Finanzielle Entlastung von SOS-Kinderdörfern durch effizientere Geräte
Pressekonferenz20. April 2010, 10.30 Uhr
Wirtschaftskammer Österreich
- Pressekonferenz, am 20.4.2010
Finanzielle Entlastung von SOS-Kinderdörfern durch
effizientere GerätePilotprojekt zeigt auf: Rund 400 Euro pro Jahr in Kinderdorf-Haushalt eingespart
Pilotprojekt zeigt auf:
Rund 400 Euro pro Jahr in Kinderdorf-Haushalt eingespart
Ende 2009 initiierte die E-Control gemeinsam mit dem Bundesgremium des Radio- und Elektrohandels sowie dem Forum Hausgeräte die Aktion „Der ideale Haushalt - SOS-Kinderdörfer sparen Strom“. „Das Ziel dieses Pilotprojektes ist es, zu demonstrieren, inwieweit eine Geld- und Energieersparnis durch den Austausch veralteter Haushaltsgeräte gegen neue Geräte der höchsten Energieeffizienzklasse möglich ist.“, erläutert DI Christian Schönbauer, Leiter der Abteilung Ökoenergie und Energieeffizienz der E-Control. Zu diesem Zweck stellte die E-Control das EVM (Energieverbrauchsmonitoring)-System zur Verfügung, ein Tool, das die Energie direkt beim Verbraucher misst und die gesammelten Verbrauchswerte über das E-Control Webportal zeitnah (5-Minuten-Werte) zur Verfügung stellt. Für die Messung, Übertragung und Speicherung wurde ein eigenes Gerät entwickelt (EVM-Master), welches die Daten verschiedenster Messgeräte abruft und verschlüsselt an die E-Control übermittelt. In weiterer Folge dienen die Daten dann als Basis für Energieeffizienzmaßnahmen und für die Bewertung der Auswirkungen dieser Maßnahmen.
Das EVM-System wurde bereits im November des letzten Jahres in acht ausgewählten SOS Kinderdorf-Häusern kostenlos mit Hilfe ortsansässiger Elektriker implementiert. In einer ersten Analyse wurde seitdem eine Messreihe des damaligen, gesamten Stromverbrauchs inklusive aller (alten) Geräte durchgeführt. Die zweite Messreihe erfolgte nach einem kompletten Geräte- bzw. Beleuchtungstausch Ende Jänner / Anfang Februar. Die Energieverbrauchswerte vor und nach Gerätetausch wurden nun von Experten der E-Control verglichen und ausgewertet.
Gerätetausch:
Vorher-Nachher-Vergleich zeigt Energie- und Geldersparnis
Bereits im Vorfeld des SOS-Kinderdorf-Projektes wurde durch den Gerätetausch mit einer Energie- und Kostenersparnis von bis zu 30% gerechnet. Der Vorher-Nachher-Vergleich der ausgewerteten Daten zeigt tatsächlich erfreuliche Ergebnisse. Insgesamt belegen die Messungen, dass der Gesamtverbrauch aller Kinderdorf-Haushalte im Zuge des Geräteaustauschs von durchschnittlich 1.300 kWh auf 960 kWh pro Woche gesunken ist, was eine Einsparung von 26% bzw. rund 60 Euro pro Woche bedeutet.
„Ein Viertel des Stromverbrauchs wird durch den Austausch der Geräte eingespart“, so Schönbauer, „ eine solche Einsparung ist durchaus auch bei „normalen“ Haushalten möglich.“
Pro Jahr ergibt sich bei dieser Energiereduktion um 26% für jeden Kinderdorf-Haushalt eine Einsparung von rund 400 Euro, hochgerechnet auf alle acht Kinderdorf-Musterhaushalte sind dies jährlich rund 3.200 Euro. „Das bedeutet für die Kinderdörfer eine spürbare finanzielle Entlastung und sollte Motivation für weitere Haushalte sein.“, kommentiert Christian Schönbauer das Ergebnis.
In Hinblick auf die einzelnen Häuser konnten besonders hohe Einsparungen bei den Kinderdorf-Häusern im Burgenland, in Tirol und in Kärnten festgestellt werden. „Der Effekt kann in einzelnen Haushalten sehr unterschiedlich sein.“, erläutert Schönbauer. Und weiter: „So ist im Kinderdorfhaushalt im Burgenland eine Gesamtersparnis von knapp 48% zu verzeichnen, der Haushalt in Tirol hat eine Ersparnis von rund 30% und jener in Kärnten etwas mehr als 26%.“ In anderen Haushalten ist die Einsparung etwas geringer, aber in allen Haushalten kommt es zu signifikanten Einsparungen. Die höchsten Einsparungen werden dort erzielt, wo neben dem Gerätetausch auch der Gerätebetrieb optimiert wird. Um weiterhin Kosten und Energie zu sparen, werden in einem nächsten Schritt individuell abgestimmte Energieberatungen für die SOS-Kinderdorf Häuser angeboten.
SOS-Kinderdorf-Haushalte als best-practice-Beispiele
Schon seit geraumer Zeit versucht die E-Control gezielt Maßnahmen zu setzen, um Energiesparpotenziale aufzuzeigen und auch ärmeren Haushalten damit zu helfen. Die Initiative „SOS- Kinderdörfer sparen Strom“ ist ein weiterer Schritt in diese Richtung und bedeutet neben einer Komfortsteigerung vor allem eine Energie- und Geldeinsparung. Darüber hinaus ist die Initiative vom energetischen Standpunkt aus als best-practice-Beispiel eines Haushalts zu sehen. „Wir versuchen kontinuierlich, dem Trend des stetig steigenden Energieverbrauchs in den Haushalten entgegen zu steuern. Die SOS-Kinderdorf-Haushalte sind ein Pilotprojekt dafür, das zeigt, dass dies durch Effizienzmaßnahmen und Gerätetausch möglich ist.“, erläutert Christian Schönbauer.So bringt beispielsweise ein neuer Geschirrspüler im Haushalt des niederösterreichischen SOS-Kinderdorfes eine Ersparnis von 43%, das bedeutet eine Ersparnis von über 50 Euro pro Jahr.
Inwieweit sich ein neuer Tiefkühlschrank bezahlt macht, belegt der Haushalt in Tirol. Hier zeigt der Vergleich Altgerät-Neugerät sogar eine Reduktion von 56% und eine Ersparnis von rund 70 Euro pro Jahr.
Auch durch den Einsatz effizienterer Kühlschränke kann der Energieverbrauch gesenkt werden. Im Haushalt Oberösterreich zeigen die Vergleichswerte eine Reduktion von 46%, das bedeutet 14 Euro pro Jahr.