Rohstoff Holz nicht nur verbrennen, sondern vorher in Industrie verwerten
In der Diskussion um die Neuerrichtung von Biomasseheizkraftwerken tritt die Regulierungsbehörde E-Control für möglichst effiziente Anlagen und eine möglichst effiziente Verwertung des Rohstoffes Holz ein. Für die E-Control macht die Förderung von Biomasseanlagen mittels Ökostrom-Einspeisetarifen nur dann Sinn, „wenn es sich um hocheffiziente Anlagen handelt, die nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugen“, stellt Vorstand Martin Graf klar. „Der Hauptfokus sollte dabei klar auf der Wärmeproduktion liegen.“ Der Rohstoff Holz sei möglichst effizient zu nutzen. „Holz ist zu wertvoll, um gleich für die Energieerzeugung verbrannt zu werden“, sagt Graf. Im Sinne einer kaskadischen Nutzung sollte Holz zuerst stofflich verwertet werden – etwa in der Holz-, Zellstoff- oder Papierindustrie – und erst dann energetisch, etwa zur Wärmeproduktion in Biomasseheizkraftwerken, verwendet werden.
2011 stammten laut Ökostrombericht der E-Control 3,4 Prozent des in Österreich erzeugten Stroms aus fester Biomasse. Generell sei die wirtschaftliche Situation von Biomasseheizkraftwerken nicht einfach, betont Graf. „Die vergangenen Jahre sind rohstoffabhängige Technologien wie Biomasse stark unter Druck geraten, da die Rohstoffpreise stark schwanken und zuletzt sehr hoch waren.“