%, haben Interesse an Einsparungen durch angepassten Verbrauch: nämlich den Strom (automatisiert) dann zu nutzen, wenn er billiger verfügbar ist, weil zum Beispiel gerade viel Windkraft in die Netze eingespeist wurde. Und mit Smart Metern könnte genau dies auch möglich sein. So könnten die Kunden dann beispielsweise die Tiefkühltruhe so steuern, dass sie den Strom dann nutzt, wenn der Stromtarif besonders günstig ist.