Zurück Kostenbewusstsein beim Thema Energie nimmt weiter zu

Kostenbewusstsein beim Thema Energie nimmt weiter zu

Im vergangenen Jahr haben in Österreich 286.000 Kunden ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt, das ist ein Plus von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als sich 199.000 Strom- und Gaskunden einen neuen Anbieter suchten. 2016 haben so viele Kunden gewechselt wie nie zuvor. Mit Jahreswechselraten von 3,6 Prozent bei Strom und 5,0 Prozent bei Gas wurden 2016 neue Rekordwerte erreicht. Die bisher meisten Wechsler gab es 2014, als sich rund 268.000 Strom- und Gaskunden einen neuen Anbieter suchten.

 

Abb.1: Lieferantenwechsel Strom 2015 und 2016 in Österreich. Bei Strom sind die Endkundenkategorien aufgrund unterschiedlicher Zuordnungen nur bedingt vergleichbar. Quelle: E-Control.

Abb.1: Lieferantenwechsel Strom 2015 und 2016 in Österreich. Bei Strom sind die Endkundenkategorien aufgrund unterschiedlicher Zuordnungen nur bedingt vergleichbar. Quelle: E-Control. vergrößern

Abb.2: Lieferantenwechsel Gas 2015 und 2016 in Österreich.

Abb.2: Lieferantenwechsel Gas 2015 und 2016 in Österreich. vergrößern

Oberösterreicher wechselten Strom- oder Gaslieferanten am häufigsten

Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl wechselten im vergangenen Jahr die Oberösterreicher am häufigsten ihre Strom- oder Gasanbieter: 5,8 Prozent suchten sich einen neuen Stromanbieter (58.600 Kunden) und 7,7 Prozent einen neuen Gaslieferanten (11.200 Kunden). Am zweithäufigsten wechselten die Steirer (Strom: 4,4 Prozent bzw. 40.700 Kunden, Gas: 7,4 Prozent bzw. 5.000 Kunden), gefolgt von den Kärntnern (Strom: 4,3 Prozent bzw. 17.000, Gas: 6,4 Prozent bzw. 900). Am seltensten wechselten ihren Strom- und Gaslieferanten die Vorarlberger, Tiroler und Salzburger.

Für 80 Prozent der Haushalte günstigerer Preis Grund für Wechsel

Die gestiegenen Wechselzahlen führen wir auf die sehr hohen Ersparnisse bei einem Anbieterwechsel zurück. Für 80 Prozent der Haushalte, die ihren Strom- oder Gaslieferanten wechselten, war der günstigere Preis beim neuen Lieferanten der Grund für einen Wechsel. Für neun Prozent war der saubere Strommix des Lieferanten ein Grund für den Wechsel. Das sind einige der Ergebnisse einer im Februar durchgeführten Umfrage von Peter Hajek unter 1.000 Personen, die repräsentativ für ganz Österreich ist. (siehe Abbildung 3).

Abb. 3: Gründe für Strom- und Gasanbieterwechsel. Umfrage Peter Hajek (n=1.000, Februar 2017, Schwankungsbereite +/- 3,1%, Telefonische Befragung)

Abb. 3: Gründe für Strom- und Gasanbieterwechsel. Umfrage Peter Hajek (n=1.000, Februar 2017, Schwankungsbereite +/- 3,1%, Telefonische Befragung) vergrößern

Konsumenten können problemlos am Markt aktiv werden

90 Prozent der befragten Wechsler waren mit dem Lieferantenwechsel „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ und bejahten, dass dieser „rasch und unkompliziert“ funktioniert habe. Rund ein Fünftel der Wechsler (18 Prozent) hat vor, zumindest innerhalb der nächsten zwölf Monate wieder den Anbieter zu wechseln. 70 Prozent der Wechsler beabsichtigen, „vorerst gar nicht“ einen neuen Lieferanten zu suchen. 35 Prozent der befragten Wechsler gaben an, den Lieferanten online gewechselt zu haben mittels Ausfüllen eines Webformulars. Weitere 19 Prozent erklärten, den Wechsel mittels Absenden des unterschriebenen Vertrags per E-Mail erledigt zu haben, 28 Prozent erledigten das postalisch. (Der Rest gab keine Angabe bzw. konnte sich nicht erinnern.) Bei den meisten Lieferanten ist der Wechsel mittlerweile bequem online möglich.

 

Abb. 4: Zufriedenheit mit dem Anbieterwechsel. Quelle: Peter Hajek.

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Noch Potenzial bei Nicht-Wechslern

Von den befragten Personen, die noch nie ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt haben, haben 27 Prozent schon einmal einen Anbieterwechsel überlegt, 18 Prozent der Nicht-Wechsler können sich den Anbieterwechsel im heurigen Jahr vorstellen. Insgesamt haben rund 77 Prozent der heimischen Haushalte noch nie ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt. Etwa mehr als ein Viertel dieser Nicht-Wechsler wäre laut der Umfrage grundsätzlich wechselbereit. Das wären hochgerechnet fast eine Million Haushalte. Mehr als 10% der Haushalte haben außerdem bereits den Tarif bei ihrem Lieferanten gewechselt und so auch die internen Wahlmöglichkeiten genutzt.

Auf die Frage, warum sie noch nie ihren Strom- bzw. Gasanbieter gewechselt hätten, gaben 63 Prozent der Befragten an, mit ihrem derzeitigen Anbieter zufrieden zu sein.

1/3 der Befragten empfindet eigenen Energieverbrauch als hoch

Auch eine ebenfalls im Februar durchgeführte Onlineumfrage von Integral liefert interessante Ergebnisse. Der Umfrage nach, empfindet ein Drittel der Befragten den Energieverbrauch im eigenen Haushalt als sehr bzw. eher hoch. Dieser Eindruck kann aufgrund des strengen Winters noch verstärkt werden. Das vergangene Winterhalbjahr war insbesondere im Vergleich zum Vorjahr deutlich kälter, was sich im Haushaltsbereich auch in einem erhöhten Energieverbrauch für Heizzwecke niederschlägt. Die Strom- und Gaskonsumenten, aber auch die Fernwärmebezieher sollten berücksichtigen, dass der Mehrverbrauch für Heizzwecke bei der Jahresabrechnung Mehrkosten verursachen kann.

Konsumenten sehen Energiesparpotenzial bei häufigerer Verbrauchsinfo

Am nachhaltigsten senken Haushalte ihre Energiekosten, wenn sie ihren Energieverbrauch reduzieren. Die Konsumenten sehen durchaus Potenzial darin, ihren Stromverbrauch zu senken, wenn sie durch digitale Stromzähler eine häufigere Information über ihren Stromverbrauch erhalten. Die Hälfte der Befragten der Integral-Umfrage möchte mindestens einmal im Monat über den Stromverbrauch informiert werden. Derzeit erhalten die Stromkunden einmal im Jahr mit der Jahresabrechnung eine Info über ihren Stromverbrauch. Mit den digitalen Stromzählern erhalten Sie diese Info je nach Wunsch monatlich oder in noch kürzeren Abständen. Bei einer häufigeren Information über ihren Stromverbrauch sehen 71 Prozent der Befragten ein Potenzial, mehr Strom einzusparen. Eine höhere Energieeffizienz durch einen geringeren Energieverbrauch ist ein wichtiger Teil unserer Strategie. Jeder zweite Befragte hat schon einmal von „Smart Meter“ bzw. „intelligenter Stromzähler“ gehört, die Hälfte noch nie. Für die Umfrage wurden 1.000 Personen online befragt, sie ist repräsentativ für österreichische Internetnutzer ab 18 Jahren.