Zurück Interessantes aus unserer Statistik: Ausfallsdauer Strom, Stromverbrauch und Energielieferantenwechsel

Interessantes aus unserer Statistik: Ausfallsdauer Strom, Stromverbrauch und Energielieferantenwechsel

Zahlen, Zahlen, Zahlen! Wie haben sich Erzeugung und Verbrauch bei Strom entwickelt? Wie lange waren österreichische Stromkunden im vergangenen Jahr durchschnittlich ohne Strom? Wie viele Strom- und Gaskunden suchten sich in der ersten Jahreshälfte einen neuen Energielieferanten? Unsere Statistiken bieten interessante Einblicke.

Stromverbrauch im 1. Halbjahr 2019 

Wir veröffentlichen regelmäßig Statistiken über die Verbrauchs- und Erzeugungsentwicklung bei Strom. Bei der gesamten Elektrizitätsversorgung Österreichs betrug der Endverbrauch im 1. Halbjahr 2019 33,4 TWh. Beim Inlandsstromverbrauch (1) zeichnet sich ein nahezu konstanter Wert im Vergleich zum selben Betrachtungszeitraum des Vorjahres (-0,04 TWh bzw. -0,1%) ab, nachdem der Wert von 35,7 TWh 2017 auf 36,1 TWh 2018 anstieg. Den höchsten Verbrauchszuwachs gab es mit +0,3 TWh bzw. 4,5% im Jänner, den signifikantesten Rückgang mit -0,4 TWh bzw. -6,2% im März. 

Betrachtet man die Endabgabe ins öffentliche Netz, zeichnet sich ein ähnliches Bild mit geringen Abweichungen zum Vorjahr ab. Das kommt daher, da der Verbrauch mit einer Steigerung von +0,04 TWh bzw. 0,1% im 1. Halbjahr ebenfalls recht konstant war.

Die gesamte Stromerzeugung betrug im 1. Halbjahr 38,3 TWh, was einer Steigerung um 2,1 TWh bzw. 5,7% entspricht. Die Wasserkraftwerke erzeugten um 0,4 TWh oder 1,8% mehr Strom als im Vorjahr. Beim Einsatz von Kohle war ein Rückgang zu verzeichnen (-0,02 TWh bzw. -2,1%). 

Wärmekraftwerke kamen insgesamt um 0,3 TWh bzw. 3,4% mehr zum Einsatz. Einen wesentlichen Einfluss auf diesen Wert hatte der um 0,2 TWh bzw. 5,3% erhöhte Einsatz der Gaskraftwerke. Zudem zeichnete sich ein vermehrter Einsatz von Windkraftanlagen ab. Es kam, mit Ausnahme des Juni, wo die Erzeugung um 0,1 TWh bzw. 19,2% zurückging, zu einer deutlichen Zunahme mit monatlichen Steigerungen um bis zu 0,5 TWh bzw. 152,5% im Mai

Sichere Stromversorgung: Ausfallsdauer 2018 wieder deutlich gesunken

Die heimischen Stromkundinnen und -kunden hatten im Jahr 2018 aufgrund ungeplanter Stromausfälle im Schnitt knapp 25 Minuten keinen Strom. Das geht aus unserer veröffentlichten Ausfall- und Störungsstatistik hervor. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Ausfallsdauer deutlich gesunken, nämlich um sieben Minuten. Nach 2016 wurde demnach 2018 der zweitniedrigste Wert seit Erhebungsbeginn erzielt. 

Übergeordnet zeichnete sich über die letzte Dekade ein deutlicher Trend in den Ausfallszahlen ab: diese unterliegen einer klar fallenden Tendenz. 

Grafik. Die durchschnittliche Stromausfallsdauer ist 2018 neuerlich gesunken (Dauer in Minuten, Berechnung nach SAIDI). Quelle: E-Control

Grafik. Die durchschnittliche Stromausfallsdauer ist 2018 neuerlich gesunken (Dauer in Minuten, Berechnung nach SAIDI). Quelle: E-Control vergrößern

Österreich auch international top

Auch im europäischen Vergleich bewegt sich Österreich im Spitzenfeld. So hatten 2016 – neuere internationale Zahlen liegen noch nicht vor – beispielsweise Italien eine Stromausfallsdauer von 37,11 Minuten, Frankreich 48,7 Minuten und Tschechien gut 73 Minuten. Die genauen Ausfallszahlen anderer europäischer Länder sind im CEER-Bericht zur europäischen Versorgungssicherheit zu finden .  

Unterschiedlichste Ausfallsursachen

Dabei haben Versorgungsunterbrechungen unterschiedlichste Gründe. Generell werden diese in geplante und ungeplante Ursachen unterteilt. Ungeplante Ursachen werden in fünf verschiedene Kategorien gegliedert. Dazu zählen atmosphärische, fremde und netzbetreiberinterne Gründe sowie Rückwirkungsstörungen und regional außergewöhnliche Ereignisse. Von regional außergewöhnlichen Ereignissen spricht man zum Beispiel bei extremen Unwetterlagen, welche die Netzbetreiber immer wieder vor schwierige Aufgaben stellen und die in der Statistik gesondert betrachtet werden. 

Ausfall- und Störungsstatistik für das Berichtsjahr 2018: https://www.e-control.at/statistik/strom/statistik-fuer-versorgungsqualitaet/stoerungsstatistik

Strom- und Gasanbieterwechsel: Rekord im 1. Halbjahr 2019

Knapp 213.500 Strom- und Gaskunden – sowohl Haushalte als auch Unternehmen – haben heuer in der ersten Jahreshälfte ihren Lieferanten gewechselt, wie aus unserer Marktstatistik hervorgeht. Das sind die höchsten Werte seit der Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte 2001 und 2002. Der bisherige Rekord wurde im 1. Halbjahr 2017 erreicht, als sich etwas mehr als 206.000 Kundinnen und Kunden einen neuen Strom- oder Gaslieferanten gesucht hatten. 

Bei Strom liegt die Zahl der Wechsler im ersten Halbjahr bei etwas mehr als 165.100 (darunter rund 123.200 Haushalte) und stieg demnach um rund 17.100 Wechsler an. Den Gaslieferanten wechselten knapp 48.400 Kundinnen und Kunden (darunter 44.900 Haushalte), nahezu gleich viele Kundinnen und Kunden wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Wechselraten betrugen im heurigen ersten Halbjahr bei 2,7 Prozent bei Strom und bei 3,6 Prozent bei Gas. 

Details zu den Anbieterwechselzahlen:
Strom: https://www.e-control.at/statistik/strom/marktstatistik/verbraucherverhalten_versorgerwechsel 
Gas: https://www.e-control.at/statistik/gas/marktstatistik/verbraucherverhalten_versorgerwechsel 
 

(1)   Exkl. Verbrauch für Pumpspeicherung.