Back Herkunftsnachweisdatenbank 2023: Entwicklungen bei Strom und Gas

Herkunftsnachweisdatenbank 2023: Entwicklungen bei Strom und Gas

Zunächst zu Strom: wie in allen Bereichen der Energiewirtschaft waren 2023 auch die Entwicklungen in der HKN-DB äußerst positiv. Insgesamt wurden in der HKN-DB im Schnitt monatlich zwischen 10.000 und 15.000 Anlagen gemäß EAG §81 registriert. Damit sind in Summe bereits deutlich mehr als 400.000 Kraftwerke in der Datenbank operativ erfasst und tätig – die Anzahl hat sich somit seit 2022 fast verdoppelt. Natürlich waren Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) die quantitativ treibende Kraft hinter dieser Entwicklung.

Auch international ist die Vernetzung der HKN-DB weiter vorangeschritten. Mittlerweile können mit 26 Ländern HKN für Strom gehandelt werden. 2023 kam Ungarn dazu, Bulgarien ist gerade dabei, sich zertifizieren zu lassen und Länder wie Albanien, Georgien, Montenegro und die Ukraine haben große systemische Schritte unternommen, um demnächst Teil des internationalen Handels zu werden.

Aus Sicht von Gas sind es zwar noch kleine Schritte, aber trotzdem zukunftsweisende Neuerungen, die 2023 umgesetzt wurden. Biomethanerzeugung ist weiterhin die tonangebende Technologie, allerdings hat sich zu den bestehenden 13 Anlagen keine weitere zusätzlich gemäß EAG §81 registriert. Diese bestehenden Anlagen haben in Summe 122.867,6 MWh an HKN generiert. Doch abgesehen davon, hat es einige interessante Entwicklungen gegeben: neben den bereits bestehenden Biomethananlagen, sind mittlerweile auch Wasserstoffanlagen und Anlagen für in Österreich exploriertes Gas registriert. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass sich alle Anlagen – auch jene, die nicht an das öffentliche Netz angeschlossen sind – in der HKN-DB registrieren müssen.  Dies ist auch essenziell für ein etwaiges Erneuerbares-Gas-Gesetz, welches kürzlich vom Ministerrat beschlossen wurde.

Aber auch international war im Jahr 2023 eine positive Entwicklung festzustellen. So ist Österreich mittlerweile mit Lettland, Spanien und Finnland technisch verbunden – mit diesen Ländern können HKN für Gas gehandelt und auch in Österreich zur Gaskennzeichnung eingesetzt werden - erfreulicherweise finden bereits erste Transaktionen zwischen Spanien und Österreich statt. Aufgrund der dynamischen Entwicklungen kann man davon ausgehen, dass sich diese Länderliste zügig erweitern wird. Sofern ein Handel mit Gasherkunftsnachweisen mit Ländern gewünscht ist, in denen noch keine zuständige, vom Gesetz benannte offizielle Stelle für deren Ausstellung von Gasherkunftsnachweisen etabliert wurde, kontaktieren Sie uns bitte.     

Zwei wesentliche Schwerpunkte (neben einer Reihe weiterer Punkte, die wir für eine positive Weiterentwicklung beitragen) für das Jahr 2024 sind:

a) die Integration der Nachhaltigkeitskriterien (POS) auf den HKN, damit einerseits eine etwaige Quotenerfüllung realisiert werden kann und andererseits die HKN einen entsprechenden Marktwert lukrieren können

b) als ‚Issuing Body‘ werden wir die entsprechende Verpflichtung haben, eine Daten- und Informationsstelle zur Union Data Base einzurichten.