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Strom- und Gaspreise in Europa: Entwicklung 1. Halbjahr 2019

Wir erstellen bereits seit Jänner 2009 den Household Energy Price Index (HEPI), der die Preisentwicklung in den Hauptstädten der EU-15-Länder abbildet. Seit 2013 wird der HEPI gemeinsam mit der ungarischen Regulierungsbehörde MEKH erhoben und umfasst mittlerweile Daten für 32 Hauptstädte. Seit Juli 2018 fließen die Gaspreise aus Bern in die Berechnung mit ein. Das 1. Halbjahr 2019 war gekennzeichnet von Preiserhöhungen in diversen Hauptstädten Europas, womit sich der seit Jahren, nur von wenigen Ausnahmen unterbrochene, bestehende Aufwärtstrend fortsetzt. Zu Beginn des Jahres lagen die Gesamtpreise für Stromkunden der EU28-Länder um durchschnittlich 6% über jenen des Vorjahres, für Gaskunden betrug die Steigerung sogar 7%.

Im Juni 2019 erreichte der Hepi mit 121,9 Indexpunkten den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, der Index für Wien lag bei 96,4 Indexpunkten im Juni und 95,8 Indexpunkten im Juli. Obwohl die Werte für Wien deutlich unter jenen des Hepi liegen, liegen die Preise in der oberen Hälfte der EU28-Länder. Ein Grund für den Abfall der Indexpunkte liegt in dem sehr hohen Preisniveau, welches 2009 in Österreich vorherrschte, sich aber im Laufe der Jahre relativierte. 

In den ersten sieben Monaten gab es in fast allen Ländern Preiserhöhungen, besonders signifikant waren diese mit Jahresbeginn u.a. in Amsterdam, Stockholm, Rom, London und Madrid. In Brüssel kam es im Juli zu einer Preissenkung. 

Abb. 1: Quelle: E-Control, VaasaETT, MEKH

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Die Indices für Gas nähern sich stärker an als jene für Strom. Der Hepi startete das Jahr mit 101,2 Indexpunkten und sank auf 98,2 Indexpunkte im Juli. Die Vergleichswerte für Wien lagen bei 102,3 Indexpunkten im Jänner und 95,9 Indexpunkten im Juli. Damit folgte die Preisentwicklung in Wien dem Trend der anderen betrachteten Länder. 

Die Preisentwicklungen auf den Großhandelsmärkten kamen größtenteils, wenn auch zeitverzögert, bei den Verbrauchern an. Im Juli sanken die Gaspreise u.a. signifikant in Brüssel, Wien, Paris und Amsterdam. Im ersten Quartal hielten sich Preiserhöhungen und -senkungen noch größtenteils die Waage, während gegen Ende des 2. Quartals und im Juli die Preissenkungen überwogen. 

Quelle: E-Control, VaasaETT, MEKH

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