E-Control sieht Potenzial für Energiepreissenkungen

Forderung der Arbeiterkammer nach günstigeren Energiepreisen wird begrüßt – Anbieterwechsel bringt bis zu 360 Euro – Offene Diskussion zu Kosten der Energiewende nötig

Die von der Arbeiterkammer heute auf einer Pressekonferenz geäußerte Forderung nach günstigeren Energiepreisen für Haushalte wird von der Regulierungsbehörde E-Control unterstützt. „Bei den Energieunternehmen ist Luft für Preissenkungen vorhanden“, betonen Walter Boltz und Martin Graf, die Vorstände der E-Control. Dies zeige etwa die Tatsache, dass die Großhandelspreise für Strom seit 2008 deutlich gesunken sind – an die Haushalte wurden diese Preissenkungen aber nie weitergegeben. „Auch im EU-Vergleich liegen die Strom- und Gaspreise für heimische Haushalte über dem Durchschnitt der 27 Mitgliedsländer.“

Anbieterwechsel bringt bis zu 360 Euro pro Jahr

Ihre Energiekosten können Konsumenten aber auch einfach und schnell durch einen Wechsel zu einen günstigeren Strom- und Gaslieferanten senken – bis zu 360 Euro pro Jahr kann sich ein Durchschnittshaushalt dadurch derzeit sparen. Insgesamt sparten sich die heimischen Haushalte, die 2011 ihren Anbieter gewechselt haben, rund acht Millionen Euro. „Die Österreicher lassen aber noch eine Menge Geld liegen“, sagt Martin Graf. Bei Wechselraten wie in Deutschland könnten sich die österreichischen Haushalte 38 Millionen Euro pro Jahr sparen.

„Bürger reinen Wein einschenken“

Bei den Kosten für die Energiewende plädiert die E-Control für eine offene Diskussion. „Den Bürger muss reiner Wein eingeschenkt werden“, sagt Walter Boltz und stellt klar: „Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht zum Nulltarif zu haben. Die dafür erforderliche Infrastruktur wie neue Stromleitungen und neue Speicher kostet Geld.“ Eine Kostenexplosion für die Haushalte wie in Deutschland sei hierzulande allerdings nicht zu befürchten. In Österreich bezahlt ein durchschnittlicher Haushalt rund 62 Euro pro Jahr für Ökostrom.