Ende 2013 waren um 43 Prozent mehr Haushalte teilweise von den Kosten für die Ökostromförderung befreit als im Jahr zuvor
Die Zahl der Haushalte, die von den Kosten für die Ökostromförderung teilweise befreit sind, ist von 2012 auf 2013 um rund 32.000 Haushalte gestiegen. Das ist ein Plus von 43 Prozent. Ende des Vorjahres zahlten insgesamt rund 107.000 Haushalte in Österreich den auf maximal 20 Euro im Jahr gedeckelten Beitrag für die Ökostromförderkosten. Im Jahr zuvor waren es 75.000 Haushalte. „Mit wenig Aufwand können Haushalte, die knapp bei Kasse sind, ihre Stromrechnung im Durchschnitt um rund zehn Prozent senken“, betont Martin Graf, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, die die entsprechende Befreiungsverordnung erlassen hat. Im vergangenen Jahr haben sich einkommensschwache Haushalte bei einem durchschnittlichen Verbrauch dadurch rund fünf Millionen Euro erspart. Anspruchsberechtigt sind Haushalte, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, etwa Alleinerziehende, Sozialhilfebezieher, Pensionisten mit Mindestrente oder Studierende. Ein Durchschnittshaushalt ohne Befreiung zahlte im vergangenen Jahr rund 65 Euro Ökostromkosten, im heurigen Jahr sind es rund 83 Euro (jeweils inkl. Steuern).
Deutliche Steigerung durch einfachere Antragstellung
Die deutliche Steigerung der Befreiungen führt Graf auf die wesentlich einfachere Antragstellung zurück. Seit Juli 2012 erfolgt die Abwicklung der Befreiung durch die Gebühren Info Service (GIS), die auch für die Befreiung von den Rundfunk- und Fernsehgebühren zuständig ist. „Anspruchsberechtigte können somit die Befreiung von den Ökostromkosten und den ORF-Gebühren mit einem einzigen Antrag erledigen. Das ist für die Betroffenen sehr einfach und unkompliziert“, erläutert Martin Graf. „Es genügt das Ausfüllen eines Formulars.“ Die Ökostromkosten sind von Stromkunden (Haushalte, Unternehmen) zu bezahlen, um die staatlichen Förderungen für Wind, Sonne & Co. abzudecken, mit denen der Ausbau von Ökostrom in Österreich vorangetrieben werden soll.
Stromanbieterwechsel spart bis zu 180 Euro im Jahr
Aber nicht nur die teilweise Befreiung von den Ökostromkosten spart einkommensschwachen Haushalten Geld. „Am meisten ist noch immer bei einem Wechsel zum günstigsten Stromlieferanten zu holen“, sagt Graf. Aktuell spart sich ein Durchschnittshaushalt durch einen Wechsel des Stromanbieters bis zu 180 Euro im Jahr, bei Gas bis zu 260 Euro jährlich (jeweils Netzgebiet Linz). Ihren günstigsten Strom- und Gaslieferanten finden Konsumenten mit dem Tarifkalkulator der E-Control (www.e-control.at/tarifkalkulator).