Energie-Dialog der E-Control: Konsumentenschutz im Fokus

Vorsitzender der britischen Regulierungsbehörde OFGEM sieht Erhöhung der Transparenz und eine „Vereinfachung“ sowie mehr Transparenz im Sinne der Konsumenten als wesentliche Faktoren zur Belebung des Wettbewerbs .

  • Presseaussendung, am 15.2.2012

    Energie-Dialog der E-Control: Konsumentenschutz im Fokus

    Vorsitzender der britischen Regulierungsbehörde OFGEM sieht Erhöhung der Transparenz und eine „Vereinfachung“ sowie mehr Transparenz im Sinne der Konsumenten als wesentliche Faktoren zur Belebung des Wettbewerbs.

 

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Am Dienstag, 14. Februar, fand der erste Energie-Dialog 2012 der E-Control mit Lord John Mogg, Vorsitzender der Regulierungskommission der OFGEM und Präsident der Vereinigung der Europäischen Energieregulatoren CEER, statt. John Mogg stellte den Konsumentenschutz ins Zentrum seines Vortrages und gab den Gästen – neben einer Skizzierung des britischen Energiemarktes – vor allem einen Einblick in die Konsumentenaktivitäten der britischen Regulierungsbehörde .

UK – hohe Wechselraten, wenig Transparenz

Mit rund 50% hat Großbritannien die höchste Wechselrate in Europa. Der britische Energiemarkt wird vielfach als Vorbild herangezogen. Und zu Recht sind sehr viele Angebote für die Konsumenten vorhanden. Nichtsdestotrotz gibt Lord Mogg bei seinem Besuch in Wien zu bedenken: „Die Bereitwilligkeit der britischen Konsumenten zu wechseln, ist natürlich positiv zu sehen. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass der britische Energiemarkt von einem sehr hohen Grad an Intransparenz und Komplexität gekennzeichnet ist. Dass viele Konsumenten gewechselt haben, heißt somit noch lange nicht, dass sie dabei die für sie beste Wahl getroffen haben.“

In Österreich sei die gegenteilige Situation der Fall, wie Gastgeber DI Walter Boltz, Vorstand der Energie-Control Austria, untermauert: „In Österreich haben wir eine sehr niedrige Wechselrate, allerdings ein hohes Maß an Transparenz und einen ausgereiften Konsumentenschutz. Leider gibt es am österreichischen Markt einerseits noch immer zu wenig Konkurrenz zwischen den Mitbewerbern. Andererseits nehmen die Konsumenten ihr Recht auf einen Lieferantenwechsel nicht ausreichend wahr, was vor allem auf eine unbegründete Angst bzw. ein Misstrauen zurückzuführen ist.“

„Vereinfachung“ und Transparenz als Schlüssel zu mehr Wettbewerb

Als zentrale Knackpunkte für die Belebung des Wettbewerbs am Energiemarkt sieht Lord Mogg eine Erhöhung der Transparenz und damit verbunden eine „Vereinfachung“ – sei es in Bezug auf die Tarife, die Energierechnung, die Kundeninformationen oder den Wechselprozess selbst. „Der Konsument muss imstande sein, den Energiemarkt zu verstehen, damit er selbst aktiv sein kann. Daher ist es von immenser Bedeutung, es dem Konsumenten so einfach wie möglich zu machen. Das Energiesystem der Zukunft wird immer smarter, immer komplexer werden. Gibt man dem Konsumenten keine Hilfestellung wird er von den Umwälzungen nicht profitieren können.“ Und abschließend: „Die britische wie auch die österreichische Regulierungsbehörde versuchen dem Kunden die bestmögliche Unterstützung zu geben. Allerdings liegen viele – vor allem soziale – Themen nicht in den Händen der Regulatoren, sondern sind an die zuständigen Regierungen zu adressieren.“