Zuletzt positiver Trend erkennbar, aber noch einiges an Steigerungspotenzial
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat heute, Mittwoch, gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium den IEA-Länderbericht zu Österreich vorgestellt. Der Wettbewerb am Strom- und Gasmarkt müsse bei Haushalts- und Gewerbekunden weiter vorangetrieben werden, so eine der Empfehlungen der IEA-Experten. Auch für die E-Control ist es vorrangig, den Wettbewerb weiter zu stärken. Zuletzt sei aber ein positiver Trend erkennbar gewesen, sagt Vorstand Walter Boltz. „Seit dem vergangenen Jahr ist merkbar Bewegung in den heimischen Strom- und Gasmarkt gekommen.“ Das würden etwa die Rekordwechselzahlen des vergangenen Jahres zeigen. 1,9 Prozent aller heimischen Stromkunden und 2,5 Prozent aller Gaskunden suchten sich einen neuen Anbieter. „Im europäischen Vergleich ist das aber nach wie vor äußerst niedrig“, sieht Boltz noch Steigerungspotenzial. In Deutschland etwa wechselten 2012 5,7 Prozent ihren Strom- und 5,5 Prozent ihren Gasanbieter. In Tschechien suchten sich im selben Jahr 7,5 Prozent einen neuen Strom- und 11,9 Prozent einen neuen Gaslieferanten. Weitere Impulse für den Wettbewerb erwartet sich Boltz unter anderem durch die vollständige Umsetzung des EU-Energiebinnenmarkts.
Stärkere Kooperationen mit Nachbarländern
Die von der IEA eingeforderten stärkeren Kooperationen mit Nachbarländern werden von der E-Control unterstützt. „Einiges wurde auch bereits auf den Weg gebracht, es gibt aber noch viel zu tun“, betont Boltz. Vorbildhaft sei etwa die seit Februar im Regelbetrieb befindliche Verbindung von drei Viertel der europäischen Strommärkte in Nord-West-Europa beim kurzfristigen Stromhandel. Auch bei der für die Stabilität des Stromnetzes erforderlichen Regelenergie arbeitet Österreich mit anderen Ländern, etwa der Schweiz, zusammen. „An weiteren Kooperationen wird intensiv gearbeitet“, so Boltz.