Ausbauplanung für die Gasinfrastruktur<br>(„Langfristige Planung“)

Regulierungsbehörde genehmigt die Ausbauplanung für die Gasinfrastruktur („Langfristige Planung“) – Bedingung ist die weitere Anbindung des Speichers 7 Fields an das österreichische Gasnetz

 

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Die E-Control Kommission hat in ihrer Sitzung vom 5. Oktober die „Langfristplanung 2010“, die Ausbauplanung für die Gasinfrastruktur, genehmigt. Dadurch werden weitere wichtige Schritte zur langfristigen Sicherstellung der Gasversorgung in Österreich gesetzt. „Die Langfristplanung ist das Ergebnis eines Planungsprozesses der Gas Grid Management AG (AGGM) gemeinsam mit den betroffenen Gasnetzbetreibern. Dabei wird prognostiziert, wie sich der Gasabsatz sowie der Gasbezug in Österreich entwickeln werden.“, erläutert der Geschäftsführer der Energie-Control Austria, DI Walter Boltz, das Procedere.

Fünf Jahre werden prognostiziert

Das Planungsmodell enthält ein Absatz- und ein Bezugsmodell. Der Planungshorizont beträgt fünf (Gas-)Jahre. Die Absatzprognose erstreckt sich dabei bis in das Gasjahr 2030, da sich die Planung vor allem auf langfristige Infrastrukturprojekte konzentriert. Das Planungsmodell beruht auf Prognosen, die zum Zeitpunkt des Antrages erstellt wurden. Diese Prognosen werden einer jährlichen Überprüfung unterzogen; die Evaluierung mündet in einen neuen Genehmigungsantrag durch die AGGM bei der Energie Control Kommission. Entsprechend wurde die Langfristige Planung für 2010 (LFP 2010) bei der Energie-Control Austria Kommission eingereicht und am 5.10.2010 von dieser unter Auflagen genehmigt.

„Die Absatzprognose der Langfristplanung 2010 geht zwar von einer etwas höheren Basisbelastung im Verhältnis zum Vorjahr aus. Aufgrund neuer Richtlinien für die Wohnbauförderung, Energieeffizienzsteigerungen im Haushaltsbereich und Nachwirkungen der Gaskrise im Jänner 2009 ist die Verbrauchsprognose insbesondere in den Bereichen Haushalt und Gewerbe aber etwas zurückhaltend. Wesentlicher Treiber für Verbrauchssteigerungen sind auch weiterhin Kraftwerksprojekte.“, erläutert Walter Boltz die Planungsannahmen.

Schwerpunkt Speicherausbau und Anbindung an die Transportinfrastruktur

Langfristig besteht durch den Absatzzuwachs ein massiver Ausbaubedarf an Speicher¬leistung für den Regelzonenbedarf. Wegen der Lage der Speicher entsteht ein zusätzlicher Transportbedarf in den Fernleitungsnetzen.

Der Speicher Haidach ist nach wie vor als Speicher ohne direkte Verbindung zum österreichischen Gasnetz vorgesehen.

Der Speicher 7 Fields, Gemeinschaftsprojekt der RAG mit dem deutschen Partner E.ON Gas Storage als Speicherunternehmen, ist derzeit in Bau und war ebenfalls nicht für eine direkte Anbindung an die Regelzone vorgesehen. In der Endausbaustufe werden etwa 2 Milliarden Kubikmeter nutzbares Erdgas gespeichert werden können. „Für diesen Speicher wurde nun seitens E-Control der Auftrag an AGGM erteilt, bis Ende des Jahres ein Anbindungskonzept vorzulegen.“ kommentiert DI Walter Boltz die Auflage.

Der derzeitige Ausbau der Inlandsfernleitungen in den Süden (Südleitung) und Westen (Westleitung) Österreichs schreitet plangemäß voran und ist ein wichtiger Schritt für die Versorgungssicherheit im Gasbereich. Teile der Südleitung wurden bereits mit Druck beaufschlagt und sind in Kürze betriebsbereit. Somit sollte die gesamte Leitung in den Süden und der Verdichter in Baumgarten planmäßig im September 2011 in Betrieb gehen können. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Westleitung soll ein Jahr später erfolgen.