Aktuelle Fragen und Antworten zur Gas- & Stromversorgung

Lagebericht

Ein aktueller Lagebericht wird auf der Seite des Markt- und Verteilergebietsmanagers AGGM veröffentlicht und täglich aktualisiert. 

Nachfolgend finden Sie Antworten auf aktuell häufige Fragen. Dieser Beitrag wird fortlaufend aktualisiert, sollte sich an der Situation etwas ändern.

Der Blick auf die aktuellen Gasflüsse, in die Gasspeicher und auf die Verbräuche der letzten Jahre sagt uns: Im diesem Frühjahr bekommen die Haushalte kein Problem. Selbst wenn alle Lieferungen aus Russland gestoppt würden, reichen die Vorräte in den Gasspeichern und die übrigen Gaslieferungen aus.

In Österreichs Gasspeichern lagern rund 74 TWh. Damit sind die Gasspeicher in Österreich zu gut 75 % gefüllt. 
(Stand 16. März 2024)

Am 20. Dezember ist in Russland eine Explosion an einer Gaspipeline gemeldet worden, über die Gas nach Europa geliefert wird. Laut Gazprom wurden die Gasströme jedoch umgeleitet. Dies bestätigen bislang auch die stabil eingehenden Gasflüsse nach Österreich.

(21.Dezember 2022)

Österreich hat seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen innerhalb von wenigen Monaten auf nur noch 21 Prozent im September senken können. Unsere Berechnung weist die Import-Anteile jetzt erstmals aus. Im Februar 2022, zu Kriegsbeginn, waren es noch 79 Prozent, lange Zeit sogar 80 Prozent.  In den vergangenen Jahrzehnten hat Österreich immer stark auf Pipeline-Gas aus Russland gesetzt, was unter anderem an der geografischen Nähe und dem fehlenden Zugang zu Seehäfen lag. Seit Kriegsbeginn wurden neue Wege für Importe erschlossen, die den Anteil an russischem Gas erheblich gesenkt haben. Die nachfolgende Grafik zeigt den geschätzten monatlichen Anteil russischen Gases an den gesamten österreichischen Gasimporten. Der Anteil aus sonstigen Quellen setzt sich aus norwegischem Gas, Flüssiggasimporten (sog LNG) und  möglicherweise - zu kleinen Teilen - Gas aus Nordafrika bzw. Zentralasien zusammen. Hinzu kommt noch die österreichische Produktion, die ca 5-10% des Gasverbrauchs ausmachen kann. Die nicht-russischen Importe erfolgen im Wesentlichen über die Routen durch Deutschland und Italien.

Anteil russischen Gases an den monatlich importierten Gasmengen nach Österreich

Anteil russischen Gases an den monatlich importierten Gasmengen nach Österreich

Stand 21. November 2022 

Österreich war über die letzten Jahre für elektrische Energie ein Netto-Importland. Die nationale Erzeugungssituation ist saisonal unterschiedlich. Im Sommerhalbjahr steht mehr Erzeugung zur Verfügung. Im Winter wird tendenziell stärker importiert. Stromerzeugung aus Gaskraftwerken ist gerade im Winterhalbjahr unbedingt erforderlich. Die notwendigen Gasmengen dafür werden auch bereitgehalten.

Im Kontext der derzeitigen Situation sind zyklische zukunftsgerichtete Prüfungen der Erzeugungs- und Lastsituation für unterschiedliche Zeithorizonte (Jahr, Saison, Woche, Folgetag) von besonderer Bedeutung, diese werden regelmäßig durch den Regelzonenführer in enger Abstimmung mit benachbarten Übertragungsnetzbetreibern und auf Basis genehmigter Methoden durchgeführt.

