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Mehr Wettbewerb am Energiemarkt - und wie Sie davon profitieren

Strom und Gas bleiben im Fokus

Die aktuellen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage[1] zeigen, dass sich die heimische Bevölkerung nach wie vor intensiv mit dem Thema Strom und Gas beschäftigt. So geben 76 Prozent der Befragten an, sich mit dem Thema Energiekosten grundsätzlich auseinanderzusetzen.


 

Abb. 1: Auseinandersetzung mit dem Thema Strom- und Gaskosten, Quelle: MARKET Institut

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Bei Wechselzahlen noch Luft nach oben

Im vergangenen Jahr ist zwar das Einsparpotenzial bei einem Wechsel des Strom- oder Gaslieferanten wieder deutlich gestiegen, die Wechselraten sind aber nicht über das Niveau von 2023 hinausgekommen. Bei der von uns in Auftrag gegebenen Umfrage hat mehr als die Hälfte der Befragten angegeben, noch nie ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt zu haben, nämlich 52 Prozent bei Strom und 54 Prozent bei Gas. Der Anteil jener Personen, die bereits mehrmals gewechselt haben, liegt bei über 20 Prozent. Der Hauptgrund für einen Lieferantenwechsel ist dabei nach wie vor die Ersparnis.

Abb. 2: Gründe für einen Lieferantenwechsel, Quelle: MARKET Institut

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Die Preissituation am Energiemarkt

2024 war am Großhandel im Wesentlichen ein konstantes Preisniveau zu beobachten. Über das gesamte letzte Jahr hinweg lagen die Kosten für die Lieferung von Strom (Base) bei etwa 10 Cent pro kWh und für Gas zwischen 4 und 5 Cent pro kWh. Der Großhandelsmarkt hat sich somit weit unter dem Preisniveau der Krise stabilisiert, ist jedoch nicht wieder am Vorkrisenniveau angekommen. Das spiegelt sich durchaus auch in den Endkundenpreisen wider: Das günstigste Produkt erhält man derzeit sowohl bei Strom als auch bei Gas im Durchschnitt zu Preisen, welche den Beschaffungskosten am Großhandelsmarkt und einer relativ geringen angesetzten Marge entsprechen. Für Strom zahlt man dementsprechend aktuell im besten Fall etwa 10 Cent pro kWh, für Gas rund5 Cent pro kWh.

Endkundenpreise bewegen sich langsam, aber sie bewegen sich

Die Preise für Hauptprodukte[2], die also für einen großen Teil der Bestandskund:innen gelten, sanken im letzten Jahr nur langsam, gleichen sich allerdings allmählich an das Marktniveau an. Die Gründe für diese schleppende Entwicklung liegen zum einen an der langfristigen Beschaffung der Incumbents, die zum Teil noch während der Krise zu hohen Preisen erfolgte, zum anderen aber auch – wie unsere Taskforce mit der Bundeswettbewerbsbehörde 2024 untersuchte – an der Preissetzungsmacht der Lieferanten in einem Markt mit niedrigen Wechselraten. Der gewichtete Durchschnitt (nach Anzahl der beziehenden Kund:innen) lag im Strom bei etwa 16 Cent pro kWh und im Gas bei knapp 7 Cent pro kWh. Hervorzuheben ist, dass die Spannbreite der Hauptproduktpreise – das heißt der Unterschied zwischen günstigstem und teuerstem Hauptprodukt – seit einigen Monaten wieder auseinander geht, nachdem die Differenz seit 2023 schrittweise abgenommen hatte. Die Futurepreise für Strom und Gas bewegen sich derzeit weiterhin auf konstantem Preisniveau. Für die unmittelbare Zukunft gehen wir daher nicht von anhaltenden großen Preisschwankungen aus.

Abb. 3: Entwicklung der Energiepreise für Haushalte Strom, Quelle: E-Control, EEX

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Abb. 4: Entwicklung der Energiepreise für Haushalte Gas, Quelle: E-Control, EEX

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[1] MARKET Institut, Österreichische Bevölkerung ab 18 Jahre, Sample 1.000, Zeitraum März 2025

[2] Das Hauptprodukt bezeichnet jenes Produkt eines Lieferanten mit den meisten Kund:innen.