Rohstoffkosten
Rohstoffkosten
Für viele Technologien ist bei der Stromerzeugung der Energierohstoff ein wichtiger Bestandteil bei den gesamten Erzeugungskosten. Ausnahme dabei sind natürlich die rohstoffunabhängigen Technologien Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik.
Bei den sogenannten „konventionellen“ Erzeugungstechnologien sind die Preise für die fossilen Primärenergieträger Gas, Kohle und Öl entscheidend.
Im Bereich der Ökostromerzeugung sind hingegen die Preise für die erneuerbaren Primärenergieträger ausschlaggebend. Dazu zählen unter anderem Holz, Getreidearten, Ölpflanzen, aber auch Abfallprodukte aus Haushalten oder der Forst- und Landwirtschaft. Nicht für alle diese Produkte gibt es „Marktpreise“ wie man sie beispielsweise von Öl und Erdgas kennt. Während etwa für Holz und Getreidearten sowohl Erzeuger- als auch Börsenpreise festgelegt sind und auch gehandelt werden, sind etwa für Gülle, Speiseöl, etc. keine österreichweit ableitbaren Preise verfügbar. Soweit vorhanden werden nun einige Preisentwicklungen für relevante Rohstoffpreise zur Ökostromerzeugung dargestellt. Diese Zahlen werden (entsprechend der Verfügbarkeit) laufend aktualisiert, um so den Trend bei den Rohstoffpreisen zu verdeutlichen.
Holz
Holz und Holznebenprodukte werden primär zur Wärmeerzeugung eingesetzt, finden aber auch in der Stromerzeugung Anwendung. Für die Darstellung der Entwicklung des Holzpreises eignet sich der Energieholzindex der Landwirtschaftskammer . Dieser Energieholzindex setzt sich aus einem „Warenkorb“ relevanter Holzsortimente wie Brennholz, Industrieholz und Sägenebenprodukte zusammen und wird auf Basis der veröffentlichten Preisstatistik der Statistik Austria errechnet.
Das folgende Diagramm zeigt die quartalsweise Entwicklung des Energieholzindex seit dem Jahr 2006. Es ist deutlich zu sehen, dass es bei den Preisen für Holzprodukte im Jahr 2006 einen klaren Aufwärtstrend gegeben hat. 2007 ging das Preisniveau wieder etwas zurück und war bis in die Gegenwart relativ stabil. Nach dem 1. HJ 2009 lag der Preisindex um 15 % über dem Ausgangswert im 1. Quartal 2006 und um 6,5 % unter dem Höchstwert des Jahres 2007. Im 2. Quartal 2009 lag der Index um rund 1,4 % über dem Durchschnittswert aus dem 1. Quartal 2009, mit Stand 3. Quartal 2011 wurde der Höchstwert aus 2007 um 14,7 % überschritten.
Abb. 1: Energieholzindex von 1. Quartal 2006 bis 3. Quartal 2011 - Index 1979 = 1,00 | Quelle: www.agrar-net.at
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Abb. 1: Energieholzindex von 1. Quartal 2006 bis 3. Quartal 2011 - Index 1979 = 1,00 | Quelle: www.agrar-net.at

Getreidearten und Ölpflanzen
In jüngster Vergangenheit bekommen Pflanzen immer größere Bedeutung für die Energiebereitstellung, die zuvor eher der Futter- und Nahrungsmittelindustrie zugeordnet wurden. Doch Pflanzen wie Mais, Raps, Weizen, Sonnenblumen, Rüben, etc. werden immer mehr zu flüssigen und gasförmigen Energieträgern verarbeitet. In der breiten Öffentlichkeit ist ja mittlerweile auch die Nutzung von Biotreibstoffen für den Verkehr ein Begriff geworden (inklusive aller ethischen und moralischen Diskussionen). Doch nicht nur für den Verkehr, sondern auch für die Erzeugung von Wärme und eben auch Strom werden die Pflanzenprodukte als Primärenergieträger eingesetzt.
Der Preis der einzelnen Pflanzenarten hat sich in der Vergangenheit in Abhängigkeit von technologischen Fortschritten, klimatischen Einflüssen, Anbauflächen, Ernteerträgen, Nachfrageverhalten, etc. verhalten. Vor allem in den Jahren 2007 und 2008 waren bei den meisten Produkten deutliche Preisanstiege zu verzeichnen – die folgenden Abbildungen verdeutlichen diese Entwicklung. So lag etwa der Preis für Körnermais Ende 2007/Anfang 2008 auf einem doppelt so hohen Niveau (über € 200/t bzw. rund 5 Cent/kWh) wie in der Gegenwart (rund € 85/t bzw. 2 Cent/kWh). Auch alle anderen in den Abbildungen angeführten Produktpreise haben sich ähnlich (wenn auch mit unterschiedlicher Stärke bei den Ausprägungen) verhalten. Zum Vergleich: Rohöl wird derzeit für rund $ 67 pro Barrel gehandelt – dies entspricht nach aktuellen Wechselkursen rund € 47/Barrel bzw. knapp 3 Cent/kWh .
Abb. 2: Entwicklung der monatlichen Erzeugerpreise in Österreich für Hartweizen, Futtergerste und Körnermais von Jänner 1996 bis August 2011 in Cent/kWh Quelle: AMA (sofern Daten vorhanden)
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Abb. 2: Entwicklung der monatlichen Erzeugerpreise in Österreich für Hartweizen, Futtergerste und Körnermais von Jänner 1996 bis August 2011 in Cent/kWh Quelle: AMA (sofern Daten vorhanden)

Abb. 3: Entwicklung der monatlichen Erzeugerpreise für Ölraps, Ölsonnenblume und Sojabohne von Jänner 1996 bis August 2011 in Cent/kWh Quelle: AMA (sofern Daten vorhanden)
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Abb. 3: Entwicklung der monatlichen Erzeugerpreise für Ölraps, Ölsonnenblume und Sojabohne von Jänner 1996 bis August 2011 in Cent/kWh Quelle: AMA (sofern Daten vorhanden)
