Neue elektronische Plattform hat Wechselansturm durch VKI-Aktion gut bewältigt
Knapp 100.000 Haushaltskunden haben seit Anfang Februar alleine über die „Energiekosten-Stop“-Aktion des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt, dazu kamen zehntausende weitere Kunden, die innerhalb der vergangenen fünf Monate unabhängig von der Aktion ebenfalls ihren Anbieter wechselten. Noch nie haben sich innerhalb so kurzer Zeit so viele Kunden einen neuen Energielieferanten gesucht. Das war auch für die neue elektronische Wechselplattform der Verrechnungsstellen eine Herausforderung, sagt Walter Boltz, Vorstand der Strom- und Gasregulierungsbehörde E-Control. Boltz zeigt sich mit der Abwicklung der Wechselaufträge über die Plattform zufrieden. „Der größte Wechselandrang seit der Liberalisierung wurde gut gemeistert.“ Die Wechselplattform ist ein technisches System, das seit Herbst 2013 im Hintergrund den Wechsel des Strom- und Gaslieferanten abwickelt. Betrieben wird die elektronische Plattform von den Verrechnungsstellen APCS (Strom), AGCS (Gas) und A&B (zuständig für Tirol und Vorarlberg).
„Feuertaufe wurde bestanden“
Neben den Verrechnungsstellen, die sicherstellen mussten, dass der Wechsel technisch funktioniert, waren auch die Netzbetreiber und Lieferanten gefordert. Die Netzbetreiber mussten zeigen, dass sie diskriminierungsfrei handeln und jeden Lieferanten gleich behandeln. Die Lieferanten mussten sich Kundendiensttechnisch (mehr Kundendienstmitarbeiter, verstärkte Schulungen) auf die vielen Wechsler vorbereiten. Alle Beteiligten mussten sicherstellen, dass der Wechsel wie gesetzlich vorgeschrieben innerhalb von drei Wochen über die Bühne gegangen ist. „Der Wechsel so vieler Kunden innerhalb weniger Monate war für alle Neuland. In Summe wurde der Ansturm gut bewältigt“, sagt Boltz. „Die Feuertaufe wurde bestanden.“
Wechsel des Strom- und Gaslieferanten spart mehr als 450 Euro
„Da unter den VKI-Wechslern viele Kunden waren, die zum allerersten Mal ihren Energielieferanten gewechselt haben, war es uns ein großes Anliegen, dass der Wechsel reibungslos abläuft“, erläutert Vorstand Martin Graf. „Denn wer zum ersten Mal wechselt und dann gleich schlechte Erfahrungen macht, wird es nicht so schnell wieder tun.“ Der Wechsel des Strom- und Gaslieferanten spart derzeit mehr als 450 Euro im ersten Jahr. „Das sind die bisher höchsten Ersparnisse überhaupt“, betont Martin Graf. Wer wechseln möchte, kann seinen günstigsten Lieferanten innerhalb weniger Minuten mit dem Tarifkalkulator der E-Control finden. Danach einfach Formular ausfüllen und an den neuen Lieferanten senden, dieser erledigt alles Weitere.