Die Speicher in Österreich sind zu 99,69 % (Stand: 4. November 2023) befüllt, das entspricht einer Gasmenge von mehr als 97,34 TWh. Im Vergleich dazu lag der Inlandgasverbrauch im Jahr 2022 bei gut 88 TWh und im Winterhalbjahr 2022/23 bei etwa 52,3 TWh. EU-weit sind die Speicher zu 99,55 % befüllt, was einer Gasmenge von 1.134,64 TWh entspricht. Zudem sind die Gasflüsse nach Österreich aus dem Osten derzeit stabil.
Generell ist für den Winter also gut vorgesorgt und die Notwendigkeit für hoheitliche Verbrauchseinschränkungen scheint recht gering. Dies bestätigt auch der vor kurzem von ENTSO-G veröffentlichte Winter Outlook 2023/24. Die Versorgungssituation würde sich allerdings verschlechtern, sollte es zu Einschränkungen des Gasflusses aus Russland kommen oder kein russisches Gas mehr nach Europa fließen und es einen sehr kalten Winter geben. Österreich hat auch für diesen Fall gut vorgesorgt, z.B. mit der strategischen Gasreserve und den eingespeicherten Mengen für geschützte Kunden. Allerdings können Verbrauchseinschränkungen in so einem Szenario nicht ausgeschlossen werden, zumal auch ausländische Versorger ihr Gas in Österreich gespeichert haben und daher nicht die gesamte Gasmenge in den Speichern für Österreich genutzt werden kann.
Auch wenn die Gasversorgung für diesen Winter nach heutigem Stand gesichert ist und gut vorgesorgt ist, ist es wichtig, sich auf den Worst Case bestmöglich vorzubereiten. Daher sollten die Diversifizierungsbestrebungen fortgeführt, Gas effizient eingesetzt und eingespart und die Gasinfrastruktur ausgebaut werden, um andere Importrouten verstärkt nutzen zu können.
