Auch die Energiemärkte blieben von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie nicht verschont. Wie auch in Österreich konnte in den letzten Wochen in allen europäischen Ländern aufgrund der breiten Ausgangsbeschränkungen und Restriktionen wegen der COVID-19 Pandemie ein Rückgang des Stromverbrauchs zwischen 10% und 15% beobachtet werden. Dieser Rückgang der Nachfrage hat in vielen europäischen Ländern natürlich auch Auswirkungen auf die Marktpreise. In den meisten europäischen Ländern führte der Rückgang des Verbrauchs zu einem Verfall der Marktpreise. Daraufhin vermeldeten einige Stromversorger, in eine prekäre finanzielle Situation gekommen zu sein. Derzeit sind allerdings keine spezifischen Maßnahmen zur Unterstützung von Lieferanten, die eventuell aufgrund der Änderungen der Großhandelspreise auf Schwierigkeiten stoßen, bekannt. In der Regel aber haben Stromversorger in den EU Mitgliedsstaaten, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, die Möglichkeit, im Rahmen der allgemeinen, nicht branchenspezifischen COVID-19 Maßnahmen der Regierungen (z.B. Aufschub von Steuerzahlungen, Urlaubsprogramme, Darlehen und Subventionen), Unterstützung zu beantragen.
In den meisten EU Mitgliedsstaaten wurden in Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden und der Energiebranche Vereinbarungen zum Schutz von Endkonsumenten ausgearbeitet. Ähnlich wie in Österreich haben viele europäische Zulieferer und Netzbetreiber nach Rücksprache mit den Regulierungsbehörden zugesichert, während der Pandemie keine Abschaltungen aufgrund von Zahlungsverzögerungen durchzuführen. Diese Regelung gelten in erster Linie für Haushalte und kleine Unternehmen. Zusätzlich dazu haben viele europäische Regulierungsbehörden im Bereich der Versorgungssicherheit ihre Monitoring-Aktivitäten weiter verstärkt und die bereits gute Zusammenarbeit mit der Energiewirtschaft intensiviert, um eine nachhaltige Versorgung mit Energie sicherstellen zu können.
