Strom- und Gasstatistik: Juli 2021

Strom: Verbrauchszuwachs im Juli 2021 +4,2%, Windkraftwerke wieder mehr im Einsatz (+46,1%)
Gas: Verbrauchsrückgang im Juli 2021 -6,3%, Gasspeicher zu 35,1% gefüllt


Strom:
Der Inlandsstromverbrauch im Bereich der Gesamten Elektrizitätsversorgung Österreichs stieg im Juli 2021 um 0,2 TWh bzw. 4,2% im Vergleich zum Vorjahr auf 5,7 TWh. Erzeugungsseitig kamen die Laufkraftwerke leicht verstärkt zum Einsatz (+0,01 TWh oder 0,2%). Die Speicherkraftwerke kamen nach einer Steigerung im Vormonat um 0,1 TWh bzw. 5,8% im Juli hingegen weniger zum Einsatz (-0,1 TWh bzw. -5,6%). Insgesamt sank die Stromerzeugung aus Wasserkraft nach Zuwächsen in den beiden Vormonaten um 0,1 TWh bzw. 1,9%. Die Windkraftwerke legten nach einem Rückgang im Juni erneut zu und konnten im Juli einen Zuwachs um 0,2 TWh bzw. 46,1% verzeichnen.

Der Einsatz der Wärmekraftwerke (im Wesentlichen Gaskraftwerke) war zum ersten Mal seit sechs Monaten rückgängig (-0,3 TWh bzw. -29,8%). Insgesamt sank die Erzeugung zum erste Mal seit April wieder und betrug im Jahresvergleich -0,3 TWh oder -3,9% weniger.

Die Importe betrugen im Juli 1,7 TWh und legten im Vorjahresvergleich um 0,3 TWh bzw. 21,6% zu, die Exporte sanken hingegen (-0,2 TWh bzw. -11,6%). Die Nettoexporte lagen bei 0,1 TWh.

Leistungsmäßig ergab sich am 3. Mittwoch im Juli für die Gesamte Elektrizitätsversorgung eine Spitzenlast von 8,9 GW. Alleine im Öffentlichen Netz lag der Spitzenverbrauch auf Stundenbasis bei 8 GW (Endverbrauch plus Netzverluste aber ohne Pumpspeicherung). Endverbraucher fragten am 7.7. um 11.30-11.45 Uhr (also auf 15-min Basis) eine maximale Abgabe von 8,9 GW nach, das sind 57 MW mehr als der Maximalwert am dritten Mittwoch.

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Gas:
Die Abgabe an Endkunden sank im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 TWh oder 6,3% auf 4 TWh. Die inländische Produktion sank wie bereits im gesamten bisherigen Jahr 2021 auch im Juli (-0,1 TWh bzw. 10,7%). Die Speicherentnahme war mit einem Rückgang um -4,9 TWh bzw. -66,6% den zweiten Monat in Folge rückläufig, die Einspeicherung stieg um 2,5 TWh oder 48,3%. Die Importe waren mit Ausnahme des Jänner bereits im gesamten Jahr rückläufig. Im Juli sanken sie, allerdings deutlich weniger stark als in den Monaten zuvor (-0,1 TWh bzw. -0,2%), die Exporte sanken ebenfalls (-7,1 TWh bzw. -18,8%).

Der Speicherinhalt stieg zum zweiten Mal seit Oktober 2020 und wies einen Füllungsgrad von 35,1% auf (+5,3% im Vergleich zum Vormonat, aber 52,2%-Punkte weniger als im Vorjahr), was einem Speicherinhalt von 33,6 TWh entspricht.

Gestiegene Einspeicherungen und geringere Speicherentnahmen haben zu insgesamt 7,3 TWh weniger verfügbarem Gas geführt, die durch höhere Nettoimporte (+7,1 TWh) kompensiert wurden.

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