E-Control: Steigende Stromnetzentgelte für 2021
E-Control: Steigende Stromnetzentgelte für 2021
Die Stromnetzentgelte entwickeln sich für 2021 im österreichschnitt ansteigend. Regional gibt es allerdings unterschiedliche Veränderungen.
E-Control: Steigende Stromnetzentgelte für 2021 (0,7 MB)
- Pressemeldung vom 18.12.2020
Wien (18. Dezember 2020) – Die Netzentgelte für Strom werden sich mit Jänner 2021 erhöhen. Unter einer gemeinsamen Betrachtung der Netznutzungs- und Netzverlustentgelte ergeben sich im Österreichschnitt ab 2021 um etwa 4,1 Prozent höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh fällt die Netzkostenerhöhung mit 4,4% etwas höher aus und beträgt rund 10 €/Jahr.
Die Entgelte wurden von der Regulierungskommission der E-Control am 17. Dezember 2020 entsprechend beschlossen. „Allerdings zeigen sich regional durchaus unterschiedliche Veränderungen. Diese lassen sich im Wesentlichen auf eine unterschiedliche Investitionstätigkeit der Netzbetreiber für die Erneuerung des bestehenden Leitungsnetzes und Investitionen für neue Aufgaben wie Smart Metering sowie auf ein geringeres Wachstum der Abgabemengen zurückführen, welches die Preise pro Einheit (kWh) ebenfalls maßgeblich beeinflusst. Die Netzverlustentgelte reduzieren sich in allen Netzbereichen aufgrund der gesunkenen Energiepreise an den Strombörsen und dämpfen damit den Kostenanstieg aus dem Netznutzungsentgelt“, erläutert der Vorstand der E-Control, Andreas Eigenbauer. Lediglich in den Netzbereichen Klagenfurt und Linz kommt es zu geringfügigen Senkungen bei den Netzentgelten.
Mit 1. Jänner 2019 hat die vierte Anreizregulierungsperiode der österreichischen Stromverteilernetzbetreiber für die Dauer von fünf Jahren begonnen. Im Zuge dessen ist die Entwicklung der laufenden Betriebskosten klar vorgegeben. „Lediglich die Investitionstätigkeit und Mengenveränderungen haben einen spürbaren nicht genau vorhersehbaren Effekt auf die Kosten und damit auf die Entgelte. Auch die Netzverlustkosten sowie die Kosten für die Vermeidung von Engpässen werden laufend an die aktuellen Gegebenheiten angepasst.“, erläutert Eigenbauer die Vorgehensweise bei der Entgeltfestsetzung.
Dies führt zu den in Folge dargestellten Entwicklungen:
Entgeltanpassung Netzbereiche Strom 2021
1) Prozentuale Änderung der Anpassung im angegebenen Betrachtungszeitraum bezogen auf erzielte Erlöse aus Mengen 2011 multipliziert mit dem Entgelt 2001
2) Prozentuale Änderung der Anpassung im angegebenen Betrachtungszeitraum bezogen auf erzielte Erlöse aus Mengen 2011 multipliziert mit dem Entgelt des Vorjahres
Netzentgelte steigen ….
Die Netzentgelte steigen in fast allen Netzbereichen. Am stärksten ist der Anstieg unter der Berücksichtigung sämtlicher Effekte in den Netzbereichen Graz und Burgenland mit 21,04 bzw. 20,24 €/Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh. Trotz dieser Erhöhung liegen diese Netzbereiche in der Nähe des österreichischen Durchschnitts. „Investitionskosten für die Erneuerung der Netze und für die Vorbereitung auf kommende Herausforderungen durch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien sowie ein geringeres Mengenwachstum schlagen sich auf die Höhe der Netzkosten nieder.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.
…. und sinken
Den sich verteuernden Netzbereichen stehen nur Linz und Klagenfurt mit Senkungen von rund 1Prozent gegenüber.
Netzentgelte für Haushalte im Durchschnitt steigend, aber mit regionalen Unterschieden
Für die Netzebene 7 „nicht leistungsgemessen“, auf der in aller Regel die Haushalte liegen, ist im Österreichschnitt eine Erhöhung von 4,4 Prozent zu verzeichnen. Das entspricht rund 10 Euro pro Jahr. Die Gründe für die dargestellten Entwicklungen wurden zuvor bereits erläutert.
Im Schnitt steigen die Stromnetztarife für die Haushalte um 4,4 Prozent. Quelle: E-Control
Lesen Sie hier weiter zu den Gasnetzentgelten 2021.