Zurück So stand es um die heimische Versorgungssicherheit mit Strom 2019

So stand es um die heimische Versorgungssicherheit mit Strom 2019 

Die sichere Versorgung mit elektrischer Energie gehört in der heutigen Gesellschaft zu den Grundbedürfnissen einerseits der Konsumentinnen und Konsumenten und andererseits aber auch der Wirtschaftsbetriebe. Seit vielen Jahren monitoren wir den Status der Versorgungssicherheit bei elektrischer Energie und erstellen dazu einen jährlichen Bericht. Dieser ist jetzt fertig gestellt und wirft einerseits einen Blick auf das vergangene Jahr.

Der Monitoringbericht zur Versorgungssicherheit stellt dar, wie gesichert die Stromversorgung in Österreich ist. In diesem Bericht wird sowohl die innerösterreichische Aufbringung hinsichtlich Lastspitze als auch die gesamtenergetische Abdeckung des Stromverbrauchs über einen definierten Zweitraum bewertet. Im aktuell vorliegend Versorgungssicherheitsbericht von 2019 wurden erstmals nur Kraftwerke berücksichtigt, die in das Versorgungsgebiet der Endkundinnen und -kunden in Österreich einspeisen, um hier ein speziell für Österreich geltendes Bild darzustellen.

Sommer 2019 nicht außergewöhnlich

Im Sommer 2019 war in Österreich unter normalen Bedingungen eine Importsituation aufgrund von Kraftwerksrevisionen und kostengünstigeren Stromangeboten im benachbarten Ausland gegeben. In diesen Perioden wäre eine ausreichende Erzeugungskapazität zur vollständigen Lastabdeckung verfügbar gewesen. In einem Szenario mit verschärften Bedingungen ist dagegen ein Bedarf an Importen gegeben, der aus den Nachbarländern gedeckt werden kann und muss. Die gesamte Kraftwerks-Engpassleistung in der Regelzone APG beträgt in Summe 24.012 MW. Im Vergleich zu 2018 sind leichte Anstiege zu erkennen. 

Ausgehend von den Ereignissen mit einer angespannten Stromversorgungssituation im Jänner 2017, die weiterhin im Bericht als Referenz für eine realistische ungünstige Aufbringungssituation verwendet werden, wurden in unserem Bericht zur Stromversorgungssicherheit Zielgrößen definiert und ausgewertet. Die bisherigen Analysen der Deckung der Spitzenlast wurden durch eine Energiedeckungsrechnung ergänzt. Dies ist insbesondere in einem Kraftwerkspark mit hohem Speicher- und Pumpspeicherkraftanteil wichtig, da diese Kapazitäten kurzfristig hohe Leistung, aber nur für sehr geringe Dauer zur Verfügung stellen können. Die Frage der energetischen Reichweite rückt daher in den Vordergrund.

Leistungsseitig ist im Szenario 2030 inklusive aller in Bau befindlichen Anlagen zu beinahe 100% mit einer Deckung durch österreichische Kraftwerke zu rechnen. Die
Wärmekraftwerke steuern dabei 5.774 MW an gesicherter Leistung bei, die Speicherkraftwerke in der Regelzone APG 4.968 MW und die erneuerbaren Energieträger (Lauf, Wind, PV) 2.686 MW.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Leistungsreserve mit etwa 1,5 GW um etwa 1 GW gesunken. Dies ist vor allem auf die etwas höhere Verbrauchsprognose zurück zu führen. Ausreichende betriebsbereite Kapazitäten sind für die Versorgungssicherheit entscheidend. Sollten dafür Neuinvestitionen erforderlich sein, sind entsprechende Vorlaufzeiten zu berücksichtigen. 

2019 gab es einige Warnmeldungen

Netzseitig hat es im Jahr 2019 im Übertragungsnetz 13 Warnmeldungen gegeben, die insgesamt 55 Stunden gedauert haben. Dies entspricht grob zehn Prozent aller Warnmeldungen europäischer Übertragungsnetzbetreiber. 

Der aktuelle Bericht zur Versorgungssicherheit kann hier auf unserer Homepage heruntergeladen werden.