Zurück BMWFW und E-Control: Rund 198.000 Österreicher wechselten 2015 ihren Strom- oder Gaslieferanten

BMWFW und E-Control: Rund 198.000 Österreicher wechselten 2015 ihren Strom- oder Gaslieferanten

Haushalte und Unternehmen nützen Vorteile – Wechselraten über langjährigem Schnitt – Zweithöchster Jahreswert seit der Liberalisierung erreicht

Wien (10. Februar 2016) – Rund 198.000 Haushalte und Unternehmen haben im vergangenen Jahr ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt. „Das sind die zweithöchsten Werte seit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes“, sagt Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner zur neuen Marktstatistik der Regulierungsbehörde E-Control. „Jeder Anbieterwechsel spart den Konsumenten bares Geld und verstärkt den Wettbewerb am heimischen Energiemarkt. Daher sollten die Wechselangebote noch stärker genützt werden. Österreich hat hier im internationalen Vergleich weiterhin Aufholbedarf“, betont Mitterlehner. Insgesamt suchten sich im vergangenen Jahr 152.000 Stromkunden – darunter 102.000 Haushalte – einen neuen Stromlieferanten. Ihren Gasanbieter wechselten 46.000 Kunden, darunter 43.000 Haushalte. 2014 gab es mit rund 263.000 Strom- und Gaskunden die bisher meisten Wechsler.

Wechselraten über langjährigem Schnitt
Zwar ging im vergangenen Jahr die Zahl der Wechsler zurück, „die Wechselraten waren aber dennoch im Jahresvergleich überdurchschnittlich hoch“, erläutert Walter Boltz, Vorstand des Strom- und Gasregulators E-Control. Bei Strom betrug die Wechselrate vergangenes Jahr 2,5 Prozent, seit der Liberalisierung wechselten im Schnitt pro Jahr 1,5 Prozent, im Rekordjahr 2014 waren es 3,4 Prozent. Die Wechselrate bei Gas lag bei 3,4 Prozent und war damit mehr als doppelt so hoch wie der langjährige Schnitt von 1,4 Prozent. 2014 waren es 4,2 Prozent. Zu den damaligen Rekordwerten trug vor allem die Gemeinschaftswechselaktion des Vereins für Konsumenteninformation bei, über die damals 100.000 Haushalte wechselten. 2015 wechselten im Rahmen der VKI-Aktion knapp 18.000 Haushalte.Im Nachbarland Deutschland suchten sich 2014 zum Vergleich 5,6 Prozent der Haushalte einen neuen Stromlieferanten und 6,4 Prozent der Haushalte einen neuen Gasanbieter. (Die Zahlen für 2015 liegen noch nicht vor.)

Höchste Einsparungen seit der Liberalisierung
Die Zeit für einen Anbieterwechsel sei derzeit so günstig wie noch nie, meint E-Control-Vorstand Martin Graf. „Ein durchschnittlicher Haushalt spart sich bei Strom bis zu knapp 300 Euro inklusive Neukundenrabatt bei einem Wechsel vom angestammten Versorger zum günstigsten Lieferanten. Bei Gas sind es bis zu 470 Euro inklusive Neukundenrabatt. Das sind die höchsten Einsparungen seit der Liberalisierung“, betont Graf. Auch ohne Neukundenrabatt sind die Einsparungen beträchtlich, bei Strom sind es bis zu 240 Euro, bei Gas bis zu 280 Euro. „Das Interesse am Lieferantenwechsel ist nach wie vor hoch“, betont Graf. In der zweiten Jahreshälfte hätten sogar mehr Kunden gewechselt als in der zweiten Hälfte des Rekordjahres 2014, so Graf.

Oberösterreicher wechselten Strom- und Gaslieferanten am häufigsten
Am häufigsten wechselten ihren Strom- und Gasanbieter im vergangenen Jahr im Verhältnis zur Bevölkerungszahl die Oberösterreicher. 3,6 Prozent der Oberösterreicher suchten sich einen neuen Stromanbieter (36.700 Kunden), 5,4 Prozent einen neuen Gaslieferanten (8.000 Kunden). Am zweithäufigsten wechselten ihren Stromlieferanten die Kärntner (3,6 Prozent bzw. 13.800) und Steirer (3,5 Prozent bzw. 32.300). Bei Gas waren die Steirer die zweiteifrigsten Wechsler (4,7 Prozent bzw. 3.200), gefolgt von den Niederösterreichern (4,3 Prozent bzw. 12.600). Die geringste Wechselfreudigkeit herrschte in Vorarlberg und Tirol mit Wechselraten von jeweils nur knapp einem Prozent bei Strom und Gas.

Ihren günstigsten Strom- und Gaslieferanten finden Konsumenten mit dem Tarifkalkulator der E-Control (www.e-control.at/tarifkalkulator).