Die zuletzt durchgeführten Analysen im Rahmen des vorläufigen ENTSO-E Winter Outlooks zeigen trotz der angespannten Situation im Wesentlichen keine kritischen Resultate für Österreich, die auf Einschränkungen der Stromversorgungssituation im Winter 2022/23 schließen lassen (https://www.entsoe.eu/outlooks/seasonal/)

(Stand 25. Oktober 2022)

Die Erzeugung elektrischer Energie aus Gas ist in Österreich im Winter erforderlich. Der Bedarf dafür besteht aus mehreren Gründen – einerseits zur Deckung der Stromnachfrage, andererseits zur Stabilisierung des Netzbetriebs und letztlich auch zur Deckung des Wärmebedarf aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (z.B. für Fernwärme). Eine potenzielle Gasmangellage hätte damit besonders im Winter Einfluss auf die Versorgungssicherheit im Strombereich.

(Stand 25. Oktober 2022)

Ausfälle der Stromversorgung sind in Österreich typischer Weise lokal begrenzt und auch im internationalen Vergleich sehr selten. Im Jahr 2021 haben die geplanten und ungeplanten Versorgungsunterbrechungen rund 37 Minuten pro Kunde und Jahr betragen. Damit liegt die Versorgungszuverlässigkeit in Österreich aktuell bei 99,99 Prozent (siehe Ausfall- und Störungsstatistik Strom für Österreich 2022).

(Stand 25. Oktober 2022)

Die sichere und zuverlässige Systembetrieb ist die zentrale Aufgabe der Netzbetreiber, um die Stromversorgung der Österreicherinnen und Österreicher zu gewährleisten. Dafür sorgen durchdachte, bewährte nationale und grenzüberschreitende Betriebsführungs- und Schutzkonzepte sowie abgestimmte Prozesse zwischen allen handelnden Akteuren. Die gute Aus- und Weiterbildung des Personals ist essenziell. Dazu kommen periodische Trainings am Netzsimulator und regelmäßige Krisenübungen gemeinsam mit den relevanten Akteuren des Energiesystems auf nationaler und europäischer Ebene.

(Stand 25. Oktober 2022)

Ein ungeplantes Ereignis im Stromnetz abseits des Normalbetriebs, das überregionale Auswirkung hat, nennt man Großstörung. Das heißt noch nicht unmittelbar, dass eine solche Großstörung auch großflächige Stromausfälle zur Folge hat. Beispielsweise hat ein Vorfall der am 8.1.2021 zu einer Systemtrennung des europäischen Verbundnetzes geführt, ohne Stromausfälle zu verursachen.

Großstörungen können beispielsweise durch technisches Gebrechen, menschliches Versagen oder durch bewusste Manipulation eintreten. Die Betriebsführungs- und Schutzsysteme sind so ausgelegt, dass auch außergewöhnliche kritische Situationen beherrschbar sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Großstörung eintritt, wird als sehr gering eingeschätzt. In Übungen konnte zudem gezeigt werden, dass ein großflächiger Stromausfall in wenigen Stunden wieder behoben werden kann.

(Stand 25. Oktober 2022)

Die Strombörsen verwenden zur Preisfindung (der Deckung von Angebot und Nachfrage) das Einheitspreisverfahren. Sämtliche Angebots- und Nachfragepositionen werden gereiht (Merit-Order) und der Schnittpunkt zwischen Angebots- und Nachfragekurve determiniert den Handelsabschluss. Alle Gebote, die bezuschlagt werden, erhalten jenen Preis des höchsten Angebots, das noch notwendig ist, um die Nachfrage zu decken.

Typischer Weise stellen Gaskraftwerke (oder Kohlekraftwerke) jene Gebote dar, die notwendig sind, um die Nachfrage noch zu decken und bestimmen damit die Börsepreise.

Prognosen über zukünftige Preisentwicklungen sind derzeit mit hohen Unsicherheiten behaftet.

(Stand 25. Oktober 2022)

Grundsätzlich haben Energieversorger die Möglichkeit, sich ihre, auf Verträgen mit Endkunden basierenden, prognostizierten Absatzmengen bilateral (Over-the-Counter OTC) bei Stromerzeugern oder auf Großhandelsmärkten (Börsen) zu sichern. Üblicherweise werden die prognostizierten Mengen abhängig von der Unternehmensstrategie zu einem gewissen Anteil frühzeitig vor Lieferdatum mit entsprechend langfristigen Produkten gesichert und nur geringe Mengen auf den kurzfristigen Märkten (Day-ahead, intraday) zugekauft, um in Summe das Preisrisiko zu minimieren.

