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EAG-Monitoringbericht: Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

In unseren EAG-Monitoringbericht wurden neben dem laut Ökostromgesetz (ÖSG 2012) geförderter Ökostrom auch Anlangen, die mittels EAG gefördert werden aufgenommen, sowie jene Anlagen, die keine Förderung (mehr) erhalten.

Um die Vorgabe des EAGs, das Ziel von 100% erneuerbarem Strom am Gesamtstromverbrauch entsprechend dokumentieren zu können, bildet der Inlandstromverbrauch die Basis und die (erneuerbare) Bruttostromerzeugung wird als Indikator für die erneuerbare Erzeugung herangezogen. Aufgrund des gesunkenen Inlandstromverbrauchs und der gleichzeitig gesunkenen Bruttostromerzeugung konnten 2022 wiederum 78 % des Inlandstromverbrauchs durch erneuerbaren Strom gedeckt werden.

Installierte Leistung gestiegen

Die installierte Leistung von Erneuerbaren konnte bis Ende 2022 verglichen mit 2020 (netto) um 2.141 MW gesteigert werden, wobei die erzeugten Mengen in diesem Zeitraum um 3.611 GWh zurückgingen. Dies spiegelt den steigenden Einfluss von guten oder vergleichsweise schlechten Wasser-, Wind- und Sonnenjahren wider.

Geförderter Ökostrom und Unterstützungsvolumen weiterhin rückläufig

Der bis Ende 2022 auf 51,45 Cent/kWh gestiegene Marktpreis hat sich deutlich auf den geförderten Ökostrom ausgewirkt. Verglichen mit 2021 (8.363 GWh) sank die von der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) abgenommene Menge in der Ökobilanzgruppe, welche Anlagen, die einen Einspeisetarif laut ÖSG 2012 erhalten oder zum Marktpreis alt an die OeMAG liefern, auf 3.006 GWh. Dieser Trend spiegelt sich auch bei der installierten Leistung der Ökobilanzgruppe wider. Diese sank von 2.698 MW am 31.12.2021 auf 1.518 MW am 31.12.2022.

Das bedeutet aber nicht, dass diese Leistung verloren oder stillgelegt wurde, sondern nur, dass diese temporär aus dem Fördersystem ausgetreten ist, um den Strom zum höheren Marktpreis zu vermarkten. So stieg die installierte Leistung in der Marktpreisbilanzgruppe (Marktpreis neu) von 23 MW Ende 2021 auf 1.390 MW Ende 2022. Gleichzeitig wurden so 465 GWh von der OeMAG über diesen Weg abgenommen. Im 4. Quartal 2022 hat der Marktpreis gemäß § 41 ÖSG 2012 seinen Höhepunkt erreicht.

Aufgrund der gesunkenen Mengen in der Ökobilanzgruppe sank das Vergütungsvolumen von 913 Mio. im Jahr 2021 EUR auf 666 Mio. EUR im Jahr 2022. Das berechnete Unterstützungsvolumen, also jener Anteil, der nach Abzug des Marktwertes des geförderten Stroms aufzubringen ist, hat sich von 62 Mio. EUR 2021 auf minus 109 Mio. EUR 2022 gedreht.

Ergebnisse des aktuellen EAG-Monitoringberichts: Photovoltaik konnte auch bei der abgenommenen Menge zulegen

Auch 2022 wurden trotz Erlass des EAGs mit Mitte 2021 weiterhin bestimmte Ökostromtechnologien mittels staatlich garantierter Einspeisetarife, also fixen Abnahmepreisen für den Strom, gefördert.

Betrachtet man die von der OeMAG laut ÖSG 2012 abgenommene Menge im Jahr 2022, so kam es nach einem Rückgang 2021 auf 8.363 (-1.185 GWh) zu einem weiteren Rückgang auf 3.006 GWh (-5.357 GWh) 2022. Den signifikantesten Rückgang verzeichnete dabei erneut die Windkraft. Nach knapp 640 GWh 2021 waren es 2022 3.391 GWh weniger, gefolgt von der festen Biomasse mit 677 GWh.

Bei der installierten Leistung ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild. Hier sank die installierte, von der OeMAG in der Ökobilanzgruppe abgenommene, Leistung bei der Photovoltaik um 838 MW und bei der Kleinwasserkraft um 105 MW. Gleichzeitig stieg die installierte Leistung in der Marktpreisbilanzgruppe im Bereich der Photovoltaik deutlich um 1.313 MW.

Entwicklung der von der OeMAG in der Ökobilanzgruppe abgenommenen Mengen von 2021 auf 2022 im Überblick:

  • Windkraft -69%
  • Photovoltaik -34%
  • Kleinwasserkraft -56%
  • Biomasse fest -81%
  • Biogas -68%

Dabei gilt – wie schon erwähnt -, dass Mengen abseits der OeMAG für das Gesamtsystem Großteils nicht verloren sind, sondern aufgrund des hohen Marktpreises selbstvermarktet wurden. Aus unserer Betriebsstatistik geht dabei z.B. hervor, dass 2022 sogar 1.018 MW Photovoltaik zugebaut wurden.

  • Laufkraftwerke +127 MW
  • Speicherkraftwerke +52 MW
  • Windkraft +211 MW
  • Photovoltaik +1.018 MW
  • Biogas +0,6 MW

Ökostromvergütung leicht gesunken

Der Rückgang der in der Ökobilanzgruppe abgenommenen Ökostrommengen spiegelt sich auch in den gesunkenen ausbezahlten Förderungen wider. So sank das im Jahr 2022 ausbezahlte Vergütungsvolumen auf 666 Mio. Euro (-247 Mio. Euro). Das Vergütungsvolumen ist die Summe der ausbezahlten Einspeisetarife und enthält somit den Marktwert des abgenommenen Stroms. Das errechnete Unterstützungsvolumen, welches die tatsächliche Förderung über dem Marktwert hinaus zeigen soll, belief sich im Jahr 2022 auf -109 Mio. Euro. Hierbei steht dem Rückgang des Vergütungsvolumens der deutlich gestiegene Marktpreis entgegen. Verglichen mit dem angesetzten Marktpreis von 2021 ergibt sich dadurch ein Effekt von 465 Mio. Euro [1]. Der den Berechnungen zugrunde gelegte Marktpreis stieg dabei von 107 (2021) auf 261 Euro/MWh im Jahr 2022.

Anstieg bei den Energiegemeinschaften

Eine Abfrage bei den österreichischen Netzbetreibern hat ergeben, dass mit Ende 2021 fünf Erneuerbare-Energiegemeinschaften (EEG) und eine Bürgerenergiegemeinschaft (BEG) in Betrieb waren. Betrachtet man den Berichtszeitraum 2022, so waren mit 31.12.2022 bereits 161 Erneuerbare-Energiegemeinschaften und vier Bürgerenergiegemeinschaft in Betrieb. Drei der vier BEG waren im Netzgebiet der Wiener Netze GmbH tätig und eine im Netzgebiet der Kärnten Netz GmbH.

Der aktuelle EAG-Monitoringbericht mit allen Details steht auf unserer Website unter https://www.e-control.at/eag-monitoringbericht zur Verfügung.

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[1] Wäre der Marktpreis von 2021 auf 2022 konstant geblieben (und nicht gestiegen), so hätten für die Mengen aus dem Jahr 2022 ein um 465 Mio. EUR höherer Finanzierungsbedarf bestanden.