Studie "Italienisch-österreichische Großhandelspreisbildung im Lichte der Marktintegration"

ARERA und E-Control haben die Möglichkeit geprüft, das italienische und das österreichische Gasmarktgebiet zu einem integrierten Marktgebiet zusammenzulegen. Der Grundgedanke dahinter ist, dass zwei Märkte durch die Zusammenlegung der angebotenen und nachgefragten Gasmengen an Großhandelsmarktvolumen gewinnen und die Effizienz verbessern können. Diese Strukturreform wird im ACER Gas Target Model (AGTM) vorgeschlagen, um die Effizienz und das Funktionieren der Gasmärkte zu verbessern, da sie deren Liquidität erhöht.

Um eine erste Abschätzung der möglichen Auswirkungen einer solchen Zusammenlegung vorzunehmen, haben ARERA und E-Control gemeinsam eine Studie bei Frontier Economics und DFC Economics in Auftrag gegeben, um den Preisbildungsmechanismus im Gasgroßhandel vor und nach der Zusammenlegung der Gasmärkte zu untersuchen.

Die veröffentlichte Studie enthält die Ergebnisse der von den Beratern durchgeführten Analyse. Diese Ergebnisse werden von den Regulierungsbehörden als sehr wertvoll erachtet, um ein besseres Verständnis der Haupttreiber aktueller und zukünftiger Preisbildungsmechanismen an den verschiedenen europäischen Gashubs und insbesondere am CEGH und PSV zu gewinnen. Die Analyse hebt hervor, dass in den mittel- bis langfristigen Szenarien (in denen die potenzielle Zusammenlegung prinzipiell realisiert werden könnte) die Vorteile im Hinblick auf eine erhöhte soziale Wohlfahrt angesichts der damit verbundenen Planungsunsicherheit und der erheblichen Implementierungskomplexität eher begrenzt sind.

Aus diesen Gründen haben ARERA und E-Control beschlossen, vorerst keine weiteren Diskussionen oder technischen Analysen bezüglich einer Integration des italienischen und österreichischen Gasmarktes voranzutreiben. Es sollen jedoch weiterhin mögliche Wege zur Verbesserung der effizienten Nutzung der bestehenden Kapazität zwischen den beiden Marktgebieten zum Nutzen aller Marktteilnehmer und Gasverbraucher untersucht werden.

 

Studie "Selbstevaluierung und regionale Perspektiven für den österreichischen Gasmarkt"

Das „European Gas Target Model – Review and Update” der ACER (AGTM) sieht vor, dass die nationalen Regulierungsbehörden im Zuge einer Selbstevaluierung prüfen, inwieweit deren nationale Märkte die diversen Anforderungen des AGTM an funktionierende Märkte erfüllen und, soweit erforderlich, strukturelle Maßnahmen zur Verbesserung der Zielerreichung prüfen.

Vor diesem Hintergrund wurden in enger Abstimmung zwischen einem beauftragten Beratungsunternehmen und Energie-Control Austria zwei Studien erstellt:

 

Evaluierung des österreichischen Gas-Großhandelsmarktes (2,6 MB)

  • Evaluierung des österreichischen Gas-Großhandelsmarktes (MG Ost) auf Basis der „Market Health Metrics“ und
    „Market Participants Needs‘ Metrics“ des AGTM für die Jahre 2014 und 2015
 

Analyse von Marktintegrationsvarianten (5,4 MB)

  • Analyse von Marktintegrationsvarianten inklusive einer vereinfachten Kosten-Nutzen-Abschätzung

 

Veranstaltungen zu diesem Thema:

Am 1. Februar 2017 wurden die zusammengefassten Ergebnisse der Studien im Zuge eines Webinars präsentiert. Die veröffentlichte Präsentationsunterlage dazu finden Sie als Hintergrundinformation hier.

Am 14. März 2017 wurden die Ergebnisse der Studien auf einer Fachtagung der Energie-Control Austria vorgestellt und anschließend mit Experten auf dem Podium und im Publikum diskutiert. Details dazu finden Sie hier.

 

Ergebnisse der Marktkonsultation:

Im Februar/März 2017 wurde auf Basis der veröffentlichten Studie und einem bereitgestellten Fragebogen eine Marktkonsultation durchgeführt. dazu stehen folgende Dokumente zum Download bereit:

Zusammenstellung der von Marktteilnehmern übermittelten und von diesen für die Veröffentlichung zugelassenen Stellungnahmen.

Zusammenfassung und Würdigung der erhaltenden Stellungnahmen von Marktteilnehmern aus Sicht der E-Control. Die Zusammenfassung der vorgebrachten Argumente und Positionen ist qualitativer Natur und konzentriert sich weitgehend auf jene Aspekte, die auch Unter­suchungs­gegenstand der durchgeführten Studien waren und entsprechend im Fragebogen enthalten waren.