(Stand 25. Oktober 2022)

Es gibt eine Information der Gazprom, dass eine Lösung gefunden wurde. Die veröffentlichten Gasflüsse zeigen, dass bereits wieder Gas nach Italien fließt.

(Stand 5. Oktober 2022)

Mit 1. Oktober sind in Österreich neue Regelungen für Bilanzgruppen in Kraft getreten. Diese waren allen Marktteilnehmern seit Monaten bekannt. Im Zuge der Neuerungen sind auch neue vertragliche Details innerhalb der Bilanzgruppen zu treffen. Hier scheint es bei der Bilanzgruppe, in die der Transit nach Italien fällt, noch offene Punkte zu geben. Die E-Control kennt diese internen Verträge nicht, erwartet aber natürlich, dass sich alle Marktteilnehmer regelkonform verhalten bzw. alles Maßnahmen zur Erfüllung  ihrer Verpflichtungen setzen. Selbstverständlich waren und sind die rechtlichen Rahmenbedingungen so ausgestaltet, dass die Gastransite durch Österreich ungehindert erfolgen können.

(1. Oktober 2022)

Die Gaslieferungen aus Russland nach Österreich finden über eine andere Bilanzgruppe, mit einem anderen Bilanzgruppenverantwortlichen, statt. Nach Kenntnis der E-Control sind hier die Bilanzgruppen-internen Vereinbarungen wohl rechtzeitig getroffen worden. Eine Einschränkung der Lieferungen nach Österreich sind daher derzeit auch nicht zu erkennen.

(1. Oktober 2022)

Die Versorgungssicherheit in Österreich ist derzeit weiterhin gegeben. 

Seit Mittwoch, 31. August war die Gaspipeline Nordstream 1 neuerlich unterbrochen und hätte am 3. September wieder in Betrieb gehen sollen. Gazprom hat mitgeteilt, dass die Pipeline vorerst nicht wieder in Betrieb geht. Daher kommt über diese Pipeline derzeit kein Gas nach Europa und somit auch nicht nach Österreich. Wann die Nordstream 1 wieder ihren Betrieb aufnimmt, ist derzeit nicht absehbar.

Trotz der Sperre der Nordstream 1 konnte auch in den vergangenen Tagen weiterhin Gas in die heimischen Speicher gebracht werden. Der Speicherstand beträgt mit Stand 1. September 64,14 TWh (67,1%). Vor allem die Gasflüsse über die Ukraineroute nach Österreich waren durchgehend konstant. Der tägliche Gasverbrauch kann nach wie vor durch Importe und Eigenproduktion gedeckt werden.

(3. September 2022)

Nein, die Versorgung der Kundinnen und Kunden der Wien Energie ist weiterhin sichergestellt. 

Nachdem gestern bekannt geworden ist, dass sich die Wien Energie in einer finanziell herausfordernden Situation befindet, kommt es bei Kundinnen und Kunden vermehrt zu Verunsicherung. „Wir können die Kundinnen und Kunden der Wien Energie beruhigen, dass es derzeit kein Problem bei der Belieferung mit Strom oder Gas gibt. Die Versorgung ist sichergestellt. Es werden von politischer Seite alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden, um dies auch weiterhin garantieren zu können.“, betont der Vorstand der E-Control, Alfons Haber und Wolfgang Urbantschitsch.

Welche Maßnahmen konkret durchgeführt werden, ist derzeit Gegenstand von Analysen und Gesprächen mit dem betroffenen Unternehmen sowie der Stadt Wien als Eigentümerin und der Bundesregierung.

(29. August 2022)

Vom 11. bis 21. Juli 2022 haben an der Nord Stream 1 Pipeline geplante Wartungsarbeiten stattgefunden. Seit Donnerstag, 21. Juli ist wieder Gas über diese Leitung nach Europa und somit auch nach Österreich geflossen.

