Krisenübung für die Versorgung mit Erdgas in Graz erfolgreich durchgeführt

Beteiligte Akteure übten diese Woche Abläufe bei einer Einschränkung der Gasversorgung

Am 19. und 20. Oktober 2015 fand in Graz eine Krisenübung für die Erdgasversorgung statt. Beteiligt an der Übung waren Vertreter des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, der Regulierungsbehörde E-Control, des Verteilgebietsmanagers AGGM, des Marktgebietsmanagers Gas Connect Austria, des Regelzonenführers und Übertragungsnetzbetreibers APG (Austrian Power Grid), der Energienetze Steiermark, der Stromnetz Graz, der Energie Graz Erdgas-Netz, der Energie Steiermark Wärme GmbH sowie einige Großabnehmer von Erdgas wie die voestalpine Donawitz und die Norske Skog.

Österreich hat gut aufgestelltes Krisenmanagement

Planspielleiter Mag. Bernhard Painz während der Übung

Übungsteilnehmer beim Proben
der Szenarien
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„Wir sind dabei von einem Szenario ausgegangen, bei dem massive Einschränkungen der Gasanlieferungen und ein hoher Endkundenverbrauch an einem kalten Wintertag zwar noch kein Versorgungsproblem, aber eine erhöhte Aufmerksamkeit bei den betroffenen Behörden ausgelöst haben“, so Mag. Bernhard Painz von der E-Control, der auch die Übungsleitung innehatte. Durchgespielt wurde in der Übung, welche Maßnahmen getroffen werden können und wie die Maßnahmen und Akteure auf Bundes- und Landesebene zusammenspielen müssen, um im Ernstfall – also bei einer tatsächlichen Einschränkung bei der Gasversorgung – optimal vorbereitet zu sein, obwohl ein tatsächlicher Eintritt einer Versorgungskrise aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur und des gut funktionierenden Markts als unwahrscheinlich einzuschätzen ist. Österreich hat, auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, ein sehr gut aufgestelltes Krisenmanagement. Damit dies auch so bleibt, ist es gemäß Energielenkungsgesetz vorgesehen, derartige Krisenübungen durchzuführen.

Übung erfolgreich abgeschlossen

Übungsteilnehmer beim Probenm der Szenarien

Planspielleiter Mag. Bernhard Painz
während der Übung

„Wir als Netzbetreiber in der Steiermark haben natürlich großes Interesse daran, dass im Ernstfall richtig und schnell reagiert werden kann. Aus diesem Grund war diese Übung für uns sehr aufschlussreich. Es ist dabei klar zum Ausdruck gekommen, wie groß die Herausforderung ist, wenn unerwartete Krisensituationen auftauchen. Vor allem die Kommunikation der verantwortlichen Stellen miteinander und in Richtung Öffentlichkeit sind von größter Bedeutung“, so DI Christian Purrer Aufsichtsratsvorsitzender der Energienetze Steiermark GmbH.

Übungsergebnisse werden analysiert

Übungsablauf und -ergebnisse werden von den Teilnehmern in den kommenden Wochen nochmals analysiert und die Analyseergebnisse in einem erweiterten Kreis diskutiert. „Energielenkung ist auch als Verpflichtung aller mit energiewirtschaftlichen Aufgaben befassten Akteure und Behörden zu verstehen, die Energieversorgung selbst im Krisenfall bestmöglich sicherzustellen und Einschränkungen soweit als möglich zu umgehen bzw. wenn sie unumgänglich sind, den jeweiligen Anforderungen und Möglichkeiten anzupassen. Aus diesem Grund kann kein noch so ausgefeilter Maßnahmenkatalog und auch kein noch so minutiös vorbereiteter Ablaufplan jemals als endgültig angesehen, sondern muss im Ernstfall an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden“, so Bernhard Painz von der E-Control abschließend.