Energiewendefrühstück der E-Control: Steigende Strompreise in Deutschland
Ökostromförderkosten für deutschen Durchschnittshaushalt steigen laut Andreas Löschel, dem Vorsitzenden der Monitoringkommission zur deutschen Energiewende, im kommenden Jahr auf voraussichtlich 220 Euro pro Jahr
Ökostromförderkosten für deutschen Durchschnittshaushalt steigen laut Andreas Löschel, dem Vorsitzenden der Monitoringkommission zur deutschen Energiewende, im kommenden Jahr auf voraussichtlich 220 Euro pro Jahr
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Strom wird für deutsche Haushalte in den kommenden Jahren empfindlich teurer. Damit rechnet Andreas Löschel, Vorsitzender der Monitoringkommission zur deutschen Energiewende, der heute, Montag, den 29. Oktober, auf einer Veranstaltung der E-Control einen Vortrag in Wien hielt. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr steigen die jährlichen Ökostromförderkosten von heuer 150 Euro auf 220 Euro im kommenden Jahr. 2010 lagen die Kosten noch bei 85 Euro. „Der Strompreis kennt derzeit nur einen Weg – und der führt nach oben“, betont Löschel. Schon in den vergangenen zehn Jahren habe sich der Strompreis in Deutschland verdoppelt. Die Ausgaben im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes werden sich im kommenden Jahr auf mehr als 20 Milliarden Euro belaufen. Ob die deutschen Bürger diese Mehrkosten akzeptieren würden, sei derzeit noch offen. Es gibt zwar eine breite Unterstützung der Energiewende, die Kosten müssten aber eingedämmt werden. Eine Entlastung von den Ökostromkosten für Industriebetriebe sei nötig, betonte Löschel, derzeit würden aber zu viele Sektoren entlastet. „Dieses Problem muss angegangen werden“, so Löschel.
Wichtig seien auch Maßnahmen in den Bereichen Wärme und Verkehr. „Diese werden in der politischen Diskussion derzeit etwas ausgeblendet“, sagt Löschel. Dies treffe auch auf Österreich zu, betonte Gastgeber Walter Boltz, Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control. Denn auch in Österreich werde auf politischer Ebene, wenn es um Energie gehe, vor allem um den Strombereich diskutiert. „Gerade in den Bereichen Wärme und Verkehr liegt aber ein enormes Einsparungspotenzial“, sagt Boltz, der hier auch die Bundesländer am Zug sieht.