Nachdem die Lieferungen in den letzten Tagen etwa auf dem Niveau von vor Wartungsbeginn (11. Juli; rund 40 Prozent Auslastung der Kapazität) lagen, , hat es nun Ankündigungen der Gazprom gegeben, die Gasflüsse über die Nord Stream 1 ab Mittwoch, 27. Juli neuerlich zu kürzen. Angekündigt wurde, dass ab dann der Gasfluss über die Nord Stream 1 auf 20 Prozent der technischen Kapazität reduziert werden soll. Das ist die Hälfte dessen, was unmittelbar vor Wartungsbeginn geflossen ist.

Die anderen Gasflüsse sind im Augenblick weitgehend konstant. Der wesentliche Teil der Gasflüsse aus Russland kommen weiterhin über die Ukraineroute nach Österreich.

Wir gehen davon aus, dass das 80-Prozent-Ziel nach wie vor erreichbar ist. Das hat mehrere Gründe:

Mit 27. Juli wurden von der ASGM die Informationen zur zweiten Ausschreibung der Strategischen Reserve veröffentlicht. Bei der ersten Ausschreibung konnten bereits 7,7 TWh Gas lukriert werden, die jetzige zweite Ausschreibung hatte das Ziel, die Summe von 20 TWh zu erreichen, was laut ASGM gelungen ist. Es wurden bei der 2. Ausschreibung somit 12,3 TWh beschafft. 8,5 TWh stammen laut Angabe der ASGM aus nicht russischen Quellen. 

Auch während der Wartung der Nord Stream 1 konnten die heimischen Gasspeicher – zwar in geringerem Ausmaß, aber trotzdem – weiter befüllt werden. Sollten die Gasflüsse über die Ukraine – die für Österreich hauptsächlich ausschlaggebend sind – weiterhin konstant bleiben und auch über die Nord Stream 1 zumindest 20 Prozent nach Europa kommen, ist davon auszugehen, dass die Speicher weiterhin befüllt werden können.

Derzeit ist ein Abkommen mit Deutschland zum Speicher Haidach in Abstimmung und soll in nächster Zeit unterfertigt werden. Davon ist abhängig, welche zusätzlichen Speicherkapazitäten in die Berechnung einfließen-

Nicht vergessen werden darf zudem, dass in den letzten Wochen ja bereits zusätzliche Gasmengen beschafft worden sind, die aber erst nach Österreich transportiert und eingespeichert werden müssen. Das hilft auf jeden Fall auch für das 80 Prozent-Ziel.

In Summe kann man sagen: wir werden die Gasflüsse nach Österreich in den nächsten Tagen weiterhin intensiv beobachten, aber wenn es jetzt nicht zusätzlich zu Problemen bei oder einem Stopp der Gaslieferung kommt, kann das 80 Prozent-Ziel trotzdem erreicht werden.

Grundsätzlich gehört das Gas immer dem, der es gekauft und eingespeichert hat. Dies sind Versorger von österreichischen Endverbrauchern ebenso wie nationale und internationale Gashändler, die zum Teil selbst wiederum an Versorger verkaufen oder direkt an große Industriekunden oder aber auch am österreichischen Marktplatz, also der „Gasbörse“. Eigentümer der neuen, strategischen Reserve hingegen ist der Staat Österreich.  

Der größte Teil des eingespeicherten Gases ist nicht bestimmten nationalen Märkten zugeordnet. Die Händler und Unternehmen, denen das eingelagerte Gas gehört, verkaufen es zum Teil nach bereits abgeschlossenen Lieferverträgen, zum Teil aber auch je nach Preis und Nachfrage. Auch sie können den genauen Bedarf ihrer Kunden im Voraus nur abschätzen. Daher kann im Voraus keine genaue Zahl angegeben werden, wieviel Gas wohin fließen wird.

Für die kürzlich eingeführte strategische Reserve, welche die Republik Österreich kauft und einspeichert, gilt dies natürlich nicht. Diese, von der Austrian Gas Grid Management (AGGM) per Ausschreibung zu beschaffenden 20 TWh stehen für den Notfall nur für österreichische Verbraucher ab 1. November zur Verfügung. Diese Menge entspricht dabei rund dem durchschnittlichen Gasverbrauch Österreichs von zwei Wintermonaten.

