Versorgungssicherheit

Damit Österreich auch in Zukunft weiterhin bestens funktioniert, muss die lückenlose Versorgung des Landes mit Strom und Gas rund um die Uhr gesichert sein. Um dies zu gewährleisten, müssen technische Störungen schnellstmöglich beseitigt, Ausfälle von Lieferanten durch andere Lieferrouten oder andere Bezugsquellen ersetzt und zukünftige Bezugsquellen gesichert werden.

Die Aufgaben der E-Control im Bereich der Versorgungssicherheit sind vielfältig: Der Status der Versorgungssicherheit wird laufend überprüft. Durch das Energielenkungsgesetz und die Energielenkungsverordnung ist die E-Control in Mechanismen zur Krisenbewältigung eingebunden. Dem Aspekt der langfristigen Versorgungssicherheit trägt die E-Control sowohl bei der Netzregulierung als auch bei der Genehmigung neuer Infrastrukturprojekte, die die Strom- und Gasversorgung der Zukunft sichern werden, Rechnung. Der Koordinierte Netzentwicklungsplan des Marktgebietsmanagers, der Gas Connect Austria GmbH, die Langfristige Planung des Verteilergebietsmanagers, der Austrian Gas Grid Management AG, beides aus dem Bereich Gas, sowie der Netzentwicklungsplan des Stromregelzonenführers, der Austrian Power Grid AG, müssen von der Regulierungsbehörde genehmigt werden.

Stromversorgung: seit vielen Jahren zuverlässig und stabil
Wir arbeiten dafür, dass dies so bleibt

Die Erhebungen der Ausfall- und Störungsdaten und die in diesem Zusammenhang erstellte Ausfall- und Störungsstatistik- beides wird seitens E-Control seit 2002  durchgeführt - bestätigen sowohl eine hohe Versorgungsqualität als auch Kontinuität in der Zuverlässigkeit der heimischen Stromversorgung. Elektrizität ist in Österreich seit Jahren zu mehr als 99,99 Prozent verfügbar, was ein sehr guter Wert ist.

Kraftwerke zur Lastdeckung sind vorhanden

Die gesamte Leistung bestehender und bereits fix geplanter Kraftwerke reicht aus, um Österreich auch in den nächsten Jahren mit ausreichend Strom zu versorgen. Auch die ENTSO-E geht in ihrem Scenario Outlook & Adequacy Forecast (SO&AF) für Österreich von einer komfortablen Situation aus. Der jährliche Bericht der E-Control zum langfristigen Monitoring der Versorgungssicherheit Strom findet sich unter http://www.e-control.at/de/publikationen/publikationen-strom/berichte/monitoringreport-versorgungssicherheit

Versorgungssicherung, die an kommende Generationen denkt

Im Rahmen der Gasnetzausbauplanung werden wirksame Maßnahmen zur Gewährleistung der Angemessenheit des Netzes und der Versorgungssicherheit getroffen. Hierfür werden angemessene Annahmen über die Entwicklung der Gewinnung, der Versorgung, des Verbrauchs, des Speicherbedarfs und des grenzüberschreitenden Gasaustauschs unter Berücksichtigung der Investitionspläne für regionale und gemeinschaftsweite Netze sowie der Investitionspläne für Speicheranlagen zugrunde gelegt.

Das Regulierungsregime sieht Anreize für Investitionen in die Gasinfrastruktur vor. Im Rahmen der Festlegung der Systemnutzungsentgelte (§ 79 Gaswirtschaftsgesetz 2011) werden angemessene Kosten für erforderliche Ausbaumaßnahmen im Verteilergebiet anerkannt. § 82 GWG 2011 sieht Anreize für Investitionen auf der Fernleitungsebene vor.

Voraussetzung für die Umsetzung von Investition ist die Genehmigung der entsprechenden Projekte in der Langfristigen Planung bzw. im Koordinierten Netzentwicklungsplan. Durch dieses Prozedere erhält der Netzbetreiber die Zusicherung, dass die angemessenen Investitionskosten über regulierte Tarife finanziert werden. Der Netzbenutzer und der Endkunde bekommen Sicherheit für geplante Projekte.

Die Lehre aus der Gaskrise 2009: Wenn sich zwei streiten, muss der Dritte trotzdem gut versorgt sein

Auch wenn alle Maßnahmen zum Infrastrukturausbau greifen, können kurzfristige Versorgungsstörungen entstehen, die überbrückt werden müssen.

Im Rahmen des Monitorings der Versorgungssicherheit sammelt E-Control aktuelle Ist-Daten und kurzfristige Vorschaudaten, um abschätzen zu können, ob die Versorgung weiterhin gesichert ist. Dadurch kann sehr rasch auf unterschiedliche Rahmenbedingungen reagiert werden. Zusätzlich überprüft die Behörde regelmäßig die Einhaltung des Versorgungsstandards; ob die Versorger in der Lage sind ihre Gaskunden auch in Extremsituationen zu beliefern.

Ereignisse wie jene zu Beginn des Jahres 2009,  technische Probleme auf einer internationalen Fernleitung, oder politische Zerwürfnisse wie im Jahr 2014 zeigen auf, dass sich eventuell ergebende Auswirkungen auf die Erdgaslieferungen gut abgeschätzt werden können. Weiters  hat es sich gezeigt, dass durch intensive Vorbereitungsarbeiten, regelmäßige Krisenübungen und ein gutes Zusammenspiel aller beteiligten Akteure die Situation für die österreichischen Gaskunden nicht eskaliert ist.

2014 führte die Europäische Kommission einen Gas-Stresstest durch um die Auswirkungen eines sechsmonatigen russischen Lieferstopps für Erdgas im Winter zu analysieren. Auf europäischer Ebene zeigte sich, dass Kooperation und Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten von zentraler Bedeutung sind. Eine längere Versorgungsunterbrechung in der EU hätte beträchtliche Auswirkungen, wobei die östlichen Mitgliedstaaten und die Länder der Energiegemeinschaft am stärksten betroffenen wären. Aufgrund der Tatsache, dass Österreich seit Jahren über eine sehr gut ausgebaute Gasinfrastruktur in den Bereichen Transport, Produktion und Speicher verfügt zeigte die Analyse, dass keine Einschränkungen für Gaskunden zu erwarten sind.

Seither führt die Vereinigung europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOG) in engem Austausch mit den Regulierungsbehörden regelmäßig derartige Simulationen durch und aktualisiert die Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Diese werden hier auf der Website der ENTSOG veröffentlicht: