Konventionelle Kraftwerke spielen für Versorgungssicherheit wichtige Rolle
„Konventionelle Kraftwerke spielen für die Stabilität des Stromnetzes eine wichtige Rolle, da sie zuverlässig und flexibel Strom erzeugen können, wenn Sonnen- und Windkraft witterungsbedingt gerade zu wenig Strom liefern“, begrüßt Martin Graf, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, dass das Gas-und-Dampf-Kraftwerk Timelkam der oberösterreichischen Energie AG weiterhin einsatzbereit bleibt. „Das ist eine gute Nachricht“, sieht Graf die Entscheidung der Energie AG positiv. „Während für andere die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, wurde hier der Versorgungssicherheit Priorität eingeräumt“, sagt Graf. Die vorhandenen Instrumente zur Sicherung der Versorgungssicherheit seien seit mehr als zehn Jahren im Einsatz, betont Graf „und haben sich auch hier bewährt.“ Dennoch fordert Graf, dass es zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit eine vergleichbare gesetzliche Regelung wie in Deutschland gibt. „In Österreich sollten systemrelevante Kraftwerke nur nach Zustimmung von E-Control und Übertragungsnetzbetreiber geschlossen werden dürfen und unter Berücksichtigung angemessener variabler Kosten weiterbetrieben werden.“
Keine Notwendigkeit für Kapazitätszahlungen in Österreich
Für Kapazitätsmechanismen, mit denen Kraftwerke für das bloße Bereitstellen von Leistung bezahlt werden, wie es etwa in Deutschland diskutiert wird, sieht Vorstand Graf in Österreich keinen Bedarf. „Bei uns ist die Situation eine andere“, sagt Graf. „Österreich verfügt über ausreichend Stromerzeugungskapazitäten. Für Kapazitätszahlungen gibt es keine Notwendigkeit.“ Wichtiger sei es, den grenzüberschreitenden Netzausbau voranzutreiben, damit Länder, die gerade zusätzliche Energie benötigen, auf Erzeugungskapazitäten von Nachbarländern zurückgreifen können.