Theoretisch wäre das im äußersten Notfall im Rahmen der Energielenkung denkbar. Praktisch kann eine Gasversorgungskrise aber nur im europäischen Zusammenspiel gemeistert werden. Denn Österreich hat weder nennenswerte eigene Gasvorkommen, noch Häfen, an denen Flüssiggas angeliefert werden könnte, noch direkte Grenzen zu Nachbarländern, die im größeren Stil Erdgas fördern. Um also überhaupt zu Erdgas zu kommen, ist Österreich auf die Durchleitung des Gases durch andere europäische Länder angewiesen. Ein möglichst freier Zugang aller Marktteilnehmer zu den europäischen Märkten und den Kapazitäten der europäischen Gasinfrastruktur ist die Voraussetzung dafür, dass die Versorgung aller Beteiligten – also auch Österreichs – sichergestellt werden kann.

Von 11. bis 21. Juli wird die Nordstream 1 für die geplante Wartung komplett außer Betrieb gehen. Das bedeutet, dass während dieser zehn Tage keine Gaslieferungen über diese Leitung nach Europa und somit auch nicht nach Österreich kommen. Der Großteil der russischen Gaslieferungen nach Österreich erfolgt allerdings über die Ukraine-Route, für die keine Einschränkung angekündigt ist. Daher wird auch trotz der routinemäßigen Abschaltung der Nordstream 1 Leitung die Versorgung in Österreich gesichert sein.  

Es ist allerdings davon auszugehen, dass die angekündigten Wartungsarbeiten der Nordstream 1 Auswirkungen auf das Befüllen der heimischen Gasspeicher haben. Die Befüllung wird während des Wartungszeitraums geringer ausfallen als in den letzten Wochen. Auch mit gewissen Ausspeicherungen ist zu rechnen, wie es auch in den letzten Jahren während der Instandhaltungsphasen der Nordstream 1 im Juli zu beobachten waren.

Trotz dieser Phase der Wartungsarbeiten und den damit verbundenen Lieferunterbrechung über die Nordstream 1 Leitung wird das Ziel, die heimischen Speicher bis zur Heizsaison zu 80% zu füllen, nicht gefährdet, sofern die übrigen Lieferwege das bisherige Niveau halten und vor allem die Nordstream 1 nach den angekündigten zehn Tagen mit annähernd gleicher Kapazität wie in den vergangenen Wochen wieder in Betrieb geht.

Die aktuelle Situation in Deutschland ist im Moment deutlich anders als in Österreich. Die Gasflüsse nach Deutschland sind erheblich mehr eingeschränkt als jene nach Österreich.

In Österreich kommt nach wie vor so viel Gas an, dass nicht nur der tägliche Verbrauch damit gedeckt werden kann, sondern auch weiterhin eingespeichert wird. Die Voraussetzung für die Ausrufung der Alarmstufe laut Notfallplan ist in Österreich somit derzeit (noch) nicht gegeben. Selbstverständlich wird die Situation weiterhin beobachtet und es ist die Ausrufung der Alarmstufe zu einem späteren Zeitpunkt nicht auszuschließen.

Würde Österreich die Alarmstufe ausrufen, würde es in erster Linie zu Sparaufrufen in der Bevölkerung kommen. Energie einzusparen – in welcher Form auch immer – ist aber unabhängig davon das Gebot der Stunde. Und dabei können auch bei Gas bereits jetzt im Sommer Maßnahmen getroffen werden, um in der kalten Jahreszeit weniger Gas zu verbrauchen. Hier geht es zum Beispiel darum, Fenster abzudichten, die Gastherme bereits jetzt warten zu lassen, beim Duschen (wenn mit Gas geheizt wird) weniger Wasser zu verbrauchen usw. Aber auch der Verzicht auf die Klimaanlage im Sommer hilft dabei, Energie einzusparen.

Der Gasfluss über einen Übergabepunkt für den Transit im Osten der Ukraine ist – laut unseren Informationen – aufgrund der Kriegshandlungen seit den Nachtstunden des 11. Mai beeinträchtigt. Das bedeutet, dass der Transit von Gas nach Österreich und Europa über diesen einen Übergabepunkt nicht mehr möglich ist. Ein Teil der Gasmengen konnte bereits auf einen anderen Übergabepunkt umgelagert werden. Der Gasfluss über die Nordstream 1, die die Hauptroute für den Gastransit nach Europa darstellt, ist weiterhin konstant. In Baumgarten wird derzeit zwar ein leicht gesunkener Gasfluss verzeichnet, für die Versorgung mit Gas hat die Situation im Moment aber keinerlei Auswirkungen.

