Ökostrom

Bis 2030 soll der Stromverbrauch (bilanziell) in Österreich zu 100 Prozent durch erneuerbare Energiequellen gedeckt werden – das besagen die gesetzten Klimaziele. Dass das eine große energiewirtschaftliche Veränderung ist, steht außer Frage. Denn egal ob Winter oder Sommer, Tag oder Nacht – der Strombedarf muss immer gedeckt werden können. Strom lässt sich aber nicht speichern. Deshalb müssen weiterhin Gaskraftwerke oder Stromimporte aus dem Ausland im Fall der Fälle Schwankungen ausgleichen, denn je größer der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung ist, desto größer können die Schwankungen des Stroms ausfallen, der ins Netz eingespeist wird.  

Um bis 2030 die gänzliche Versorgung durch Ökostrom zu erreichen, muss sich der jährliche Ausbau der erneuerbaren Energien verdreifachen bei einem gleichzeitigen Anstieg des Strombedarfs um 1,5 Prozent. Im Jahr 2018 lag der Anteil des Stroms aus Erneuerbaren aus inländischer Erzeugung am Verbrauch bei rund 73 Prozent. International gesehen ist das ein hoher Wert, den vor allem die großen Laufwasserkraftwerke und die Speicherkraftwerke ausmachen. Zur Erreichung der 100 Prozent möchte man vor allem auf Wind- und Solarenergie setzen.

Versorgungssicherheit

Es werden aber weiterhin konventionelle Kraftwerke benötigt, um die Versorgungssicherheit zu garantieren, denn Sonne und Wind liefern auch zeitweise gar keinen oder zu wenig Strom. Dann wird die fehlende Energie aus konventionellen Energiequellen bereitgestellt. Vor allem im Winter bei höherem Stromverbrauch werden Anlagen zur Netzstabilität eingesetzt, aber auch Strom aus dem Ausland importiert. Bei ähnlichen Plänen anderer Länder, erneuerbare Energien auszubauen, müssen auch diese unter Umständen im Winter verstärkt auf Stromimporte setzen, wodurch Engpässe wahrscheinlicher werden. Im Sommer wiederum kann es in Zukunft schwieriger werden, überschüssigen Solarstrom zu verkaufen, was zu ungenutzten Kapazitäten und einem negativen Strompreis führen kann. 

Netzausbau

Um ein stabiles Netz zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass jederzeit ein Gleichgewicht von Stromerzeugung und -verbrauch herrscht. Elektrische Energie kann nur schlecht gespeichert werden, was bedeutet, dass der erzeugte Strom immer dann erzeugt werden muss, wenn er gerade gebraucht wird. Die Schwankungen bei Wind- und Sonnenenergie erfordern hohe Investitionen in den Um- und Ausbau des Stromnetzes, um überschüssigen Strom beispielsweise aus burgenländischer Windkraft problemlos in die westlichen Bundesländer zu leiten. 

Förderung des Ausbaus von Ökostrom

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz soll die Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung festlegen. Bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes erfolgt die Förderung erneuerbarer Energien über das Ökostromgesetz. Weiters gibt es Förderungen auf Bundesebene über den Klima- und Energiefonds sowie diverse Landesförderungen.

Die Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien zahlen alle Stromverbraucher, also auch die Privathaushalte, über die Erneuerbaren-Förderkosten. Diese betragen für einen Haushalt mit durchschnittlichem Stromverbrauch von 3.500 kWh pro Jahr derzeit etwa 90 Euro. Bei einem weiteren Ausbau in den kommenden Jahren werden sich die Erneuerbaren-Förderkosten weiter erhöhen. 

Dass Ökostrom für Sie als Endkunde bzw. Endkundin nicht teurer sein muss, zeigt unser Tarifkalkulator, in dem Sie die Angebote nach Ökostromanbietern filtern können.