Die E-Control und alle beteiligten Unternehmen beobachten die Situation genau und informieren, sobald es Neuigkeiten gibt.

(11. Mai 2022)

Seit Mittwoch, 27. April, hat Gazprom Export die Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien ausgesetzt. Nach derzeitigen Informationen hängt dies mit der Bezahlung der Gaslieferungen zusammen.

Die Gasflüsse nach Österreich erfolgen weiterhin im geforderten Ausmaß. Das heißt, es gibt für Österreich weiterhin keine Einschränkung bei der Gasversorgung.
Die Leitung, über die Polen versorgt wird ist die sogenannte Jamal-Leitung. Diese wird für die Versorgung von Österreich nicht genutzt. 

Österreich bekommt Gas vor allem über die Ukraine Route und Nordstream 1 und hier finden die Gasflüsse nach wie vor im normalen Ausmaß statt. Auch in den vergangenen Wochen hat es schon immer wieder einmal Einschränkungen bei der Jamal-Leitung gegeben, ohne dass dies Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit gehabt hätte.
Die Situation wird laufend engmaschig beobachtet und es findet dazu ein permanenter Austausch mit Ministerien, aber auch den Netzbetreibern, Großverbrauchern und anderen Marktteilnehmern statt.

(Stand 27. April 2022)

Das Krisenkabinett der Bundesregierung hat am 30. März gemeinsam mit der E-Control die Frühwarnstufe im Notfallplan für die Gasversorgung ausgerufen. Grund dafür war die Ankündigung Russlands, wonach Gaslieferungen künftig nur noch in Rubel bezahlt werden sollen. Als direkte Folge der Frühwarnstufe wurde seither das bereits seit 24. Februar bestehende Überwachungs- und Monitoring-System noch weiter verdichtet.

(Stand 30. März 2022)

Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die politische Situation im Sommer grundlegend entspannt.

Auch wenn die Versorgungssituation diesen Winter nicht gefährdet ist, müssen nationale und europäische Maßnahmen gesetzt werden, um die Speicherbefüllung im kommenden Sommer zu unterstützen. Die E-Control ist an der Erarbeitung von Vorschlägen beteiligt.
(24. Februar 2022)

Österreich kann über andere Transportwege Flüssiggas (liquefied natural gas, LNG) oder verstärkt Mengen an anderen Großhandelsmärkten einkaufen. LNG wird z.B. in Schiffterminals in Italien angelandet und kann dann über Pipelines von dort nach Österreich gelangen. Auch kann noch auf andere Produzenten von Erdgas ausgewichen werden, wie beispielsweise Norwegen.
(24. Februar 2022)

Auf diesem Weg gelangen rund 50%-60% der russischen Gaslieferungen nach Österreich. Der Anteil an russischem Gas, der über die Ukraine in die EU kommt, liegt bei ca. 10%.
(24. Februar 2022)

In diesem Fall träte die sogenannte „Energielenkung“ auf Basis des Energielenkungsgesetzes 2012 in Kraft. Es würden dann, beginnend mit großen Verbrauchern wie z.B. Industriebetrieben, für bestimmte Verbrauchergruppen Einschränkungen für den Gasverbrauch durchgesetzt werden. Hierbei gibt es vorbereitete Abstufungen. Haushaltskunden sind dabei sogenannten „geschützte Verbraucher“ die damit als allerletzte von Verbrauchseinschränkungen betroffen wären.
(24. Februar 2022)

Genau lässt sich das derzeit noch nicht voraussagen, da es, neben der politischen Situation, auch von der Nachfrage und damit u.a. auch vom Wetter und dem Verlauf des übrigen Winters abhängt. Sicher ist, dass die Gaspreise auf absehbare Zeit hoch bleiben werden.
(24. Februar 2022)